FRANKEN – DIE SIEBEN SCHÖNSTEN AUSFLÜGE RUND UM BAMBERG

  • Beitrags-Autor:

Gössweinstein, Bayreuth, Coburg oder in die »Fränkische Schweiz« – Die Stadt Bamberg eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für zahlreiche Tagestouren in das nordöstliche Franken. Wir haben für Euch unsere persönlichen Highlights rund um Bamberg in diesem Beitrag zusammengefasst.

No 1 Gössweinstein in der Fränkischen Schweiz

Gössweinstein

Beginnt die Besichtigung von Gössweinstein am besten mit einem kurzen Spaziergang auf den Kreuzberg. Vom Hochkreuz, das das Ende des Kreuzwegs markiert, habt ihr den besten Blick auf die zwei wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Ortes: Die Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit und die Burg Gössweinstein.

Wallfahrtskirche Gössweinstein

Basilika Gössweinstein

Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn ließ den »herrlichen Tempel zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit« nach Plänen des berühmten Architekten Balthasar Neumann Mitte des 18. Jhdts errichten.

Basilika Gössweinstein

Die barocke Pracht der Basilika beeindruckte seit jeher die Gläubigen und ließ sie beim Betreten des Gotteshauses vor Ehrfurcht erstarren. Besonders die Protestanten mit ihren schlichten Gotteshäusern sollten durch die barocke Üppigkeit vor Neid erblassen.

Basilika Gössweinstein

Warum Pilger Gössweinstein als Wallfahrtsort auserkoren ist ein wenig unklar. Es gab weder spontane Heilungen, noch irgendwelche himmlischen Erscheinungen. Vermutlich ließen Gewalt, Krankheiten und Seuchen während des 30-jährigen Krieges die Menschen nach Gössweinstein pilgern.

Burg Gössweinstein

Burg Gössweinstein

Ein kurzer Wanderweg führt hinauf zur Burg Gössweinstein, die hoch über den Ort thront. Schon Richard Wagner verirrte sich auf den Burgberg und wählte die Befestigungsanlage als Vorbild für die Gralsburg in seiner Oper Parsifal. Soweit die Mär.

Burg Gössweinstein

Errichtet wurde die mehrfach zerstörte Burg im Jahr 1000 von einem gewissen Grafen Gozwin. Ihr heutiges Aussehen verdankt sie der verklärten Burgenbegeisterung des 19. Jhdts, wo die Befestigungsanlage im neugotischen Stil wiedererrichtet wurde.

Burg Gössweinstein

Der Aufstieg zur Burg lohnt sich allein schon wegen der Aussicht. Diese könnt Ihr genussvoll vom Burggarten genießen, da sich hier auch eine kleine Getränke-Ausschank befindet.

No 2 Villa Wahnfried in Bayreuth

Richard Wagner in Bayreuth

Bayreuth ist untrennbar mit dem Namen Richard Wagner verbunden, wo der Meister epischer Opern seine letzten zwölf Lebensjahre verbrachte. Großzügig vom bayrischen König Ludwigs II unterstützt, ließ sich Richard Wagner am Rande des Bayreuther Hofgartens die Villa Wahnfried errichten. Wo einst der Tonkünstler die »Götterdämmerung« vollendete und »Parsifal« komponierte, ist heute das sehenswerte Richard Wagner Museum untergebracht.

Villa Wahnfried

Das Museum besteht aus drei Häusern. In der Villa Wahnfried wird das Leben von Richard und Cosima Wagner dokumentiert. Farbenprächtig präsentieren sich Eingangshalle und der Saal des Hauses. Das Originalmobiliar wurde durch einen schweren Bombentreffer im April 1945 leider vollkommen vernichtet.

Villa Wahnfried

Jedoch deuten weiße Laken über Möbelformen an, wo einst Tische, Sessel oder Polstermöbel standen. Es wirkt so, als hätte sich der Hausherr gerade auf eine Reise begeben.

Richard-Wagner Museum

In einem Neubau wird die Geschichte der Wagner-Festspiele anhand zahlreicher Original-Bühnenkostüme gezeigt.

Richard-Wagner Museum

Im Haus von Siegfried Wagner, dem Sohn des Maestros, wird die Beziehung der Wagners zu Hitler thematisiert. Gerade Siegfrieds Frau Winifried war eine glühende Verehrerin des Führers, der ein gern gesehener Gast des Hauses war und hier auch übernachtete.

Grab von Richard Wagner

Im Garten hinter dem Haus befindet sich das unscheinbare Grab von Richard Wagner, seiner Ehefrau Cosima, der Tochter von Franz Liszt und seines Lieblingshundes Russ.

No 3 Marktplatz von Coburg

Prinz Albert Denkmal und Stadthaus

Ohne Zweifel, der Marktplatz von Coburg darf bei keiner Besichtigungstour durch Franken fehlen. Im Zentrum des weitläufigen Platzes blickt Prinz Albert auf sein Volk herab. Das Denkmal ist ein Geschenk der britischen Königin Victoria an die Heimatstadt ihres verstorbenen Gatten. Sie ließ es sich nehmen, das Denkmal unter dem frenetischen Jubel der Bevölkerung persönlich zu enthüllen.

Das Bratwurstmännle am Rathaus von Coburg

Rathaus von Coburg

Die Südseite des Marktplatzes wird vom Coburger Rathaus dominiert. Interessant ist die Skulptur am Rathausgiebel, die den Stadtpatron Mauritius darstellt.

Bratwurstmännle am Rathaus von Coburg

Für die Coburger ist der 31 cm lange Marschallstab in der rechten Hand der Figur das Maß aller Dinge. Dieser gibt die Länge der Original Coburger Bratwurst vor. Dies brachte dem Heiligen Mauritius den Spitznamen »Bratwurstmännle« ein.

Prinz Albert Denkmal und Stadthaus

Werft auch einen Blick auf das mächtige Coburger Stadthaus an der Nordseite des Marktplatzes, welches unter Herzog Johann Casimir errichtet wurde. In dem repräsentativen Renaissancegebäude befanden sich die Amtsräume der herzoglichen Beamtenschaft.

Coburger Stadthaus

Schaut Euch besonders die Details der Fassade an. Von jedem Hausgiebel blickt streng eine überlebensgroße steinerne Ritterfigur herab. Die beiden prächtigen Eck-Erker sind mit den zahlreichen Symbolen, Köpfen oder Figuren verziert.

Coburger Bratwurst

Danach solltet ihr auf alle Fälle eine Coburger am Marktplatz verkosten. Traditionell wird die Coburger Spezialität über Kiefernzapfen gegrillt und in einem halben Weckerl mit Senf serviert.

HINWEIS
Wollt Ihr mehr über die touristischen Highlights von Coburg wissen? Dann empfehle ich Euch diesen Beitrag: FRANKEN – EIN KURZER SPAZIERGANG DURCH DIE ALTSTADT VON COBURG

No 4 Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein

Basilika Vierzehnheilige

Die Gründungslegende erzählt, dass im Jahr 1446 eine bedrohliche Kinderschar einen Schafhirten umringte. Unmissverständlich forderte die »Kinder-Gang« den Bau einer Kapelle an dieser Stelle. Der Anführer der »Gang« offenbarte sich als Klein-Jesus, seine »Hawara« als die die vierzehn Nothelfer. Als ein paar Tage später am gleichen Ort eine unheilbare Magd auf wunderbare Weise gesundete, pilgerten die ersten Wallfahrer hierher. Schon bald darauf wurde an der Erscheinungsstätte eine Kapelle errichtet.

Basilika Vierzehnheilige

Die besagte Kapelle wurde mehrfach zerstört und 1743 durch einen »repräsentativen Neubau« nach den Plänen des Architekten Balthasar Neumann ersetzt. Die Fassade gilt als eine der imposantesten des Barock-Zeitalters. Leider war sie zum Zeitpunkt unseres Besuches eingerüstet.

Basilika Vierzehnheilige

Der freistehende Rokoko-Altar ist das spektakuläre Herzstück der 1772 eingeweihten Basilika. Er steht genau an jener Stelle, wo die göttliche Kinderschar dem Schafhirten erschienen ist.

Basilika Vierzehnheilige

Noch heute pilgern zahlreiche Wallfahrer zu den Nothelfern Ägidius, Dionysius, Eustachius, Barbara, Margareta, Blasius, Christophorus, Erasmus, Achatius, Cyriacus, Vitus, Katharina, Georg und Pantaleon, um den passenden Schutzheiligen bei Krankheiten, Katastrophen oder als Beistand anzurufen. Das durch viele Fenster indirekt einfallende Licht trägt zur besonderen Atmosphäre des Kirchenraumes bei.

No 5 Die Felsnadeln von Tüchersfeld

Tüchersfeld

Ein kurzer Stopp in Tüchersfeld lohnt sich vor allem für Fotografen. Hier befindet sich eines der beliebtesten Fotomotive der Fränkischen Schweiz: Fachwerkhäuser, die scheinbar an einer mächtigen Felsnadel kleben. Die Fachwerkhäuser gehören zum ehemaligen Judenhof, einer Gebäudegruppe aus dem 17. Jhdt. Heute ist in der Häusergruppe das durchaus interessante Fränkische-Schweiz-Museum untergebracht. Sehenswert ist die Synagoge aus dem Jahr 1763.

No 6 Schloss Seehof bei Bamberg

Schloss Seehof

Vor den Toren der Stadt Bamberg liegt das barocke Schloss Seehof mit seinen markanten Ecktürmen. Die Sommerresidenz der Bamberger Fürstbischöfe wurde im Auftrag des Fürstbischofs Stauffenberg errichtet. Nach der Säkularisation im Jahr 1803 kamen Schloss und Garten in den Besitz der Familie von Zandt. Mit dem Tod von Baron Franz Joseph von Zandt, der 1951 unter mysteriösen Umständen im Schlossweiher ertrank, begann der Verfall der Schlossanlage.

Schloss Seehof

1975 erwarb der Freistaat Bayern die Liegenschaf, der das Schloss aufwendig sanieren ließ. Heute erstrahlen einige Räume des Schlosses wieder in altem Glanz, die im Rahmen einer empfehlenswerten Führung besichtigt werden können.

Schloss Seehof

Auch der Schlossgarten konnte zum Teil wiederhergestellt. Von der einstigen Pracht zeugen noch heute die Wasserspiele der Kaskade, die von Mai bis Ende September jeweils zur vollen Stunde zu bewundern sind.

HINWEIS
BAMBERG UND SEINE SEHENSWÜRDIGKEITEN AN EINEM TAG ZU FUSS ENTDECKEN
Ihr erfahrt in diesem Beitrag die perfekte Route für einen Stadtspaziergang durch Bamberg, lernt Bamberger Geheimnisse kennen und erfahrt zahlreiche Anekdoten über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

No 7 Die Eremitage vor den Toren der Stadt Bayreuth

Eremitage

Es gibt nicht nur eine Eremitage in Sankt Petersburg, sondern auch vor den Toren der Stadt Bayreuth. Was war das für ein Volksfest als Markgraf Georg Wilhelm das einfache Volk zur Einweihung der barocken Gartenlandschaft und seines Sommerschlösschen – dem Altes Schloss – im Jahr 1719 einlud.

Eremitage

Die Schlossanlage erhielt deswegen den Namen Eremitage, da hier das Markgrafen-Ehepaar und sein Hofstaat in den Sommermonaten ein Eremitenleben nachspielten. Man tauschte die prächtigen Gewänder gegen einfache Kutten ein, speiste mit Holzlöffeln und lebte enthaltsam. Ein besonderes Highlight stellt die berühmte »Muschel-Grotte« im »Alten Schloss« dar.

Eremitage

Zum Gaudium des Markgrafen konnten mehr als 200 versteckte Düsen Wasserstrahlen aus den Wänden spritzen. Das Wasser ergoss sich nicht nur über die auftoupierten Puderfrisuren der ahnungslosen Damen, sondern fand auch seinen Weg unter deren Reifröcke. Die ideale Einstimmung für das nachfolgende Eremitenleben. Zum Schluss die schlechte Nachricht für alle Fotografen: Das Fotografieren ist in den Räumlichkeiten verboten.

Eremitage

Um 1750 lässt Markgräfin Wilhelmine, die Schwester vom »Alten Fritz« das »Neue Schloss« errichten. Die Besonderheit des Neuen Schlosses ist die Farbigkeit seiner Außenwände, die durch Steine, Kristalle und Glasstücke entsteht. Den Mittelpunkt der Schlossanlage bildet der Sonnentempel, der von einer Quadriga gekrönt wird.

Eremitage

Nach einem schweren Bombentreffer im April 1945 baute man nur die Außenwände des Schlosses wieder auf, die Innenräume wurden nicht rekonstruiert. Heute befindet sich in einem Teil des »Neuen Schlosses« ein Kaffeehaus, wo man gemütlich bei Kaffee und Kuchen die Wasserspiele der »Oberen Grotte« genießen kann.

NOCH MEHR FOTOS ZUR INSPIRATION?
Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Urlaub in Franken inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu den schönsten Plätzen in Franken findet Ihr im Fotoalbum unter: FRANKEN – DIE SIEBEN SCHÖNSTEN AUSFLÜGE RUND UM BAMBERG