WEINWANDERN – VON MARIA ENZERSDORF ÜBER DEN RAUCHKOGEL NACH BRUNN

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Diese feine acht Kilometer lange Rundwanderung führt vom Schloss Hunyadi in Maria Enzersdorf zur Ruine Rauchkogel und zurück über Brunn am Gebirge. Beeindruckend ist der Blick auf Wien und zur Burg Liechtenstein. Am Abschluss der Wanderung erwartet Euch noch ein eher unbekanntes Architektur-Juwel.

Schloss Hunyadi in Maria Enzersdorf

Schloss Hunyadi

Wir beginnen die kleine feine Wanderung durch die Thermenregion beim Schloss Hunyadi. Das spätbarocke Schloss wurde 1766 für den Wiener Kaufmann Joseph von Patuzzi errichtet. Seinen Namen verdankt das Schloss dem kaiserlichen Oberzeremonienmeister Graf Koloman Hunyadi und seine Frau Alexandrine, die von 1876 bis 1901 die Eigentümer waren und hier rauschende Feste feierten.

Schloss Hunyadi

Nach dem ersten Weltkrieg beherbergte Schloss Hunyadi eine Keks- und Teigwarenfabrik und ein Mädchenpensionat. Seit 1961 ist das Schloss im Besitz der Marktgemeinde Maria  Enzersdorf, die das historische Gebäude als Veranstaltungsort für Konzerte, Theateraufführungen oder Bälle nutzt.

Schottenheuriger Maria Enzersdorf

Wir spazieren nun durch denn Schlosspark und folgen danach der Liechtensteinstraße und Johannesstraße durch ein Villenviertel Richtung Rauchkogel.

Der Rauchkogel

Ruine Rauchkogel

Der Rauchkogel ist eine alte Kulturlandschaft, wo schon seit Jahrhunderten Wein angebaut wird. Sein Name leitet sich von »rauer Kogel« ab. Rau, deshalb, weil hier die Böden stellenweise recht steinig sind. Zudem fegen manchmal recht »raue« Winde über den Kogel.

Frühling am Ruchkogel

Der Weg führt uns zum höchsten Punkt des Hügels, wo sich die Ruine Rauchkogel erhebt. Wer Lust und Laune hat – die Laune endet meist nach der vierten Tafel – kann die zahlreiche Informationstafeln lesen, die sich mit den Themen seltene Trockenpflanzen oder Weinbau beschäftigen.

Ruine Rauchkogel

Die künstliche Ruine wurde 1820 von Fürst Johann I. von Liechtenstein errichtet. Damit folgte der Fürst einer Modeströmung, die am Beginn des 19. Jhdt sehr en vogue war. Im Zuge der Romantik stifteten Mäzene dem Volk künstliche Ruinen an landschaftlich schönen Stellen um die malerische Wirkung noch zu verstärken. Weitere bekannte Ruinen des Fürsten sind der Türkensturz oder der Husarentempel bei Mödling.

Burg Liechtsenstein

Von der Ruine Rauchkogel bietet sich auch ein schöner Blick auf die Burg Liechtenstein, die um 1130 erbaut wurde. 1683 wurde die Burg durch türkische Horden großteils zerstört. 1808 lässt Fürst Johann I. von Liechtenstein die Burgruine als romantische Ritterburg ganz im Stile des Historismus wieder aufbauen.

Ausblick auf Wien und Perchtoldsdorf

Blick auf Wien

Vorbei an prächtigen Einfamilienhäuser am Steinriegel spazieren wir nun hügelrauf und hügelrunter. Kurze schattige Waldabschnitte im Bamhartstal lösen sich mit den Weingärten am Sieghartsberg ab. Schon bald darauf erreichen wir einen Weingarten am Brunner Berg, von wo sich ein phantastischer Blick auf Wien – von der Kirche am Steinhof bis zum Donauturm – und Perchtoldsdorf bietet.

Wehrturm Perchtoldsdorf

Wenn man soviele Weinstöcke sieht bekommt man Lust auf einen Heurigenbesuch. Habt Ihr gewußt, dass das »Leutgeben« nur den Behausten, die ständig in Brunn wohnten, erlaubt war? Wobei das Wort »Leut« aus dem Neuhochdeutschen kommt und Wein oder Obstwein bededeutet. Diese Weisheiten könnt Ihr in der Nähe des schönen Ausblicks auf einer Infotafel nachlesen.

Rathaus Brunn am Gebirge

Vom Brunner Berg geht es durch ein Villen- und Wohnviertel gemütlich hinunter in das Zentrum von Brunn am Gebirge. Werft vielleicht einen kurzen Blick auf das Alte Rathaus und den spätbarocken Donatus-Brunnen. Der hl Donatus ist übrigens der Schutzpatron der Brunner Bauern.

Rathaus Brunn am Gebirge

Schon seit mehr als 200 Jahren tragen die Brunner den Spitznamen »Pfeascha«, weil die Weinbauern früher gerne Pfirsichbäume zwischen den Weingartenreihen gesetzt haben. Der Obstanbau sorgte für ein zusätzliches Einkommen neben dem Weinbau.

Art Nouveau in Brunn am Gebirge

Jugendstilreihenhäuser in Brunn am Gebirge

Brunn am Gebirge wartet aber noch mit einem architektonischen Kleinod auf. Dieses befindet sich in der Franz-Keim-Gasse und würde man hier kaum vermuten.

Jugendstilreihenhäuser in Brunn am Gebirge

Die Jugendstilreihenhäuser in Brunn am Gebirge gelten als das einheitlichste Ensemble im Stil der Wiener Secession. Errichtet wurden die Gebäude nach den Plänen des Architekten Sepp Hubatsch im Jahr 1902.

Jugendstilreihenhäuser in Brunn am Gebirge

Hubatsch trat bei der Errichtung der zehn Zweifamilienhäuser selbst als Bauherr auf. Von der Jugendstilhäuserzeile ist es dann nur mehr ein Katzensprung bis zum Ausgangspunkt beim Schloss Hunyadi.

FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Wanderung rund um Maria Enzersdorf inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu dieser Wanderung findet Ihr im Fotoalbum unter: VON MARIA ENZERSDORF ÜBER DEN RAUCHKOGEL NACH BRUNN

Wanderkarte mit den gps-Koordinaten