Eine wunderschöne Wanderung rund um den Sonntagberg mit einer prächtigen Wallfahrtskirche und einem atemberaubenden Bergpanorama.
Wallfahrtskirche Sonntagberg
Die prachtvolle Wallfahrtskirche Sonntagberg zählt zweifellos zu den lohnenden Ausflugszielen in Niederösterreich. Auf dem 704 Meter hohen Sonntagsberg gelegen, beeindruckt die Basilika bereits aus der Ferne mit ihrer majestätischen Erscheinung. Die auch als »Gottesburg der Eisenwurzen« bekannte Wallfahrtskirche zählt zu den schönsten sakralen Bauwerken Österreichs.
Die Legende vom Zeichenstein
Die Geschichte der Wallfahrtskirche geht bis ins Jahr 1440 zurück, als der Abt von Seitenstetten eine gotische Kapelle neben dem »Zeichenstein« errichten ließ, dem wundertätige Kräfte zugeschrieben wurden. Der Legende nach verlor ein Hirte auf dem Sonntagberg seine Schafe. Nachdem er den ganzen Tag vergeblich nach ihnen gesucht hatte, schleppte er sich auf den Gipfel und betete beim »Zeichenstein« um Gottes Hilfe.
Vor Erschöpfung eingeschlafen, zeigte ihm Gott im Traum die Weide, wo seine Schafe grasten. Am nächsten Morgen fand der Hirte tatsächlich seine Tiere an dieser Stelle. Hungrig, aber dankbar lief er zurück zum »Zeichenstein«, um Gott zu danken. Und siehe da: Dort lag ein Brotlaib für den hungrigen Hirten – ein Wunder! Den wundertätigen »Zeichenstein« mit Brotlaib gibt es noch heute. Er befindet sich beim Eingang der Kirche, auf der linken Seite.
Die Errichtung der Gottesburg am Sonntagberg
Nachdem sich das Wunder herumgesprochen hatte, strömten tausende Pilger aus nah und fern herbei. Die bestehende gotische Kapelle wurde schnell zu klein und durch eine prächtige Basilika ersetzt. Für den Neubau wurden bekannte barocke Baumeister und Künstler engagiert. Jakob Prandtauer und Joseph Munggenast leiteten die Planung des Kirchenbaus, während Daniel Gran die einzigartigen Deckenfresken schuf.
Den Ausblick vom Sonntagberg genießen
Machen wir uns auf den Weg. Unsere heutige Wandertour führt entlang des »Tut gut! – Wanderwegs No 3« und ist voller großartiger Aussichten. Besonders im April, während der Birnenblüte, bietet die Natur ein spektakuläres Schauspiel. Wir starten beim Haupteingang der Basilika, genießen den Blick ins Mostviertel und wandern Richtung Prandtauerbrunnen und Bergfriedhof. Von dort geht es durch den Wald der Sinne zur Richtfunkstation Sonntagberg.
Man wird selten so lohnende Aussichten von einem Berg von vergleichsweiser geringer Höhe finden, wie vom Sonntagberg. Im Süden könnt ihr den prachtvollen Panoramablick vom Ötscher über das Hochkar bis zum Gesäuse genießen, im Westen seht ihr die silberglitzernden Fluten der »schönen blauen Donau« und im Norden reicht die Aussicht über die Hügel des Mühl- und Waldviertels bis zu den Bergen Böhmens.
Richtfunkstation Sonntagberg
Nach etwa 1,5 Kilometern erreichen wir die Richtfunkstation Sonntagberg, die in den 1950er Jahren errichtet wurde. Diese Station spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Radio- und Fernsehprogrammen sowie bei der Flugraumüberwachung zwischen der Großraumradarstation Kolomansberg in Salzburg und Wien-Schwechat.
Weiter zum Klanggarten Sonntagberg
Die Route setzt sich fort entlang des Panoramahöhenwegs bis zur Tischlerei Tatzreiter. Unmittelbar danach zweigt rechts ein Asphaltweg ab, dem wir bis zum Bauernhaus Groß Maierhof folgen. Der Weg verläuft bis hierher ohne allzu große Anstrengungen immer wieder leicht bergauf und bergab. Es geht vorbei an saftig grünen Wiesen, wo leuchtend gelbe Löwenzahnblüten und schneeweiß blühende Obstbäume für fröhliche Farbtupfer sorgen.
Nun beginnt jedoch die einzig wirkliche anstrengende Etappe dieser Tour. Ein Wiesenweg führt uns links vom Bauernhaus etwa 80 Höhenmeter steil bergauf zum Mostheurigen Bogner und von dort weiter zum Klanggarten Sonntagberg, wo wir uns am wunderschönen Rastplatz von den Mühen des Anstiegs erholen können.
Klangturm Sonntagberg
Der Klangturm erinnert ein wenig an eine kleine Kapelle, wo ihr mit verschieden großen Gongs und Klangschalen je nach Lust und Laune mit Klängen experimentieren könnt. Es gibt kaum einen Besucher, der nicht vom großen Gong in der Mitte des Klangturms fasziniert ist.
Nur ein paar Schritte vom Klangturm entfernt befindet sich der »PanoramaGucker«, der zwar einer »Stalinorgel« gleicht, aber hilfreich bei der Bestimmung der Berggipfel ist. Auf kleinen Schildern könnt ihr nämlich nachlesen, welche Berge ihr während der Wanderung seht, wie hoch und wie weit sie entfernt sind.
Zurück über die Türkenbrunnenkapelle
Nachdem wir die atemberaubende Aussicht auf die Bergwelt ausgiebig genossen haben folgen wir ein Stück dem Panoramahöhenweg bergab, wo wir nach knapp 500 Meter unsere Tour auf einem Wanderweg fortsetzen.
Dieser mündet nach rund 1,3 Kilometer wieder in den Panoramahöhenweg ein. Wir folgen diesem für weitere 500 Meter bis uns rechts ein Wegweiser den Weg zur Türkenbrunnenkapelle durch den Wald weist.
Der Sonntagberg ist reich an Kraftorten. Dazu zählt auch die Quelle bei der Türkenbrunnenkapelle, die Augenleiden lindern soll. Die Kapelle verdankt ihren Namen einer Legende aus der Zeit der ersten Türkenbelagerung Wiens, als eine wilde Horde Muselmanen zur Wallfahrtskirche am Sonntagberg hinaufritt um diese zu plündern und die Bewohner, die in der Kirche Zuflucht gesucht hatten, zu massakrieren.
Als der Trupp türkischer Reiter die Quelle erreichten, scheuten die Pferde und versanken im morastigen Boden. Überwältigt von Angst ritten die Türken wie der Teufel zurück ins Tal und so blieben die Wallfahrtskirche und die Geflüchteten darin unversehrt.
Die barocke Kapelle aus dem Jahr 1745 ist leider nur durch ein engmaschiges Gitter zu besichtigen. Man kann aber erkennen, dass diese üppig mit Muscheln und Skulpturen ausgestattet ist. Von hier ist es nur mehr ein kurzer 10-minütiger Spaziergang zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück.
Wanderkarte, GPS-Daten
Fazit
Eine wunderschöne gemütliche Wanderung rund um den Sonntagberg mit einer prächtigen Wallfahrtskirche und einem atemberaubenden Bergpanorama, besonders im Frühjahr während der Obstblüte.
Die Route
Basilika > Aussichtsplattform rund um das Gotteshaus > Prandtauerbrunnen > Bergfriedhof > Wald der Sinne > Richtfunkstation Sonntagberg > Panoramahöhenweg bis Tischlerei Tatzreiter > rechts abzweigen bis Bauernhaus Groß Maierhof > links über Wiesenweg steil bergauf > Mostheuriger Bogner > Luft- und Klanggarten, PanoramaGucker > Panoramahöhenweg > rechts abzweigen auf Wanderweg > Panoramahöhenweg > rechts abzweigen zum Türkenbrunnen > Basilika
Länge: knapp 9 Kilomter und ca 12.000 Schritte
Beschilderung: Tut Gut!-Wanderweg 3 Sonntagberg
FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unserer Tourenbeschreibung zu einem Ausflug ins Mostviertel inspirieren konnten. Noch mehr Fotos findet Ihr im Fotoalbum unter: SONNTAGBERG – VON DER WALLFAHRTSKIRCHE BIS ZUM KLANGTURM