MOZARTS SALZBURG AN EINEM TAG ZU FUSS ENTDECKEN

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Am Kapuzinerberg

Entdeckt auf den Spuren der Familie Mozart die schönsten Sehenswürdigkeiten und Plätze der Stadt Salzburg. Zum Abschluss dieser Tour erfahrt Ihr noch, welche Mozartkugeln Ihr unbedingt verkosten solltet.

Durch die Getreidegasse

Rathaus in der Getreidegasse

Wir beginnen unseren Spaziergang auf den Spuren von Wolfgang Amadeus Mozart und seiner Familie in der malerischen Getreidegasse, der wohl berühmtesten Gasse Salzburgs. Doch die Berühmtheit hat ihren Preis. Tagtäglich schieben sich Touristenmassen durch das schmale mittelalterliche Gässchen.

Getreidegasse In Salzburg

Durch das Gedränge bleibt kaum Zeit die Schönheit der Häuserzeilen mit den zahlreichen schmiedeeisernen Zunftzeichen zu bewundern. Charakteristisch für die Getreidegasse sind auch deren Durchhäuser, die vielfach reizvolle Einblicke in die historischen Innenhöfe – teils mit Arkaden – bieten.

Getreidegasse 9 – Mozarts Geburtshaus

Mozarts Geburtshaus in Salzburg

Die erste Station unseres Rundganges befindet sich in der Getreidegasse 9, wo unmittelbar nach ihrer Hochzeit im November 1747 das Ehepaar Leopold und Anna Maria Mozart in die neue Mietwohnung im dritten Stock des sogenannten Hagenauerhaus einzogen. Am 27. Jänner 1756 erblickte hier Wolfgang Amadeus Mozart als siebtes Kind der Familie das Licht der Welt.

Mozarts Geburtshaus in Salzburg

Bereits im Alter von vier Jahren erhielten Wolfgang Amadeus und seine fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna »Nannerl« Mozart vom Vater den ersten Musikunterricht in Klavier, Violine und Komposition. Schon bald erkannte der Vater die musikalische Begabung seines Sohnes, sodass erste Konzertreisen durch Europa arrangiert wurden, um dem Adel die talentierten Kinder zu präsentieren.

Ursulinenplatz – Hommage an Mozart

Klausentor

Ihr spaziert nun bis zum Ende der Getreidegasse weiter und folgt anschließend der Bürgerspitalgasse bis zum Anton Neumayr-Platz, wo die Gstättengasse ihren Ausgang nimmt. In der schmalen Gstättengasse schmiegen sich die Häuserfronen förmlich an der steil aufragenden Mönchsbergwand entlang. Die Nähe zur Bergwand führte 1669 zu einer fürchterlichen Katastrophe.

Ursulinenplatz

Ein mächtiger Felssturz zerstörte dreizehn Häuser und die Markuskirche. Mehr als 200 Einwohner, an die eine Gedenktafel an der Markuskirche erinnert, fanden dabei den Tod. Seit diesem Unglück entfernen die sogenannten »Bergputzer« jährlich loses Gestein aus der Mönchsbergwand.

Hommage an Mozart

Wo die Gstättengasse in den Ursulinenplatz mündet, steht ein heftig umstrittenes Mozartdenkmal. Der deutsche Bildhauer Markus Lüpertz wagte es einem unbekleideten Frauenkörper den charakteristischen Kopf des Komponisten aufzusetzen. Mit diesem provokanten Denkmal wollte der Künstler die Genialität, die Virtuosität und die Zerrissenheit, die aus dem Leben und Werk Mozarts überliefert sind, darstellen.

Hommage an Mozart

Vielleicht sollte der weibliche Akt aber nur ganz banal für Provokation und Schnappatmung sorgen. Was schließlich auch gelang. Den selbsternannten Pornojäger Martin Humer brachte diese Hommage an Mozart so in Rage, dass er die Skulptur zwei Monate nach der Enthüllung teerte und federte. Mozart hätte das Denkmal vermutlich gefallen, denn sein Hang zu derben Späßen und vulgären Ausdrücken war stadtbekannt und Respekt vor der Obrigkeiten kannte er auch nicht.

Blick auf Salzburg

Altstadt von Salzburg

Am Ufer der Salzach setzen wir unseren Mozart-Spaziergang fort und überqueren diese auf dem Müllnersteg, wo ihr die Altstadt und die Festung fotogen in Szene setzen könnt. Von hier ist es nur mehr ein Katzensprung zum Schloss Mirabell.

Schloss Mirabell und Mirabellgarten

Schlos Mirabell

Der Blick vom Mirabellgarten in Richtung Altstadt mit der Festung Hohensalzburg und der Kuppel des Doms zählt sicherlich zu den schönsten Fotomotiven Salzburgs. Diesen wusste schon Erzbischof Wolf Dietrich zu schätzen, der an dieser Stelle ein Lustschloss für sich und seine Geliebte Salome Alt errichten ließ. Der lustvoll lebende Kirchenfürst machte aus der Beziehung kein Geheimnis.

Schloss Mirabell

Im Gegenteil! Wolf Dietrich zeugte mit ihr 15 Kinder und ließ sich auch bei offiziellen Empfängen in der Salzburger Residenz von Salome begleiten. Einer Legende nach gilt Salome als Erfinderin der »Salzburger Nockerln«, die damit ihren Erzbischof kulinarisch verwöhnt haben soll.

Schloss Mirabell

Anfang des 18. Jhdt ließ Erzbischof Franz Anton von Harrach das Schloss unter der Leitung des berühmten Baumeisters Johann Lucas von Hildebrandt zu einer prachtvollen barocken Schlossanlage umbauen. Nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1818, der das Schloss weitgehend zerstörte, wurde es danach im klassizistischen Stil wiederaufgebaut.

Schloss Mirabell

Im Marmorsaal des Schlosses konzertierte bereits der kleine Wolfgang Amadeus mit seiner Schwester Nannerl vor dem Fürsterzbischof. Schon bald hatte Vater Mozart das außergewöhnliche Talent seiner beiden Wunderkinder erkannt und intensiv gefördert um damit Geld zu verdienen. Der Fürsterzbischof soll sich vom virtuosen Geigen- und Klavierspiel der kleinen Stars begeistert gezeigt haben.

Zwergerlgarten im Schloss Mirabell

Ob der kleine Mozart nach seinem gelungenen Auftritt im Zwergerlgarten des Fürsterzbischofes spielen gehen durfte, darüber schweigen die Chronisten. Ihr solltet ihn auf keinen Fall versäumen, gilt er doch als der älteste Zwergengarten Europas. An vielen europäischen Fürstenhöfen waren in der Barockzeit Zwerge Teil des Hofstaates, die wegen ihrer Treue und Loyalität hochgeschätzt wurden.

Mozart Wohnhaus

Mozarts Wohnhaus

Wir verlassen nun den Mirabellgarten und spazieren zum Markatplatz Nr 8. Nachdem das Geburtshaus Mozarts in der Getreidegasse für gesellschaftliche Empfänge zu eng geworden war, übersiedelte die Familie im Jahr 1773 in das sogenannte »Tanzmeisterhaus«, wo einst junge Adelige Tanzstunden nahmen und auf das komplizierte Hofzeremoniell vorbereitet wurden. Nach dem Tod der Mutter 1778, Mozarts Umzug nach Wien 1781 und Nannerls Heirat nach St Gilgen, bewohnte Vater Leopold die Wohnung allein bis zu seinem Tod 1787.

Sebastiansfriedhof

Sebastiansfriedhof

Auf unserer Mozart-Spurensuche pilgern wir nun vom Markartsplatz über die Linzer Gasse zum Sebastiansfriedhof, dessen Aussehen uns stark an einen Klosterkreuzgang erinnert. Hier liegen Vater Leopold Mozart und Constanze, die Ehefrau von Wolfgang Amadeus Mozart begraben.

Sebastiansfriedhof

Am 4. August 1782 heiratet Mozart seine große Liebe Constanze Weber im Stephansdom in Wien, die er drei Jahre zuvor während eines Aufenthalts in Mannheim kennengelernt hatte. Sehr zum Missfallen von Mozarts Vater Leopold, der wenig von den »Weberischen« hielt und überzeugt war, dass die Familie der Braut nur hinter dem Geld seines Sohnes her war. Allen Unkenrufen zum Trotz wurde die Ehe von Mozart und Constanze glücklich. Sie schenkte ihm sechs Kinder, von denen nur die beiden Söhne Carl Thomas und Franz Xaver Wolfgang das Erwachsenenalter erreichten.

Sebastiansfriedhof

Nach Mozarts frühen Tod im Jahr 1791 kümmerte sich Constanze um das musikalische Erbe ihres Gatten. 1809 heiratete sie den dänischen Diplomaten Georg Nikolaus Nissen mit dem sie gemeinsam eine umfangreiche Mozart-Biografie verfasste. Constanze Mozart stirbt 1824 und findet ihre letzte Ruhestätte hier am Sebastiansfriedhof.

Sebastiansfriedhof

Lasst die Stimmung des Friedhofs auf Euch wirken. Bewundert das prachtvolle Mausoleum von Fürsterzbischof Wolf-Dietrich im Zentrum des Gottesackers, schaut Euch in Ruhe die sehenswerten Details der Gruften im Arkadengang an und besucht die Gedächtnisstätte des Wunderarztes Paracelsus, der mit dem Zitat »Nur die Dosis macht das Gift« in die Medizingeschichte einging.

Auf den Kapuziner Berg

Am Kapuzinerberg

Wir verlassen den Sebastiansfriedhof, folgen der Linzer Gasse bis zum Stefan-Zweig-Platz und spazieren anschließend durch die Franziskuspforte den steil ansteigenden Stefan-Zweig-Weg hinauf zum 640 Meter hohen Kapuziner Berg. Der Anstieg ist knackig, aber er zahlt sich aus.

Am Kapuzinerberg

Nicht wegen der 11 Kreuzwegstationen, die uns entlang des Weges begleiten oder des im Jahr 1599 errichteten Kapuzinerklosters, sondern wegen der wunderbaren Panoramablicke auf die Altstadt von Salzburg, welche ihr entlang der alten Wehrmauer aus dem 17. Jhdt genießen könnt. Dazu müsst ihr nur ein Stück dem historischen Bastei-Weg folgen, welcher bei der Hettwerbastei unterhalb des Klosters seinen Ausgang nimmt und mit teilweise sehr steilen Treppen zum höchsten Punkt des Kapuziner Berges führt.

Am Kapuzinerberg

Gleich in der Nähe des Kapuzinerklosters steht das »Paschinger-Schlössl«, in welchem bis zu seiner Emigration nach England im Jahr 1934 der Schriftsteller Stefan Zweig lebte. Gute 150 Jahre davor gehörte das Anwesen Anna Helene Hermes von Fürstenhof, die das Schlössl mit ihrer Familie als Sommerdomizil nutzte und deren Töchter von Mozarts Schwester Nannerl im Klavierspiel unterrichtet wurden.

Am Kapuzinerberg

Und auch Mozart soll im Haus der »Hermesin« regelmäßig ein und ausgegangen sein. Ein paar Meter noch bergauf findet ihr ein weiteres Denkmal, welches an Salzburgs berühmtesten Sohn erinnert.

Vom Kapuziner Berg in die Innenstadt

Imbergstiege

Nachdem wir die vielen Ausblicke auf die Stadt ausgiebig genossen haben, wird es an der Zeit sich in das Getümmel der Altstadt zu stürzen. Von der Hettwerbastei führen uns die rund 260 Stufen der Imbergstiege direkt hinunter zur Salzach. Auf dieser jahrhundertalten Verbindung zwischen Altstadt und Kapuziner Berg kam es im Jahr 1756 zu einem tragischen Unfall, als die damals noch aus Holz errichtete Stiege anlässlich einer »Ablass-Prozession« zum Kloster den Andrang der reuigen Sünder nicht mehr standhielt und einstürzte. Dabei fanden sechs Gläubige den Tod.

Johanneskirchlein

Kurz bevor wir das Ende der Imbergstiege erreichen, erhebt sich vor uns der schmucke Zwiebelturm des kleinen, fast unscheinbaren Johanneskirchleins. Im Kern romanisch wurde das stimmungsvolle Gotteshaus später barockisiert. Der Legende nach spendete der wohlhabender Salzburger Bäckermeister Dänkl die Kirche, nachdem ihm Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist erschienen waren und Dänkl von einer schweren Krankheit heilten.

Johanneskirchlein

Zu den Besuchern der Kirche sollen auch die Geschwister Mozart gezählt haben. Historische Beweise dafür gibt es aber keine, jedoch durchwegs denkbar. Vielleicht nutzten Wolfgang und Nannerl ja die Kirchenbänke als kurze Rastmöglichkeit, bevor Wolfgang und Nannerl den steilen Weg zum Anwesen von Anna Helene Hermes fortsetzen.

The Spirit of Mozart

The Spirit of Mozart

Bevor wir die Salzach überqueren, werfen wir noch schnell einen Blick auf eine Kunstinstallation in unmittelbarer Nähe zur Staatsbrücke. Ein 15 Meter hoher Sessel ohne Sitzfläche ist von acht für das Publikum benutzbare Sessel umgeben. Diese sollen einladen Platz zu nehmen und eine Verbindung mit dem Geist von Mozart einzugehen, der in der Stadt allgegenwärtig sei, so die Künstlerin Marina Abramovic, die dieses Denkmal schuf. Trotz intensivsten Bemühens gelang es uns keinen Draht zu Mozarts Geist zu finden. Vielleicht lag es am Verkehrslärm oder weil wir kein Ouija-Brett mithatten, mit dem Okkultisten, Kontakt zu Geistern und Verstorbenen aufnehmen.

Am Alten Markt

Am Alten Markt

Über den Rathausplatz und den Kranzlmarkt erreichen wir den Alten Markt, der von einem barocken Bauensemble gesäumt wird und in dessen Mitte der kunstvoll gestaltete Florianibrunnen steht. Das berühmteste Haus am Platz ist das legendäre Café Tomaselli, welches als das älteste noch betriebene Café Salzburgs und Österreichs, gilt.

Am Alten Markt

Bereits zurzeit von Mozart zählte das Tomaselli zu den beliebtesten Treffpunkten der Salzburger Gesellschaft, wo man Kaffee und Schokolade trank, plauderte, Billiard spielte oder in Zeitschriften blätterte. Kaffee galt als das Modegetränk und hatte den Ruf die Blutgefäße zu stärken. Mozart, der ebenfalls im Tomaselli anzutreffen war, bevorzugte hingegen warme Mandelmilch, die gerne von den damaligen Ärzten als Hausmittel gegen Hämorrhoiden propagiert wurde.

Am Alten Markt

Berühmtheit erlangte das Tomaselli nicht nur wegen seiner Kaffeehauskultur, sondern auch wegen Mozarts Witwe Constanze und ihrem zweiten Mann Georg Nikolaus Nissen, die hier im Haus zwischen 1820 und 1826 lebten und eine berühmte Mozart-Biografie verfassten.

Am Alten Markt - Fürst Mozartkugeln

Gleich gegenüber Café Tomaselli befindet sich eine weitere Institution der Stadt, die Konditorei Fürst. Im Jahr 1890 kreierte der Salzburger Konditor Paul Fürst zu Ehren des »berühmtesten Sohnes« der Stadt ein Mozart-Bonbon, wie die Mozartkugel ursprünglich bis zur Jahrhundertwende genannt wurde. Die bekannte Schokolade-Spezialität mit einem Kern aus Marzipan, Pistazien und Nougat und getaucht in dunkler Schokolade wurde immer wieder kopiert, aber nur die Mozartkugel von Fürst darf sich als das »Original« nennen.

Rund um den Salzburger Dom

Salzburger Dom

Vom Alten Markt sind es nur mehr ein paar Schritte weiter bis zum geistigen Zentrum der Salzachstadt, dem Salzburger Dom. Der Salzburger Dom blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in das Jahr 767 zurückreicht und von Stadtbränden, Zerstörungen und Phasen des Wiederaufbaus geprägt ist.

Salzburger Dom

Der heutige Dom wurde zwischen 1614 und 1628 nach den Plänen des italienischen Architekten Santino Solari errichtet und gilt als erstes barockes Gotteshaus nördlich der Alpen. Die prachtvolle Hauptfassade mit ihrem reichen Figurenschmuck und den beiden 81 m hohen Türmen ist jedes Jahr bei der Aufführung des Salzburger Festspielklassikers »Jedermann« Österreichs berühmteste Theaterkulisse.

Salzburger Dom

Natürlich spielte auch der Salzburger Dom im Leben der Familie Mozart eine gewichtige Rolle. Am 21. November 1747 gaben sich die Eltern von Mozart, Leopold Mozart und Anna Maria Pertl, das »Ja-Wort« im Gotteshaus. Der kleine Wolfgang Amadeus wurde hier am 2. Jänner 1756 um zehn Uhr vormittags von Stadtkaplan Leopold Lamprecht auf die Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft und so im Taufbuch eingetragen. Das Taufbecken könnt ihr noch heute im Dom bewundern.

Alte Residenz

Alte Residenz

Werft auch einen Blick in den Innenhof der »Alten Residenz«, wo ihr den mächtigen Herkulesbrunnen bewundern könnt. Das ehemalige Machtzentrum der Salzburger Fürsterzbischöfe verfügt über 80 Räume und Säle, darunter 15 Prunkräume, in denen auch Wolfgang Amadeus als »Hofmusicus» des Fürsterzbischofs auftrat und frühe musikdramatische Werke uraufführte.

Alte Residenz

Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1769 zuerst zum unbesoldeten Hofkonzertmeister und unter Fürsterzbischof Graf Colloredo 1772 zum Konzertmeister der Hofkapelle ernannt. Schon bald zählte Mozart zu den meistgefeierten Komponisten in ganz Europa. Doch Colloredo behandelt seinen »Superstar« wie seine Lakaien, Dienstboten und Mägde. Zudem zeigte er wenig Verständnis, Mozart ständig für Tourneen zu beurlauben. Daher kündigte Mozart im Jahr 1781 den Salzburger Dienst und setzte seine Laufbahn in Wien fort, wo er 1791 starb.

Mozartplatz

Mozartdenkmal am Mozartplatz

Der Residenzplatz geht fast nahtlos in den Mozartplatz über, in dessen Mitte das Mozart-Denkmal steht, welches vom Münchner Bildhauer Ludwig Schwanthaler entworfen wurde. Dieser gestaltete auch den »Austriabrunnen« auf der Freyung in Wien. 1842 im Beisein der Söhne Mozarts feierlich enthüllt, hat die Statue mit Mozarts tatsächlichem Aussehen wenig Ähnlichkeit. Mozart war kein Adonis und nach Beschreibungen von Zeitgenossen nur zwischen 1,50 bis 1,60 Meter groß. Auf seinem schmächtigen Körper saß ein großer Kopf mit einer dicklichen Nase und einem von Pockennarben gezeichneten Gesicht.

Sterbehaus von Constanze Mozart

Im Haus am Mozartplatz mit der Nummer 8 verbrachte Mozarts Witwe Constanze Nissen bis zu ihrem Tod am 6 März 1842 ihren Lebensabend. Die feierliche Enthüllung des Mozartdenkmals erlebte sie nicht mehr.

Kapitelplatz

Sphaera am Kapitelplatz

»Das Ge-Mozarte hat schier kein Ende«, sagte schon einst der Komponist Johann Friedrich Reichardt zwei Jahre nach Mozarts Tod. Vielleicht geht es Euch mittlerweile auch so. Deshalb verlassen wir den Mozartplatz und spazieren zum Kapitelplatz hinüber, wo Euch vermutlich das Kunstwerk »Sphaera« ins Auge sticht.

Sphaera am Kapitelplatz

Die Skulptur besser bekannt unter ihrem Spitznamen »Balkenhol-Mozartkugel«, wurde anfangs heftig kritisiert, gilt aber heute als ein beliebtes Fotomotiv für alle Fotografen, Instagrammer und Möchtegern-Influencer. Die Skulptur stellt einer männlichen Figur dar, die auf einer überdimensionierten Goldkugel steht und Richtung Festung Hohensalzburg blickt.

Friedhof des Stiftes St. Peter

Petersfriedhof in Salzburg

Wir gehen noch ein paar Schritte weiter und besuchen den Petersfriedhof, der im Schatten der steilaufragenden Mönchsbergwand liegt und zu den schönsten und ältesten Friedhöfen der Welt zählt. Dazu tragen sicherlich auch die vielen schmiedeeisernen Kreuze und die alten Gruftarkaden am Rande des Gottesackers bei. Natürlich gibt es auch hier einen Bezug zur Familie Mozart. Am Petersfriedhof fand Mozarts ältere Schwester Nannerl ihre letzte Ruhestätte.

Petersfriedhof in Salzburg

Maria Anna »Nannerl« Mozart trat in ihrer Jugend mit ihrem Bruder europaweit als Pianistin in Konzerten auf und spielte bereits mit elf Jahren die schwersten Sonaten und Konzerte auf dem Klavier. 1784 ging sie eine Ehe mit dem 15 Jahre älteren Johann Baptist Reichsfreiherr Berchtold von Sonnenburg ein.

Petersfriedhof in Salzburg

Das Paar zog nach St Gilgen, wo Nannerl sich fortan nur mehr ihrer Familie widmete. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1801 kehrte sie wieder nach Salzburg zurück und war dort eine sehr anerkannte Klavierlehrerin bis zu ihrer Erblindung im Jahr 1825. Nannerl Mozart starb am 29. Oktober 1829 mit 78 Jahren in Salzburg.

Petersfriedhof in Salzburg

Bevor wir den Friedhof verlassen, werft noch einen Blick auf das »Grab der 7 Kreuze« am Rande des Hauptweges. Ein phantasiereicher Erzähler erfand vor vielen Jahren die Geschichte, dass hier ein Massenmörder begraben sei, der seine fünf Ehefrauen zu Tode gekitzelt haben soll. Eine launige Geschichte, aber leider nicht wahr. In Wirklichkeit erinnern die Inschriften an Steinmetzmeister Stumpfegger, seine vier Ehefrauen und seine Eltern. Mit dieser »Urban Legend« endet nun unser Mozart-Spaziergang. Doch wir würden Euch noch unbedingt folgende Verlängerung des Rundganges empfehlen.

Fotoblick vom Mönchsberg

Hofmarstallschwemme

Vom Petersfriedhof ist es nicht weit bis zum Mönchsberglift. Vorbei am großen Festspielhaus und der wunderschönen barocken Hofmarstallschwemme, die nach den Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet wurde, erreichen wir nach etwa 10 Minuten Gehzeit die bequeme Aufstiegshilfe, die uns in knapp dreißig Sekunden auf den 508 Meter hohen Mönchsberg bringt.

Am Mönchsberg

Bei der »Bergstation« des Lifts erwartet uns nicht nur das Museum der Moderne, sondern auch der beste Fotoblick auf die barocke Altstadt von Salzburg. Universitätskirche, Salzburger Dom und die Stiftskirche St. Peter liegen vor uns. Die Festung Hohensalzburg bildet den krönenden Abschluss dieses Ausblicks.

Ehemaliges Bürgerspital

Ein ähnliches Bild bietet die rund 250 Meter entfernte Humboldtterrasse, die einst eine nahezu magische Anziehungskraft auf Selbstmörder ausübte. Praktischerweise stürzten die Lebensmüden direkt in das ehemalige Bürgerspital am Fuße der steilen Mönchsbergwand.

Spaziergang bis zur Festung Hohensalzburg

Am Mönchsberg

Wir folgen nun einem ruhigen, gemütlichen und rund 1,2 km langen, asphaltierten Wanderweg bis zur Festung Hohensalzburg, der uns an alten Befestigungsanlagen, Schlösschen und Villen vorbeiführt.

Burg Hohensalzburg

Schon bald erhebt sich vor uns die im Jahr 1077 errichtete Festung Hohensalzburg, welche zu den größten und besterhaltenen Burgen Europas zählt. Für die Besichtigung des Wahrzeichens der Stadt Salzburg solltet ihr Euch am besten ein wenig Zeit nehmen, denn die Fürstenzimmer und das Festungsmuseum solltet ihr unter keinen Umständen versäumen. Einen Genuss bereitet auch der phantastische Ausblick auf die Stadt, die einem zu Füßen liegt.

Burg Hohensalzburg

In die Altstadt bringt euch entweder die 1892 eröffnete Festungsbahn zurück oder ihr spaziert den steilen Festungsweg hinunter zum Kapitelplatz, wo nun unser Stadtspaziergang für heute endgültig endet.

Die Belohnung: Der Mozartkugel-Test

Mozartkugeln aus Salzburg

Bei unserem letzten Salzburg-Besuch haben wir die ultimative Mozartkugel Verkostung unternommen und Mozartkugel verschiedenster Hersteller probiert. Hier nun unser ganz persönliches Test-Ergebnis:

Platz 1: Echte Salzburger Mozartkugel von Holzermayr (Alter Markt 7)

Platz 2: Original Salzburger Mozartkugel von Fürst (Brodgasse 13)

Platz 3: Mozartkugel von Braunpunkt (Judengasse 1)

Platz 4: Echte Mozart-Kugel Konditorei Schatz (Schatz Durchhaus)

Platz 5: Salzburger Mozartkugel vom Café Habakuk (Linzer Gasse 26)

Platz 6: Salzburger Mozartkugel Konditorei Leimüller (Linzer Gasse 55)

Angemerkt sei, dass es zwischen Platz 1 und 2, sowie 3 und 4 ein Kopf an Kopf-Rennen gab.

Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Reise nach Salzburg inspirieren konnten. Noch mehr Fotos aus Salzburg findet Ihr im Fotoalbum unter: SALZBURG – AUF DEN SPUREN DER FAMILIE MOZART

Für unseren Stadtspaziergang durch Salzburg empfehlen wir folgende Route: Mozarthaus > Getreidegasse > Gstättengasse > Ursulinenplatz > Schloss Mirabell > Mozartwohnhaus Markartplatz > Sebastiansfriedhof > Linzer Gasse > Stefan-Zweig-Weg > Basteiweg Kapuzinerberg > Imbergstiege > Staatsbrücke > Alter Markt > Domplatz > Residenzplatz > Mozartplatz > Kapitelplatz > Petersfriedhof > Festspielhaus > Hofmarstallschwemme > Mönchsberglift > Mönchsberg > Humboldtterrasse > Festung Hohensalzburg > Kapitelplatz