VON MAFRA BIS ZUM ENDE EUROPAS AM CABO DA ROCA

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Unternehmt mit uns einen Tagesausflug in der näheren Umgebung von Lissabon. Entdeckt mit uns den monumentalen Königspalast in Mafra, der überraschenderweise nicht zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Anschließend geht es zum westlichsten Ende von Europa und nach Cascias zur Eisverkostung.

Palácio Nacional de Mafra

Mafra, Palácio Nacional de Mafra

Wir sind am Weg nach Mafra, zur größten Schloss- und Klosteranlage Portugals. König João V gab den unglaublichen Gebäudekomplex als Dank für die Geburt eines Erbens in Auftrag. Er finanzierte das Bauwerk mit den enormen Goldeinnahmen aus der Kolonie Brasilien. Als diese nicht mehr reichten, griff der König in die Staatskasse und trieb Portugal an den Rand des Staatsbankrotts.

Mafra, Palácio Nacional de Mafra

Der Palácio Nacional de Mafra bricht alle Rekorde! 50.000 Männer arbeiteten 13 Jahre lang an der Umsetzung der Baupläne. Die Grundfläche beträgt 38.000 m2. Um vom West- in den Ostflügel zu kommen, legte ein Diener 250 Meter zurück. 1200 Räume mussten gekehrt und aufgewaschen werden. Die 4.700 Türen und Fenster zu putzen, waren für die Diener auch kein Vergnügen.

Mafra, Palácio Nacional de Mafra

Prachtvoll auch die Inneneinrichtung. Die Wände zieren riesige Gobelins und wertvolle Gemälde. In der 85 Meter langen Bibliothek erfreuen sich Bücherwürmer am Anblick von 40.000 wertvollen Büchern. König João V bewohnte aber den Palast kaum. Er war ihm doch eine Spur zu ungemütlich.

Cabo da Roca

Cabo da Roca

Genug von Klöstern, Kirchen und Palästen. Wir peilen N 38° 46′ und O 9° 30′ an. An diesen Koordinaten liegt der westlichste Punkt von Europa. Zumindest besagt dies die Inschrift auf der Steinsäule am Cabo da Roca. Die Steinsäule ist wohl das beliebteste Fotomotiv an diesem rauen Ort. Eine echte Herausforderung sie ohne Touristen zu fotografieren.

Dort wo das Land endet und das Meer beginnt!

Luís de Camões über den westlichsten Punkt Europas
Cabo da Roca

Die Steilküste stürzt 140 Meter senkrecht in den aufgewühlten Atlantik. An 360 Tagen weht eine steife Brise über die Felsklippen. Die Gegend ist karg und baumlos. Nicht gerade die Zutaten für einen längeren Aufenthalt. Wir machen noch schnell das obligate Erinnerungsfoto bei der Steinsäule und dann wird es Zeit für einen Ortswechsel.

Cascais

Promenade von Cascais

Die Blütezeit von Cascais begann 1870, als König Luis I seine Sommerresidenz von Sintra nach Cascais verlegte. Der Adel und das reiche Bürgertum folgten auf den Fuß und errichteten sich prächtige Villen. Das Baden im Meer kam in Mode und so entwickelte sich Cascais vom armen Fischerdorf zu einem mondänen Seebad.

Zitadelle von Cascais

Von hier spazieren wir leicht bergauf zur Zitadelle von Cascais, die im 15. Jhdt errichtet wurde und für Jahrhunderte die Küste vor Piraten und feindliche Übergriffe sicherte.

Cascais

Gönnt Euch nach dem Anstieg eine kleine Verschnaufpause und genießt den wunderschönen Panoramablick auf das Stadtzentrum. Vor dem Strand treiben noch heute bunte Fischerboote im Wasser.

Fischerei in Cascais

Unterhalb der Zitadelle stehen kleine blauweiß gestreifte Häuschen, wo Fischer ihr Werkzeug zum Flicken der Netze und sonstige wichtige Utensilien lagern. Daneben warten bereits Krabbenkäfige auf ihren nächsten Einsatz.

Casa das Histórias Paula Rego

Zu den Sehenswürdigkeiten von Cascais zählt auch das Museum Casa das Histórias Paula Rego, welches nicht durch seine Bilder, sondern vielmehr durch seine interessante Architektur besticht. Besonders auffallend sind die beiden Türme in Form von Pyramiden. Entworfen wurde es vom portugiesischen Architekten Eduardo Souto de Moura.

Museu Condes de Castro Guimaraes

Wenn ihr einen Einblick gewinnen wollt, wie stilvoll das Bürgertum um 1900 in Cascais residierte, dann empfehlen wir euch den Besuch des Museu Condes de Castro Guimaraes.

Museu Condes de Castro Guimaraes

Die schloßähnliche Villa im Stile des Historismus ist im Originalzustand erhalten geblieben und noch mit dem Originalmobiliar eingerichtet.

Casa Santa Maria

Schräg gegenüber vom Museu Condes de Castro Guimaraes steht ein weiteres prächtiges Herrenhaus aus dem 19. Jhdt, die Casa Santa Maria.

Casa Santa Maria

Sie wurde für einen irischen Millionär erbaut, der sein Glück in der Tabakindustrie machte. Die Villa ist ein Sammelsurium verschiedener architektonische Stile und Einflüsse.

Leuchtturm Santa Maria

Nachdem wir auch noch dem Leuchtturmmuseum einen Besuch abgestattet haben, geht es zurück in das Zentrum von Cascais, wo der berühmte Eissalon Santini auf uns wartet. Er gilt als ältester und bester Eissalon Portugals. Und tatsächlich, die Eissorten Erdbeer und Haselnuss erweisen sich als Gedicht. So genug der Besichtigungen. Wir lassen in einem Lokal am Strand -mit Blick auf das Meer- bei einem Glas Sangria den Tag Revue passieren. Mit ein bisschen Phantasie oder mehreren Gläsern Sangria sieht man die Karavellen der portugiesischen Entdecker, die sich auf den Weg zu neuen Ufern machen.

HINWEIS
Wie wäre es mit einer gemütlichen Fahrradtour entlang der Küste von Cascais nach Guincho? Der Radweg führt vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Cascais, an prachtvollen Villen und einer sehenswerten Felsküste. Mehr dazu im Beitrag: FAHRRADTOUR VON CASCAIS ZUM STRAND VON GUINCHO