Portugal Rundreise 8.Tag: Der heutige Tag führt die Universitätsstadt Coimbra. Ihr werdet dabei die Rückenbrecher-Stiege kennenlernen und die altehrwürdige Universität besichtigen. Bücherwürmer werden von der schönsten Bibliothek des Landes begeistert sein.
Programm Tag 8
Fahrt von Obidos in die Universitätsstadt Coimbra mit einem Spaziergang durch die Altstadt und einem Besuch des Universitätsviertels. Auf keinem Fall versäumen: Eine Führung durch die Biblioteca Joanina. Nach einer ausgiebigen Besichtigung von Coimbra geht es weiter nach Luso.
Coimbra

Coimbra ist anders. Jeder Hügel einer portugiesischen Stadt wird dominiert von einer Burg oder Wallfahrtskirche. Nicht so in Coimbra. Der Glockenturm der ältesten Universität des Landes winkt uns majestätisch von der höchsten Erhebung entgegen. In Coimbra haben wir wenig Interesse an den Kirchen. Unser Ziel ist besagter Glockenturm.

Wir schlendern durch die Stadt. Musik liegt in der Luft, ein farbenprächtiger Trachtenumzug kommt uns entgegen. Trommel und Tschinellen geben den Takt vor, Ziehharmonika und Gitarren stimmen dazu ein. Volkstanzgruppen präsentieren ihr Können. Musikgruppen singen mit voller Inbrunst.

Wir haben vom Umzug genug gesehen, folgen der “Rückenbrecher-Stiege” mit ihren unzähligen Stufen bergauf. Studenten mit ihren traditionellen schwarzen Umhängen hetzen an uns vorbei. Manche bleiben für ein Erinnerungsfoto mit Besuchern der Stadt stehen.

In ihren schwarzen Umhängen erinnern uns die Studenten an Verschwörer aus einem Mantel- und Degenfilm. Ein aufblitzender Dolch, ein spitzer Schrei und ein Toter in der engen Gasse. Coimbra gibt die ideale Kulisse für einen Abenteuerfilm.

Die Ausmaße des Universitätscampus sind gewaltig. Wir sind beeindruckt und rätseln gleichzeitig, warum der Glockenturm im Volksmund “Ziege” genannt wird. Kommt der Spitzname vom Geläut der Glocken, die den Beginn des Unterrichts ankündigen? Egal, uns erinnert der Glockenklang, dass unsere Führung durch die Biblioteca Joanina gleich beginnt.

Am Rande des Campus gelegen, wirkt sie ein wenig unscheinbar. Dies ändert sich schlagartig, als wir die Bibliothek betreten. Eine Meisterleistung des Barocks erwartet uns. Die Deckenmalereien zeigen, Allegorien der Künste und Wissenschaften. Die drei Säle sind verschwenderisch mit Gold verziert. 300.000 Bücher stehen in prachtvollen Regalen aus Rosen- und Ebenholz. Der Prunksaal der Wiener Hofbibliothek war Vorbild für diesen barocken Prachtbau. Der portugiesische König wollte seiner österreichischen Frau Maria Anna, einer Tochter des legendären “Türken-Poidl”, eine Freude machen.
Noch tief beeindruckt von diesem imperialen Glanz machen wir uns weiter auf den Weg nach Luso, dem Ausgangspunkt für unsere morgigen Erkundigungen.
INFOS
Reiseroute
Obidos > Coimbra (135 km) > Luso (26 km) > Gesamtdistanz (161 km)
Übernachtungstipp in Luso
- Vila Duparchy, eine wunderschöne Villa in einem riesigen Garten aus dem 19. Jahrhundert mit “Agatha Christie-Feeling”.