10 STÄDTE, DIE MAN IN PORTUGAL BESUCHEN SOLLTE

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Portugal, Coimbra

Portugal hat viele historische Städte und idyllische Dörfer mit zahlreichen Kulturjuwelen zu bieten. Doch welche davon solltet Ihr im Rahmen einer Portugalrundreise besichtigen? Wir haben die für uns zehn schönsten und interessantesten Orte in diesem Beitrag zusammengefasst. Lissabon und Porto fehlen bewusst in dieser “Must-See”-Liste, da man diese beiden Städte auf keinen Fall bei einer Portugalrundreise links liegen lassen sollte.

Évora

Evora, Ruine des Diana Tempels

Évora ist die größte Stadt des Alentejos. Bei einem Stadtbummel stößt man auf ein Labyrinth von engen kopfsteingepflasterten Gassen. Sie führen vorbei am berühmten römischen Tempel, an Kirchen, Denkmälern, kleinen Palästen und weiß getünchten Häusern, deren Hauswände oft mit gelben Streifen verziert sind.

Evora, Praca do Giraldo

Herz der Stadt ist der von Arkaden gesäumte Praça do Giraldo. Ein hübscher Platz mit Kirche, Renaissance-Brunnen und Straßencafés, der zum Verweilen einlädt.

Evora, Capela dos Osso

Für makabrere Gemüter bietet die Capela dos Ossos genau das richtige. Pfeiler und Wände des Beinhauses sind vollständig mit Knochen und Totenschädel verkleidet.

Sintra

Sintra, Palácio Nacional da Pena

Sintra war einst die Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Im 19. Jhdt. wurde Sintra auch zunehmend Ziel der Reichen, Künstler und Exzentriker. So entstanden prächtige Villen und kleine Paläste inmitten prächtiger Gartenanlagen.

Sintra, Palácio Nacional de Sintra

Auf keinem Besichtigungsprogramm dürfen die beiden Königspaläste Palácio Nacional de Sintra und Palácio Nacional da Pena fehlen.

Sintra, Palácio de Monserrate

Sehenswert sind aber auch der weniger bekannte Palácio de Monserrate und die Quinta da Regaleira.

Obidos

Obidos

Isabella von Aragon bekam die Stadt Obidos als Morgengabe von ihrem Gatten geschenkt. Aber nicht nur sie. Unter dem Motto “Bewährtes soll man beibehalten” erhielten auch weitere portugiesische Königinnen Obidos als Mitgift. Das brachte Obidos den Spitznamen “Vila das Rainhas – Stadt der Königinnen” ein.

Obidos

Betritt man Obidos durch das Stadttor, fühlt ma sich ins Mittelalter zurückversetzt. Ein Labyrinth aus engen verwinkelten Gassen mit weiß getünchten Häuern erwartet die Besucher. Da ein Durchgang mit prächtigen Azulejos, dort ein kleiner stimmungsvoller Platz. Doch leider kann man die Stimmung meist nicht in Ruhe genießen. Obidos ist mit Touristen überfüllt. Sie schieben sich durch die Hauptstraße. Bewundern das Souvenirangebot und verkosten Ginjinha, einen portugiesischen Weichsellikör.

Obidos

Man sollte vor den Massen in die ruhigeren Seitengassen fliehen, wo man auch einen Aufgang zur Stadtmauer entdecken kann. Diese ist begehbar und 1,5 km lang. Der ideale Ort, sich Obidos von oben anzusehen.

Obidos

Die ganze Stadt lässt sich dabei problemlos umrunden. Gemütlich, ohne Hektik und wenigen Touristen. Aus der Vogelperspektive ergeben sich interessante Fotomotive. Besonders reizvoll, wenn langsam die Sonne untergeht.

Elvas

Elvas

Durch seine Grenzlage war Elvas stets Schauplatz zahlreicher blutiger Auseinandersetzungen zwischen Portugiesen und Spanier. Die strategisch wichtige Lage führte zur Errichtung zahlreicher mächtiger Befestigungsanlagen.

Elvas

Besonders sehenswert ist das Bollwerk Graça. Mächtige Mauern, tiefe Gräben, Türmchen, Schießscharten und ein zackenförmiger Grundriss machten diese Verteidigungsanlage uneinnehmbar.

Elvas

Innerhalb des Bollwerks findet man Kasernengebäude, Pulvermagazine, Lagerhäuser, Zisternen, Offiziersquartiere und ein zweistöckiges Gouverneurshaus im Rokokostil. Von hier hat man einen beeindruckenden Panoramablick auf die umliegende Landschaft.

Elvas

Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist auch das 7,5 km lange und vierstöckige Amoreira-Aquädukt mit Spannweiten von bis zu 14 Metern.

Guimarães

Guimarães

Guimarães spielte in Portugals Geschichte stets eine wichtige Rolle. Die Stadt war nicht nur die die erste Hauptstadt Portugals, sondern auch der Geburtsort von König Alfonso Henriques, der das Land von den Mauren befreite. Die mittelalterliche Innenstadt wird durchzogen von schmalen Gassen, die sehr oft an stimmungsvollen Plätzen enden.

Guimarães

Zentrum von Guimarães ist der Largo da Oliveira, der von Kirche und Rathaus dominiert wird. Hier finden sich zahlreiche Lokale, wo man sich nach einem Stadtspaziergang bei einem Glas Vinho Verde entspannen kann.

Viana do Castelo

Viana do Castelo

Mächtig erhebt sich die Hauptattraktion von Viana do Castelo über der Stadt. Eine kurvige und enge Straße führt hinauf auf den Monte de Santa Luzia, wo die gleichnamige Wallfahrtskirche Pilger und Reisende erwartet. Man wähnt sich fast am Montmarte. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der Basilika Sacré-Cœur lässt sich nicht absprechen.

Viana do Castelo

Kein Wunder, diente die Pariser Basilika doch als Vorbild für die Wallfahrtskirche Santa Luzia. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Wallfahrtskirche im neobyzantinischen Stil errichtet. Vom Vorplatz der Kirche genießt man einen spektakulären Panoramablick auf die Umgebung von Viana do Castelo und die Küste mit ihren schneeweißschimmernden Stränden.

Viana do Castelo

Das Herz der Innenstadt ist der malerischen Praça da República. Hier erwartet einem das alte Rathaus mit seiner gotischen Fassade und ein wunderschöner Renaissancebrunnen in der Mitte des Platzes. Vom einstigen Reichtum der Stadt zeugen noch heute zahlreiche Patrizierhäuser im Stil der Manuelinik, der Renaissance und des Barocks.

Coimbra

Coimbra

Coimbra ist anders. Jeder Hügel einer portugiesischen Stadt wird dominiert von einer Burg oder Wallfahrtskirche. Nicht so in Coimbra. Der Glockenturm der ältesten Universität des Landes winkt uns majestätisch von der höchsten Erhebung entgegen. In Coimbra haben wir wenig Interesse an den Kirchen. Unser Ziel ist besagter Glockenturm.

Coimbra, Volksfest

Wir schlendern durch die Stadt. Musik liegt in der Luft, ein farbenprächtiger Trachtenumzug kommt uns entgegen. Trommel und Tschinellen geben den Takt vor, Ziehharmonika und Gitarren stimmen dazu ein. Volkstanzgruppen präsentieren ihr Können. Musikgruppen singen mit voller Inbrunst.

Coimbra

Wir haben vom Umzug genug gesehen, folgen der “Rückenbrecher-Stiege” mit ihren unzähligen Stufen bergauf. Studenten mit ihren traditionellen schwarzen Umhängen hetzen an uns vorbei. Manche bleiben für ein Erinnerungsfoto mit Besuchern der Stadt stehen.

Coimbra

In ihren schwarzen Umhängen erinnern uns die Studenten an Verschwörer aus einem Mantel- und Degenfilm. Ein aufblitzender Dolch, ein spitzer Schrei und ein Toter in der engen Gasse. Coimbra gibt die ideale Kulisse für einen Abenteuerfilm.

Coimbra, Universität

Die Ausmaße des Universitätscampus sind gewaltig. Wir sind beeindruckt und rätseln gleichzeitig, warum der Glockenturm im Volksmund “Ziege” genannt wird. Kommt der Spitzname vom Geläut der Glocken, die den Beginn des Unterrichts ankündigen? Egal, uns erinnert der Glockenklang, dass unsere Führung durch die Biblioteca Joanina gleich beginnt.

Coimbra, Universität

Am Rande des Campus gelegen, wirkt sie ein wenig unscheinbar. Dies ändert sich schlagartig, als wir die Bibliothek betreten. Eine Meisterleistung des Barocks erwartet uns. Die Deckenmalereien zeigen, Allegorien der Künste und Wissenschaften. Die drei Säle sind verschwenderisch mit Gold verziert. 300.000 Bücher stehen in prachtvollen Regalen aus Rosen- und Ebenholz. Der Prunksaal der Wiener Hofbibliothek war Vorbild für diesen barocken Prachtbau. Der portugiesische König wollte seiner österreichischen Frau Maria Anna, einer Tochter des legendären “Türken-Poidl”, eine Freude machen.

Marvão

Marvao

Jedes Dorf im Alentejo, das etwas auf sich hält, wird von einer mächtigen Burganlage überragt. Oft führen steile, aber sehr romantische mittelalterliche Gässchen zu den Burgen hinauf. Die Festung von Marvão zählt sicherlich zu den schönsten Burganlagen Portugals.

Von Marvão sieht man fast die ganze Welt.

José Saramago, Die portugiesische Reise

Marvao

Wie ein Adlerhorst liegt die alte Festungsstadt Marvão auf einem steil abfallenden Bergrücken. Burg und Stadtmauern wachsen förmlich aus dem Felsen. Auch wenn der Anstieg anstrengend ist, er lohnt sich. Der Blick von den Zinnen der Burganlage auf die weiß getünchten Häuser und die weitläufige Landschaft ist grandios.

Vila Real

Mateus, Palácio de Mateus

Nirgendwo erfährt man so viel über portugiesischer Geschichte, Kultur und Lebensart als bei einer Besichtigung eines der alten Herrenhäuser. Diese sind voll mit Erinnerungs- und Familienerbstücken. Oft führt der Graf selbst oder eines der Familienmitglieder durch den Familienwohnsitz und erzählt über die Geschichte des Hauses und der Ahnen.

Mateus, Palácio de Mateus

Der im 18. Jhdt errichtete Palácio de Mateus -in der Nähe von Vila Real- zählt zu den schönsten Herrenhäusern Portugals. Besonders beeindruckend ist das Spiegelbild der prächtigen Barockfassade im Palastteich.

Mateus, Palácio de Mateus

Umgeben ist der Palast von einem wunderschönen Landschaftsgarten mit zahlreichen Statuen und einem Tunnel aus Zypressen. Ein idealer Ort zum Spazieren und zum Entspannen bevor es zum nächsten Highlight einer Portugalrundreise geht.

Batalha, Alcobaça, Tomar

Batalha, Mosteiro da Batalha

Eigentlich handelt es sich hier um drei verschiedene Orte. Doch sie liegen recht nah beieinander und haben etwas gemeinsam. In allen drei Orten findet man eine außergewöhnliche Klosteranlage. Diese Klöster entstanden weil Portugals Könige um himmlischen Beistand im Kampf gegen die Mauren flehten. Als der Feind besiegt war, stifteten sie als Dank diese einzigartigen Klosterbauten.

Batalha, Mosteiro da Batalha

Der mächtige Klosterbau von Batalha präsentiert sich reich verziert mit Zinnen, Türmchen und Säulen. Hauptattraktion des Klosters sind aber die “Unvollendeten Kapellen”, deren Gewölbe nie fertiggestellt wurden.

Batalha, Mosteiro da Batalha

Das Kloster Alcobaça besticht eher durch seine gotische Schlichtheit. Besonders sehenswert sind die prunkvollen Sarkophage von König Pedro I. und seiner Geliebten Inês, deren Liebe ein tragisches Ende nahm, da Inês auf Befehl von Pedros Vater ermordet wurde. Noch heute sind die Grabmäler Ziel vieler Liebenden, die sich hier ewige Liebe und Treue schwören.

Tomar, Convento de Cristo

Das Christuskloster von Tomar wirkt am ersten Blick wie eine Burg. Kein Wunder, residierten hier einst die Tempelritter, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Mauren spielten.

Tomar, Convento de Cristo

Der Rundgang durch den festungsartigen Bau führt an mehreren Kreuzgängen vorbei zum vielleicht berühmtesten Fenster Portugals, einem Meisterwerk der Steinmetzkunst.

FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Urlaub nach Portugal inspirieren konnten. Noch mehr Fotos von den wichtigsten Höhepunkten einer Portugalrundreise findet Ihr im Fotoalbum unter: 10 STÄDTE, DIE MAN IN PORTUGAL BESUCHEN SOLLTE