LEISER BERGE: BUSCHBERG – DEN HÖCHSTEN BERG DES WEINVIERTELS ERKLIMMEN!

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Diese gemütliche Wandertour führt Euch in den Naturpark Leiser Berge. Dabei werden ihr den Buschberg, den höchsten Berg des Weinviertels erklimmen.

Leiser Berge und der Buschberg

Gipfelkreuz am Buschberg

Imposant erhebt sich der Buschberg mit seinen 491 Metern aus den Weiten des Weinviertels. Na ja, vielleicht ist imposant nicht gerade der richtige Begriff, wenn man ehrlich ist. Aber wer schert sich schon um absolute Höhen, wenn man vom Gipfelkreuz des Buschbergs einen Blick bis zu Ötscher, Schneeberg und Rax erhaschen kann?

Am Buschberg

Der Name Buschberg hat nichts mit den heutigen Büschen zu tun, sondern stammt aus dem althochdeutschen Wort »pusk«, was so viel wie “Beule” bedeutet. Ein treffender Vergleich, denn die »Gipfel« der Leiser Berge wie der Steinberg, Schulberg oder der Oberleiser Berg, ragen wie mittelgroße Beulen aus der Landschaft.

Ausgangspunkt Niederleis

Durch die Leiser Berge

Ausgangspunkt dieser feinen kleinen zehn Kilometer langen Wanderung durch den Naturpark Leiser Berge ist die Ortschaft Niederleis am Fuße des Buschbergs. Vorbei am Schloss Niederleis, dessen hohe Mauer keinen Blick auf das prächtige Gebäude aus dem 16. Jhdt freigibt, folgen wir der Straße Richtung Buschberg und biegen nach ca 700 Meter in der zweiten Kehre der Serpentinen nach links in einen Wanderweg ab.

Sonnenuhr 4 Jahreszeiten

Nach rund 1,8 km mündet der Wanderweg wieder in die Straße, die uns direkt zum Buschbergparkplatz führt. Freunde von moderner Kunst sollten keinesfalls die Sonnenuhr »4 Jahreszeiten« des Niederleiser Künstlers Harry Raab versäumen. Ein wahrer Augenschmaus und eine Ode an die Kreativität. Ok, ich gestehe, diese Aussage war jetzt ein wenig übertrieben.

Buschberg, höchster Berg des Weinviertels

Gipfelkreuz am Buschberg

Wanderer, die nach Bequemlichkeit streben, folgen den asphaltierten Serpentinen direkt zur Buschberghütte. Sportliche Gemüter hingegen entscheiden sich für den Pfad links über die Wiese. Für alle Hungrigen und Durstigen bietet sich eine Rast in der Buschberghütte an, die den stolzen Titel »Tiefst gelegene Hütte des Alpenvereins« trägt.

Radarstation am Buschberg

Gleich neben der Buschberghütte erhebt sich die Radarstation der österreichischen Flugsicherung, deren elektronische Fühler mutig über die Grenzen Österreichs hinausragen. Der stolze Turm mit seinem gigantischen “Golfball” auf der Spitze reckt sich beeindruckende 40 Meter in die Höhe. Eine weitere Radarstation ragt ganz in der Nähe vom Steinmandl gegen den Himmel, die jedoch für militärische Luftraumüberwachung genutzt wird.

Blick vom Buschberggipfel

Von der Buschberghütte aus ist es nur noch ein Katzensprung zum Gipfelkreuz, welches nicht auf dem höchsten Punkt des Buschbergs steht, denn dieser wird bereits von der erwähnten Radarstation beansprucht. Aber keine Sorge, der Ausblick ist dennoch formidable. Das gesamte Wiener Becken und die bis zu 100 km südlich aufragenden Gipfeln der Wiener Hausberge sind bei klarer Sicht schön zu erkennen.

Weiter durch die Leiser Berge

Blick vom Schulberg auf Buschberg

Vom Gipfelkreuz aus begeben wir uns über Stock und Stein bergab und folgen anschließend einem Höhenweg, der uns in Richtung Schulberg führt. Der Schulberg mit seinem charakteristischen, von allerlei Büschen durchzogenen Trockenrasen, bietet immer wieder herrliche Ausblicke auf den Oberleiser Berg und die Radarstation.

Schulberg

Und als ob das nicht genug wäre, könnt ihr euch noch an interessanten Kunstobjekten aus gigantischen Granitblöcken erfreuen. Wer jedoch diese Meisterwerke kreativer Bildhauerkunst erschaffen hat und welche Namen sie tragen, bleibt ein Mysterium, das bisher ungelöst blieb. Doch dies sollte keineswegs den Genuss beim Betrachten schmälern.

Dritthöchste Gipfel der Leiser Berge

Blick auf Oberleis

Schon bald erreichen wir den Oberleiser Berg. Seine bescheidenen Höhe von 457 Metern reicht gerade noch für die Bronzemedaille unter den höchsten Gipfeln der Leiser Berge. Doch was ihn wirklich auszeichnet, ist die Aussichtswarte, die angeblich einem römischen Wachturm nachempfunden wurde.

Wallfahrtskirche Maria Oberleis

Bevor wir die Besteigung der Aussichtswarte in Angriff nehmen, wollen wir einen kurzen Abstecher in die Wallfahrtskirche Maria Oberleis machen, die dem heiligen Mauritius gewidmet ist. Dieses Gotteshaus wurde bereits um das Jahr 1050 erbaut und beeindruckt mit einer Mischung aus romanischen, gotischen und barocken Bauelementen.

Aussichtswarte Oberleiser Berg

Aussichtswarte am Oberleiser Berg

Nachdem wir die Kirche hinter uns gelassen haben, begeben wir uns auf einen Kreuzweg, der vom niederösterreichischen Künstler Hermann Bauch gestaltet wurde. Dieser führt uns hinauf auf das Plateau des Oberleiser Berges. Und was erwartet uns dort? Richtig, die bereits erwähnte Aussichtswarte, die in den schillernden 1970er Jahren erbaut wurde. Lasst euch nicht von den 89 Stufen abschrecken, denn der Aufstieg lohnt sich allemal!

Blick über Leiser Berge

Die Aussichtsplattform der 23 Meter hohen Warte bietet bei schönem Wetter einen atemberaubenden Panoramablick, der einfach unvergesslich ist. Dieser erstreckt sich bis zu den Karpaten, den malerischen Pollauer Bergen, der majestätischen Rax und dem imposanten Schneeberg. Ja, das ist wahrhaftig ein Ausblick, der die Mühen des Aufstiegs und den kleinen Obolus für den Eintritt mehr als wettmacht!

Blick vom Oberleiser Berg

Durch seine strategisch günstige Lage in der Nähe wichtiger Verkehrswege kann der Oberleiser Berg auf eine beeindruckende Besiedlungsgeschichte von sage und schreibe 6.000 Jahren zurückblicken. Schon in der zweiten Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts ließen sich hier keltische Siedler nieder.

Blick über Leiser Berge

Während archäologischer Grabungen auf dem Oberleiser Berg stieß man auf die Fundamente eines Wohngebäudes, das anfangs fälschlicherweise für römischen Ursprungs gehalten wurde. Was für ein Irrtum! Tatsächlich handelte es sich um einen befestigten germanischer Königssitz aus dem 4. oder 5. Jhdt nach Christus, der von einem vornehmen germanischen Adeligen mit einer Vorliebe für den eleganten römischen Stil errichtet wurde.

Leiser Berge

Genug der Geschichtenerzählung! Lasst uns zum Ausgangspunkt zurückkehren. Wir gehen den Kreuzweg zurück und folgen dann dem Römerweg bergab. Auf einem Steg queren wir die B6 und setzen unseren Weg auf der Auer Straße fort, die beim Schloss Niederleis endet. Von dort ist es nurmehr ein Katzensprung zum Ausgangspunkt zurück.

Wir hoffen, die Tour hat Euch gefallen und wir wünschen Euch viel Spaß beim »Nach«Wandern.

Tourdaten: Buschberg und Leiser Berge