Portugal Rundreise 7.Tag: Besucht heute die prachtvollen Klosternanlagen von Alcobaca und Batalha. Beide gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Anschließend könnt Ihr noch einen langen Spaziergang am Sandstrand von Nazere unternehmen.
Programm Tag 7
Fahrt von Obidos zur Zisterzienserabtei von Alcobaca, wo das tragische Liebespaar Pedro und Iñes de Castro ihre letzte Ruhestätte fanden. In Batalha erwartet uns ein weiteres Kloster. Besonders sehenswert sind die “Unvollendeten” Kapellen. Wer noch Lust und Laune hat, unternimmt im Anschluss noch eine kleine Strandwanderung im ehemaligen Fischerdorf Nazaré.
Alternativprogramm: Als Alternative zur Klöster-Tour bietet sich der Buddha Garden Eden in der Nähe von Bombarral an. Der Besuch dieser einzigartigen Gartenlandschaft ist eine Reise in den Fernen Osten und auf den schwarzen Kontinent.

Portugal ist ein gläubiges Land. Zumindest lassen es uns die zahlreichen Kirchen und Klöster vermuten. Viele prächtige Klöster entstanden aufgrund eines Gelübdes. Im Kampf gegen Mauren und Spanier flehten die portugiesischen Könige um himmlischen Beistand. Meist bei der Gottesmutter höchstpersönlich. War der Feind besiegt, griffen die Herrscher tief in die Staatsschatulle und beauftragten die Errichtung dieser einzigartigen Klosteranlagen.
Kloster von Alcobaça

Das Zisterzienserkloster Alcobaça stiftete der erste portugiesische König Alfonso I. Henriques aus Dankbarkeit für den Sieg über die Mauren. Für portugiesische Verhältnisse ist der Kirchenraum eher schlicht ausgefallen.

Großer Kreuzgang, Kreuzgang des Kardinals oder Kreuzgang zur Bibliothek, die Anzahl der Kreuzgänge ist beachtlich. Wir haben mindestens sechs gezählt. Die Bögen wirken teils wuchtig, die manuelinischen Säulen hingegen grazil. Hier übten sich die Klosterbrüder im Meditieren oder lauschten der Heiligen Schrift.

Das Kloster Alcobaça ist untrennbar mit der Liebesgeschichte von Prinz Pedro und Inês de Castro verbunden. Der Prinz verliebte sich unsterblich in die spanische Hofdame, die ihm drei Kinder schenkte. Vermutlich aus politischen Gründen ließ der König, Pedros Vater, Inês ermorden. Nach dem Tod des Vaters wurde Inês exhumiert und vor den Augen des gesamten Hofes zur Königin gekrönt. Die prunkvollen Grabmäler sind das Ziel vieler Liebenden, die sich an dieser Stelle ewige Liebe und Treue schwören.
Kloster Batalha

Das Dominikanerkloster von Batalha zählt zu den Meisterwerken der gotischen und manuelinischen Architektur. Die Fassade wirkt verspielt, ist reich verziert mit Zinnen, Türmchen und Säulen aus ockerfarbenem Sandstein. Dutzende Figuren prägen das mächtige Hauptportal des Klosters. Da die zwölf Apostel, dort Engerl und biblische Könige. Sie alle zu zählen würde uns vermutlich bald ermüden.

Die Errichtung des Klosters geht auf ein Gelübde von König João I zurück. Der König versprach der Gottesmutter das prächtigste Kloster aller Zeiten, falls er die Spanier im Unabhängigkeitskampf besiegen würde. Unschwer zu erraten, wer die Schlacht gewann.

Wir begeben uns in den “Königlichen Kreuzgang”. Die feingliedrigen Arkadenbögen sind Glanzstücke der Manuelinik, einer portugiesischen Form der Gotik. Die Bögen und Säulen erinnern an indische Tempel.
Nur Mönche sind zu solchen Exzessen fähig!
José Saramago, Eine portugiesische Reise

Trotz zahlreicher Touristen strahlt der Kreuzgang Ruhe und Beschaulichkeit aus. Wir sehen eine Gruppe von Mönchen förmlich vor uns, die vertieft im Gebet durch die Gänge wandeln oder einen gregorianischen Choral anstimmen.

Die Hauptattraktion des Klosters von Batalha sind die “Unvollendeten Kapellen”. Wir betreten den Innenraum der Kapellen durch ein mächtiges Portal. Verschwenderische Ornamente ranken sich um das Eingangsportal und die tragenden Säulen.

Eine Kuppel über unseren Köpfen suchen wir vergeblich. Diese wurde nie gebaut. Ob aus Geldmangel oder durch den Tod des Bauherrn, eine Antwort auf diese Frage kann uns niemand geben. So endet unser Blick nach oben im leuchtend blauen Himmel Portugals.
Nazare

In Nazaré endet der heutige Tag. Das Meer liegt friedlich vor uns, Boote sind an den feinen Sandstrand gezogen worden. Die Idee mit einem gemütlichen Strandspaziergang den Tag ausklingen zu lassen, hatten viele. An der Uferpromenade herrscht reges Treiben. Eine hupende Autokolonne staut sich durch die Uferstraße. Parkplätze sind rar.

Wir beschließen mit der Standseilbahn vom Strand in die Oberstadt zu fahren. Hier ist es bedeutend ruhiger. Ein weißgetünchter Miradouro mit Sitzbänken und Pergola lädt uns zum Verweilen ein. Der Ausblick auf das Häusermeer und die sanft geschwungene Bucht ist reizvoll.

Wir rätseln ob Vasco da Gama auch diesen Ausblick genossen hat Er besuchte die Wallfahrtskirche von Nazaré um allen Heiligen für die Entdeckung des Seewegs nach Indien zu danken. Für uns heißt es jetzt Abschied von Nazaré zu nehmen und der Rücktritt in unser Quartier anzutreten.
INFOS
Reiseroute
Obidos > Alcobaça (38 km) > Batalha (24 km) > Nazare (34 km) > Obidos (40 km) > Distanz rund 136 km
Übernachtungstipp in Obidos
- Casa D Obidos, altes Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, wundervoller Blick auf die Burg von Obidos, ca 2 km von Obidos entfernt.