SCHWARZENBERG, DAS SCHÖNSTE DORF DES BREGENZERWALDES

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Die anderen Dörfer des Bregenzerwaldes mögen uns verzeihen, oder uns vom Gegenteil überzeugen, aber Schwarzenberg ist für uns das schönste Dorf des Bregenzerwaldes.

As git Mändle, Wieble und Schwarzobergar!

Bregenzerwälder Häuser

Es gibt Männer, Frauen und Schwarzenberger. So lautet ein altes Vorarlberger Sprichwort, welches auf den Fleiß, die Sparsamkeit und den Eigenwillen der Schwarzenberger anspielt.

Schwarzenberg - Dorfbrunnen

Am wunderschönen Dorfplatz sticht uns nicht nur der blumengeschmückte Dorfbrunnen ins Auge, sondern auch zwei historische Gasthäuser. Beide stammen aus der Mitte des 18. Jhdts.

Schwarzenberg - Dorfbrunnen

Diese erinnern noch heute daran, dass durch Schwarzenberg einst eine wichtige Handelsroute über die Bregenzerwald-Pässe in das Rheintal und zum Bodensee führte. Die Wirte verdienten ihr Geld nicht nur mit der Verköstigung der Reisenden, sondern auch als Großbauern, Zwischenhändler und Geldverleiher.

Schwarzenberg - Gasthof Zum Hirschen

Einer der berühmtesten Gäste von Schwarzenberg war der deutsche Dichter Eduard Mörike, der zur Sommerfrische hier verweilte und sich im Gasthof zum Hirschen einquartierte.

Schwarzenberg - Gasthof zum Hirschen

Das Wirtshaus ist ganz aus Holz mit Schuppenwänden. Die ganze Einrichtung ist reich, nobel und übertrifft an Annehmlichkeit und Reinlichkeit bei weitem die Gasthöfe der Stadt.
Eduard Mörike, deutscher Dichter

Bregenzerwald Haus

Eine Kuriosität entdecken wir auch am Dorfplatz, nämlich das Tanzhüsle. Im Tanzhüsle wurde einst zu Gericht gesessen und wichtige Kundmachungen verlautbart. Der Name „Tanzhüsle“ leitet sich von dem Brauch ab, die Gerichtssitzung mit einem Tanz zu beenden. Frei nach dem Motto, der Schuldige ist verurteilt, jetzt gibt’s Party.

Schwarzenberg - Dreifaltigkeitskirche

Zu jedem schönen Dorf gehört auch eine Barockkirche. Die steht natürlich auch am Dorfplatz, aber diese heben wir uns für das Ende des Rundganges auf.

Bregenzerwald Haus

Die berühmteste Tochter des Dorfes hatte jeder Österreicher einst im Börserl. Jahrelang zierte das Porträt von der Malerin Angelika Kaufmann den 100 Schilling Schein. Die Weltenbummlerin Kauffmann wurde 1741 in Chur geboren, feierte ihre größten Erfolge in London und verstarb in Rom. Und was hat Kauffmann nun mit Schwarzenberg zu tun, wird sich der geneigte Leser dieses Blogs fragen? Da ihr Vater aus Schwarzenberg stammte, verbrachte Angelika ihre Jugendjahre im Dorf. In dieser Zeit schuf sie als Sechszehnjährige zwölf Apostelmedaillons für die Pfarrkirche, die noch heute zu sehen sind.

Angelika Kaufmann- und Heimatmuseum

In einem kleinen feinen Museum, welches in einem traditionellen Bregenzerwälder Bauernhaus eingerichtet wurde, erfährt man mehr über ihr außergewöhnliches Leben der Künstlerin. Hier ist auch das Heimatmuseum von Schwarzenberg untergebracht. Der Besuch des Museums ist absolut empfehlenswert.

Angelika Kaufmann- und Heimatmuseum

So ein Bregenzerwaldhaus ist ein wahres Musterstück an Sauberkeit
Ludwig von Hörmann, Wanderungen in Vorarlberg (1895)

Allein der Architektur wegen und der historischen Einrichtung ist das Bregenzerwälder Bauernhaus einen Besuch wert. Tausende von kleinen Holzstücken schützen die Hausfassade vor Wind und Regen.

Angelika Kauffmann - und Heimatmuseum

Eine weitere architektonische Besonderheit ist der “Schopf”, eine Art offener Wintergarten, der in der warmen Jahreszeit als Speise-, Arbeits-, und Plauderbereich diente.

Angelika Kauffmann - und Heimatmuseum

An den Schopf grenzt gleich die Küche an. Von dieser kommt man in die “Gute Stube” und das Elternschlafzimmer (“Gaden”).  Im Obergeschoss befinden sich Kinderschlafzimmer und Kammern. Die originalen Einrichtungsgegenstände lassen uns in eine längst vergangene Zeit eintauchen.

Apostelbilder von Angelika Kauffmann

Zum Abschluss unseres “Umganges” durch Schwarzenberg besuchen wir noch die barocke Dorfkirche mit den Apostelmedaillons von Angelika Kauffmann. Es ist das bedeutendste religiöses Werk der Künstlerin.

Das Wäldlebähnle

Wälderbähnle

Zeit für einen kleinen Ortswechsel. Etwas außerhalb vom Zentrum Schwarzenbergs befindet sich die Endstation des historischen Wälderbähnles. Bis 1980 war der Bregenzerwald mit der Landeshauptstadt Bregenz durch diese Schmalspurbahn verbunden. Geringe Passagierzahlen und ein riesiger Felssturz besiegelten das “Aus” der Bahn. Heute wird die Teilstrecke zwischen Bezau und Schwarzenberg als Museumsbahn betrieben.

Wälderbähnle

Eine Fahrt mit dem Bähnle wollten wir auf keinen Fall versäumen. Wir haben die Entscheidung nicht bereut. Gemächlich schnauft und pfaucht die alte Dampflok entlang von Bergen, Wiesen und der Bregenzer Ache. Rund 25 Minuten dauert die Reise, bis der Zug Bezau erreicht und es heißt “Bitte alle aussteigen!”.

NOCH MEHR FOTOS ZUR INSPIRATION?
Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Reise in den Bregenzer Wald inspirieren konnten. Noch mehr Fotos aus Schwarzenberg findet Ihr im Fotoalbum unter: SCHWARZENBERG, DAS SCHÖNSTE DORF DES BREGENZERWALDES