WANDERN TRAISENTAL – VON GETZERSDORF ZUM SCHLOSS WALPERSDORF

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Traisental - Herbststimmung in den Weingärten

Die heutige Wanderung führt uns ins Traisental, die besonders im Herbst lohnend ist, wenn sich das Laub der Weinstöcke in den buntesten Farbtönen präsentiert.

Getzersdorf im Traisental

Pfarrkirche Getzersdorf

Ausgangspunkt dieser rund 8,5 Kilometer langen Rundstrecke ist die spätbarocke Pfarrkirche von Getzersdorf, die dem hl Michael geweiht ist. Von hier folgen wir der Weinbergstraße, die uns schon nach knapp 200 m mitten in die Weinberge führt.

Auf zum Rampelkreuz

Traisental - Herbststimmung in den Weingärten

Der Anstieg am ersten Kilometer unserer Wanderung ist steil und durchaus anstrengend. Doch dafür wird man mit grandiosen Ausblicken ins Traisental und einem aufregenden Farbenspiel in den Weingärten belohnt. Gerade Ende Oktober zeigt sich der Herbst von seiner schönsten Seite, wenn er die Weingärten bunt einfärbt.

Traisental - Herbststimmung in den Weingärten

Das Laub der Weinstöcke schimmert in allen nur erdenklichen Schattierungen und Farbtönen. Mit dem weichen Licht der Herbstsonne ist das Naturschauspiel ein schönes Motiv für alle Fotografen. Es fällt schwer die Finger vom Kameraauslöser zu lassen und diese farbenfrohen Impressionen nicht einzufangen.

Traisental - Herbststimmung in den Weingärten

Unsere Route verläuft von Getzersdorf bis zum Rampelkreuz entlang des NÖ Bildstockwegs, einem Wanderweg im Traisental, der eine Vielzahl von Bildstöcken, Wegkreuzen und Heiligenstatuen miteinander verbindet. Doch diese müssen sich am heutigen Tag wie Rehe und Hasen im Unterholz gut versteckt haben, denn viele haben wir auf diesem Wegabschnitt nicht gesehen.

Traisental - Am NÖ-Bildstockweg

Nachdem wir ein kurzes Stück durch den Wald gewandert sind, erreichen wir – nach Querung der Theyerner Straße – den höchsten Punkt unserer Tour, der sich auf 415 m befindet. Damit wäre der anstrengendste Abschnitt dieser Wandertour von Getzersdorf nach Walpersdorf geschafft.

Traisental - Herbststimmung in den Weingärten

Das Traisental ist das kleinste Weinanbaugebiet Niederösterreichs, doch dafür blickt es auf eine jahrtausendalte Siedlungsgeschichte zurück, die bis in die Urzeit zurückreicht, als die Menschen noch Mammuts jagten oder sich vor Höhlenbären gefürchtet haben.

Traisental - Herbststimmung in den Weingärten

Bei Ausgrabungsarbeiten entdeckten Archäologen einen riesigen bronzezeitlichen Friedhof mit hunderten Gräbern, die nicht nur kostbare Grabbeigaben enthielten, sondern auch – man lese und staune – Traubenkerne. Damit war es amtlich, dass im Traisental schon lange vor den Römern Weinbau betrieben wurde.

Rampelkreuz

Mittlerweile haben wir das Rampelkreuz auf der Kuffener Höhe erreicht, welches die Grenze zwischen den Gemeinden Anzenberg und Kufffern markiert. Die Geschichte des alten Grenzkreuzes reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Ein Bankerl lädt zum Verweilen ein, aber auch um den Ausblick in das Traisental zu genießen.

Von der Kuffener Höhe zum Schloss Walpersdorf

Kellergasse Walpersdorf

Von der Kuffener Höhe verläuft unser Wanderweg sanft absteigend nach Anzenberg hinunter, wo wir vom NÖ Bildstockweg auf den Jakobsweg »Purkersdorf-Göttweig« wechseln, der uns schnurstracks durch eine kleine Kellergasse zum Schloss Walpersdorf führt.

Schloss  Walpersdorf

Von wechselnden Besitzern bewohnt, diente das Renaissanceschloss Walpersdorf als Adelssitz, Seidenspinnerei und Ordenssitz eines katholischen Frauenordens. Heute nutzt ein Interieur-Fachgeschäft die Schlossräumlichkeiten als Verkaufsfläche. Einen Sessel oder ein Bücherregal werdet ihr heute wohl kaum mitnehmen, aber ein Packerl Servietten passt auch in den kleinsten Wanderrucksack.

Schloss  Walpersdorf

Die bekannteste Schlossherrin von Walpersdorf war Eleonora Gonzaga, die zweite Frau von Kaiser Ferdinand II, dessen Regierungszeit vom Kampf gegen den Protestantismus geprägt war. Sein Wahlspruch lautete »Besser eine Wüste regieren als ein Land voller Ketzer«. Während Ferdinand Jagd auf Ketzer machte, ging Eleonora in die Weltgeschichte als Stifterin der »Herzerlgruft« in der Wiener Augustinerkirche ein.

Schloss  Walpersdorf

Nach Fertigstellung der Herzerlgruft beschlossen Habsburgs Herrscher ein kurioses Begräbnisritual: Die getrennte Bestattung von Eingeweiden, Herzen und Körper. Die Eingeweide fanden ihre letzte Ruhestätte in der Krypta des Stephansdoms, die Herzen kamen in die Herzerlgruft in der Augustinerkirche und die Leichname wurden in der Kapuzinergruft bestattet.

Vom Schloss Walpersdorf zurück zum Ausgangspunkt

Pfarrkirche von Inzersdorf ob der Traisen

Von Walpersdorf nach Inzersdorf ob der Traisen ist es nur ein Katzensprung. Schon nach ein paar hundert Meter erreichen wir Dorfplatz von Inzersdorf, wo die Pfarrkirche über die Bewohner der Gemeinde wacht. Der Kirche verdankt ihr heutiges Aussehen einem Umbau im Jahr 1741. Nur auf den Kirchturm hat man vergessen. Dieser blieb in seiner alten mittelalterlichen Form erhalten.

Traisental - Herbststimmung in den Weingärten

Von Inzersdorf führt unser Wanderweg auf einer leichten Anhöhe zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, dem rund zwei Kilometer entfernten Getzersdorf.

FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unserem Bericht zu einer Wein-Wanderung in das Traisental inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu dieser Wanderung findet Ihr im Fotoalbum unter: TRAISENTAL – VON GETZERSDORF ZUM SCHLOSS WALPERSDORF

Wanderkarte, GPS-Daten