PORTUGAL – SINTRA, DIE SOMMERRESIDENZ DER KÖNIGE UND REICHEN

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Unternehmt mit uns einen Ausflug nach Sintra, der einstigen Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Im 19. Jhdt wurde Sintra auch zunehmend Ziel der Reichen, Künstler und Exzentriker. So entstanden prächtige Villen und kleine Paläste.

Sintra

Sintra, Palácio Nacional da Pena

Sintra war einst die Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Adelige, reiche Bürger, Künstler und Exzentriker, die auch im Sommer die Nähe zum Königshaus suchten, errichteten in Sintra ihre Herrenhäuser inmitten prächtiger Gartenanlagen. Schriftsteller wie Lord Byron oder Hans Christian Andersen haben ihre Begeisterung für Landschaft und Architektur literarisch festgehalten.

Das Städtchen Sintra ist vermutlich das entzückendste von Europa. Es enthält Schönheiten aller Art, natürliche und künstliche.

Lord George Byron
Sintra

Auf keinem Besichtigungsprogramm dürfen die beiden Königspaläste Palácio Nacional de Sintra und Palácio Nacional da Pena fehlen. Dort herrscht hier stets ein Besucherandrang. Zu unseren persönlichen Favoriten zählen der Palácio de Monserrate und die Quinta da Regaleira.

Palácio Nacional de Sintra

Sintra, Palácio Nacional de Sintra

Um den Touristenmassen zu entgehen, sind wir früh unterwegs. Schon von weitem sehen wir die hohen, konischen Küchenkamine des Palácio Nacional de Sintra. Wie weiße Champagnerflaschen ragen sie in den Himmel.

Sintra, Palácio Nacional de Sintra

Bis ins 16. Jhdt war der Palácio das “Bad Ischl” der portugiesischen Könige. Hier erholten sie sich von den anstrengenden Regierungsgeschäften und frönten der Jagd und den Maitressen.

Sintra, Palácio Nacional de Sintra

Daran erinnert der Sala das Pegas. Zahlreiche Elstern blicken von der Decke auf uns. Sie symbolisieren die Redseligkeit der Hofdamen. Nach einer Legende wurde König João I in diesem Saal von seiner Frau dabei überrascht, wie er eine hübsche Maitresse küsste. Der Geschwätzigkeit der Hofdamen ist es zu verdanken, dass die pikante Geschichte publik wurde. Voller Ärger ließ König João I die 136 Hofdamen als geschwätzige Elstern an die Decke des Saales malen.

Sintra, Palácio Nacional de Sintra

Wir verabschieden uns von der königlichen Rache und spazieren weiter durch den Palast. Viele der Räumlichkeiten sind mit reich verzierten Holzdecken und kostbaren Azulejos ausgestattet.

Sintra, Palácio Nacional de Sintra

Die Decke des Wappensaals ist mit den Wappen der 72 portugiesischen Adelsfamilien ausgeschmückt. Die Wände zieren prächtige blauweiße Azulejos, die Jagdszenen und den höfischen Alltag darstellen.

Wir haben genug gesehen und nehmen uns ein Taxi zu unserem nächsten Ziel.

Palácio Nacional da Pena

Palácio Nacional da Pena

Auf der höchsten Bergkuppe thront der Palácio Nacional da Pena. Er wächst förmlich aus einem Felsen heraus.

Sintra, Palácio Nacional da Pena

Die Meinungen über diesen Palast gehen weit auseinander. Sie reichen von Kitsch pur bis zu einem Gesamtkunstwerk, das von Gaudi stammen könnte. Uns erinnert die Palastanlage an eine Filmkulisse für Märchenfilme. Es fehlt nur noch Aschenputtel, die mit der Kutsche vorfährt.

Sintra, Palácio Nacional da Pena

Die romantische Phantasiedes deutschen Architekten trifft nicht ganz unseren Geschmack. Ja, eh – würde man in Wien sagen. Beim Palácio Nacional da Pena treffen die unterschiedlichsten Stilelemente aufeinander. Das Ergebnis ist ein bizzares Bauwerk mit Kuppeln, Zinnen und Türmchen in Blau, Gelb und Rosa.

Quinta da Regaleira

Sintra, Quinta da Regaleira

Der italienische Bühnenbildner Luigi Manini plante um 1900 die romantische Quinta da Regaleira für den Millionär António Augusto Carvalho Monteiro. Monteiro war ein Exzentriker, Kunstsammler und Freimaurer. Seine Millionen verdiente er in Brasilien mit Kaffeeanbau und Edelsteinen.  Monteiro, der Millionär gehörte zu den reichsten Männern, die jemals in Portugal gelebt haben.

Sintra, Quinta da Regaleira

Die Quinta wirkt am ersten Blick wie ein Geisterschloss, die ideale Kulisse für einen Agatha Christie Film. Es fehlt nur mehr der Gärtner, der bekanntlich immer der Mörder ist. Die Quinta ist ein typischer Bau aus der Zeit des Historismus. Gotische und manuelinische Elemente vermischen sich mit mythischen Symbolen der Freimaurer.

Sintra, Quinta da Regaleira

Wir spazieren durch den Park der Quinta und stoßen auf rätselhafte Grotten und Tunnelsysteme. Statuen bilden das Portal der Götter. Es gibt zahlreiche Zeichen der Freimaurer. Der Brunnen Poço Iniciático ähnelt einem unterirdischen Turm. Eine Wendeltreppe führt in die Tiefe. Er soll eine Initiationsstätte der Freimaurer gewesen sein. Zeit für einen Ortswechsel.

Palácio de Monserrate

Sintra, Palácio de Monserrate

Ein TukTuk bringt uns zum nächsten Ziel. Tollkühn nimmt der Fahrer die engen Kurven. Rasant geht es die Straße hinauf und hinunter. Das Frühstück rührt sich im Magen. Mit etwas zittrigen Beinen erreichen wir ein Stück Indien mitten in Portugal. Der Palácio de Monserrate erinnert uns an den Palast eines indischen Maharadschas. Es fehlt nur noch der Tiger von Eschnapur. Der Palast wurde 1858 vom Engländer Sir Francis Cook in Auftrag gegeben.

Sintra, Palácio de Monserrate

Dieser im Stile eines indischen Palastes errichtete Prunkbau ist einzigartig in Portugal und ein schönes Beispiel für die verklärte Zeit der Romantik.

Sintra, Palácio de Monserrate

Der weitläufige Landschaftsgarten lädt uns zu einem langen Spaziergang ein. Mehr als 3.000 verschiedene Pflanzenarten aus aller Welt soll es hier geben. Wir haben sie sicher nicht alle gesehen. Wenn ihr noch nicht genug von den vielen Palästen habt, dann besucht noch das Castelo dos Mouros.

Castelo dos Mouros

Castelo dos Mouros

Der Name sagt alles. Das Castelo dos Mouros wurde von den Mauren errichtet. Viel gibt es hier nicht zu sehen. Der phantastische Ausblick auf Sintra lohnt aber den Aufstieg auf den 450 Meter hohen Hügel.

Wie kommt man nach Sintra?

Route

Lissabon – Sintra – (Lissabon)

Mietauto

Ein Mietwagen wird nur dann benötigt, wenn man die Umgebung von Sintra näher erkunden möchte. Parkplätze sind in Sintra Mangelware.

Eisenbahn

Entspannter geht die Anreise mit dem Vorortezug. Dieser Variante ist der Vorzug zu geben, wenn man nur einen Tagesausflug von Lissabon nach Sintra plant. Abfahrt vom Bahnhof Rossio alle 30 Minuten, Fahrzeit ca 45 Minuten.

Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Ausflug nach Sintra inspirieren konnten und wünschen Euch viel Spass bei der Erkundung der einstigen Sommerfrische der portugiesischen Könige.