In diesem Beitrag haben wir für Euch neun interessante Ausflugsziele in Kärnten rund um Villach und Klagenfurt zusammengestellt.
Neun interessante Ausflugsziele in Kärnten
Die Tourismusregion Villach – Faaker See – Ossiacher See und Klagenfurt bietet nicht nur schöne Badeseen, sondern auch zahlreiche weitere Ausflugsziele, wie die Burg Hochosterwitz oder das Bleistätter Moor. Wir haben neun Ausflugsziele bei unserem Besuch in Kärnten erkundet.
Der Dom zu Gurk
Der Dom zu Gurk ist ein Meisterwerk der romanischen Baukunst und zählt zu den bedeutendsten Bauwerken Europas. Errichtet im 12. Jh auf Initiative von Hemma von Gurk, der Schutzpatronin Kärntens, ist er ein Ort von beeindruckender Geschichte. Der Legende nach bestimmte ein Gottesurteil seinen Standort: Ein Ochsengespann, beladen mit Baumaterial, blieb genau dort stehen, wo der Dom heute in den Himmel ragt.
Besonders beeindruckend ist der prächtige Hochaltar. Mit 16 Metern Höhe und fast neun Metern Breite beherbergt er 72 Figuren und 82 Engelsköpfe – ein barockes Meisterwerk. Die vier überlebensgroßen Evangelisten mit ihren Symbolen faszinieren, allen voran Lukas, dessen Gesicht als mögliches Selbstporträt des Künstlers gilt. Nicht zu vergessen ist die mystische Krypta mit ihren 100 Säulen und dem Grab der heiligen Hemma.
Fazit: Ein Meisterwerk der Romanik, das Architekturbegeisterte fasziniert.
Wallfahrtskirche Maria Saal
Die Wallfahrtskirche Maria Saal erhebt sich wie eine wehrhafte Ritterburg auf einem Hügel – ein beeindruckender Anblick, der von ihrer spannenden Geschichte erzählt. Im 15. Jahrhundert wurde der Pilgerort durch massive Wehranlagen zur Wehrkirche ausgebaut, um gegen die Türken und ungarische Söldner standzuhalten.
Ihre Ursprünge reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück, als hier die Slawen zum Christentum bekehrt wurden. Auf den Überresten einer heidnischen Kultstätte erbaut, gilt sie als Ort besonderer spiritueller Kraft. Im Inneren beeindruckt das spätgotische Netzrippengewölbe mit Fresken, die den Stammbaum Jesu darstellen, welche besonders hell erleuchtet werden, wenn man einen Euro dafür opfert. Sehenswert auch zwei prachtvolle Flügelaltäre neben dem barocken Hauptaltar.
Die Außenmauern erzählen von noch älteren Zeiten: Eingemauerte Reliefs und Grabsteine stammen aus der römischen Provinzhauptstadt Virunum. Besonders faszinierend sind die gotische Lichtsäule, der Rundkarner und die Pflastersteine von der Wiener Ringstraße.
Fazit: Ein schöner stimmiger Ort.
Kärntner Freilichtmuseum in Maria Saal
Wenn ihr schon einmal in Maria Saal seid, dann bietet sich auch ein Besuch des Kärntner Freilichtmuseum an. Das Kärntner Freilichtmuseum in Maria Saal, das älteste seiner Art in Österreich, entführt Euch in die bäuerliche Welt von anno dazumal. Auf etwa vier Hektar könnt ihr die originalgetreue historische Architektur von über 30 Gebäuden, wie Bauernhäuser, Stadel, Mühlen und handwerkliche Werkstätten, die aus verschiedenen Regionen Kärntens zusammengetragen und wiederaufgebaut wurden, entdecken.
Um die Authentizität der Innenräume der Bauernhäuser zu wahren, wurde auf zusätzliche Beleuchtung verzichtet – was den charmanten Nachteil hat, dass man bei Schlechtwetter in den dunklen Stuben nur wenig, bis nichts erkennen kann.
Fazit: Erwartet euch kein Museumsdorf wie jenes in Niedersulz im Weinviertel.
Millstätter See, Stift Millstatt
Hoch über dem glitzernden Millstätter See thront das Stift Millstatt – ein historisches Juwel mit 950 Jahren wechselvoller Geschichte. Ursprünglich von Benediktinern gegründet, wurde es später vom St. Georgs-Orden und schließlich den Jesuiten verwaltet. Doch mit dem Jesuitenverbot von 1773 endete die Blütezeit des Klosters, und seine Bedeutung wandelte sich.
Heute fasziniert das Stift mit seiner romanischen Stiftskirche und dem malerischen, von Arkaden umgebenen Innenhof, der von einer 600 Jahre alten Winterlinde überragt wird. Besonders beeindruckend ist der Kreuzgang, eines der schönsten romanischen Bauwerke Kärntens. Seine reichhaltige Tiersymbolik erzählt vom Sieg des Christentums über dämonische Kräfte. Einst gewerblich genutzt, erstrahlt er heute in neuer Pracht.
Ein Blick über den See führt zu einem weiteren Wahrzeichen: dem markanten Sprungturm von 1930. Dieses Bauwerk lädt nicht nur zum Sprung ins kühle Wasser, sondern auch zu einer Zeitreise in die Anfänge des Tourismus am zweitgrößten See Kärntens ein.
Fazit: Ein kulturelles Zentrum in traumhafter Lage am Ossiacher See.
Stift Ossiach
Eingebettet zwischen den Ossiacher Tauern und der Gerlitzen liegt der Ossiacher See – ein idyllisches Juwel und Kärntens drittgrößter See. Hier prägt das ehemalige Benediktinerstift Ossiach seit über 1000 Jahren die Geschichte der Region. Gegründet um 1020, erlebte das älteste Männerkloster Kärntens eine bewegte Vergangenheit: von einem verheerenden Brand 1484 über dem gotischen Wiederaufbau und barocken Erweiterungen bis hin zur Klosteraufhebung 1783 durch Kaiser Joseph II.
Die Kirche blieb als Pfarrkirche erhalten, während die übrigen Klostergebäude vielfältige Zwecke erfüllten – vom Pferdegestüt bis zum britischen Truppenquartier. Teile, wie der Kreuzgang, gingen verloren, doch 1969 erwachte das Stift als kultureller Dreh- und Angelpunkt wieder. Seitdem ist es Heimat des renommierten Festivals „Carinthischer Sommer“.
Bleistätter Moor – Naturparadies am Ossiacher See
Das Bleistätter Moor am östlichen Ende des Ossiacher Sees ist ein Naturparadies mit einer spannenden Geschichte. In den 1930er Jahren trockengelegt und landwirtschaftlich genutzt, hatte die Entwässerung fatale Folgen: Düngemittel und Pestizide verschmutzten den Ossiacher See, die Wasserqualität litt erheblich. Doch seit der Renaturierung im Jahr 2017 erstrahlt das Moor in neuem Leben.
Das Moor ist ein Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen – und ein Eldorado für Fotografen. Verwitterte Baumstämme ragen wie stille Wächter aus dem Wasser, während ein altes Pumpenhäuschen langsam im Moor versinkt. Das Quaken der Frösche erfüllt die Luft, und mystische Spiegelungen zaubern einmalige Fotomotive.
Ein Wanderweg lädt zu einem entspannten Spaziergang entlang des Ufers ein. Unser Tipp: Startet in Steindorf und folgt dem 2,5 km langen Abschnitt vom Steindorfer Moorturm bis zum Ossiacher Moorturm. Die hölzernen Aussichtstürme bieten spektakuläre Blicke und die Chance, bis zu 150 Vogelarten zu beobachten. Ein Fernglas oder Teleobjektiv ist hier ein Muss.
Fazit: Ein einzigartiger Naturraum mit fantastischen Fotomotiven – Fernglas und Kamera nicht vergessen!
Burg Hochosterwitz – Ein mittelalterliches Juwel mit spektakulärer Aussicht
Die Burg Hochosterwitz, das Wahrzeichen Kärntens, zählt zu den beeindruckendsten Festungen Österreichs. Majestätisch thront sie auf einem 150 Meter hohen Felskegel und ist schon von Weitem ein imposanter Anblick. Der Aufstieg zur Kernburg erfolgt entweder über den spektakulären Serpentinenweg mit 14 historischen Burgtoren oder bequem per kostenpflichtigem Schrägaufzug.
Wir wählen den Weg zu Fuß und durchqueren Tore mit Namen wie „Engeltor“ oder „Löwentor“. Während der Weg stetig bergauf führt, begeistert die geniale Verteidigungsarchitektur, die die Burg einst uneinnehmbar machte. Mit jedem Schritt wird die Aussicht grandioser – ein wahrer Lohn für die Anstrengung.
Oben angekommen, erwarten euch ein kleines Museum mit Waffen, Rüstungen und Dokumenten sowie die sehenswerte Burgkapelle mit der Gruft der Familie Khevenhüller, die seit dem 16. Jahrhundert die Anlage besitzt. Trotz der eher schlichten Innenräume ist die Atmosphäre einzigartig.
Fazit: Die Burg Hochosterwitz besticht in erster Linie durch ihre imposante Lage, sowie deren Eintrittspreise und nicht durch den Prunk der Innenräume.
Museum Liaunig –Meisterwerk, eingebettet in die Natur
Im beschaulichen Neuhaus im Lavanttal liegt ein architektonisches Juwel: das Museum Liaunig. Es vereint zeitgenössische Kunst, eindrucksvolle Architektur und Natur miteinander und ist ein idealer Zwischenstopp für Reisende aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland oder der Steiermark.
Der Museumsbau, geprägt von Sichtbeton, Stahl und Glas, beeindruckt durch seine raffinierte Einbettung in die Landschaft. Großteils unterirdisch angelegt, ragt nur eine 30 Meter lange Betonröhre aus dem Hang und schwebt 13 Meter über der Bundesstraße – ein absoluter Hingucker.
Das Herzstück ist die 160 Meter lange Hauptgalerie, deren sanfte Dachbeleuchtung Kunstwerke und Skulpturen in perfektem Licht erstrahlen lässt. Ein Highlight ist der Skulpturenpark auf dem Hügel, der Kunst, Natur und einen weiten Blick über das Lavanttal vereint.
Fazit: Das Museum Liaunig ist ein architektonisches und künstlerisches Erlebnis, das sich niemand entgehen lassen sollte. Für Liebhaber moderner Kunst und Architektur ein unvergessliches Ziel!
Minimundus – Die kleine Welt am Wörthersee
Minimundus zählt zu den bekanntesten Ausflugszielen Kärntens und begeistert Besucher jeden Alters. In der „kleinen Welt am Wörthersee“ erwarten euch rund 170 detailgetreu im Maßstab 1:25 nachgebaute Modelle weltberühmter Bauwerke – ein faszinierender Kurztrip um die Welt!
In wenigen Minuten reist ihr vom Opernhaus in Sydney über das Taj Mahal und den Felsentempel von Abu Simbel bis zur Freiheitsstatue in New York. Dazwischen fährt der Orientexpress, gezogen von einer historischen Dampflok, während ein moderner ICE vorbeirauscht und die Wuppertaler Schwebebahn leise durch die Luft gleitet. Nur die Schmalspurbahn bräuchte einen kleinen Werkstattbesuch, denn sie ruckelt mehr, als sie fährt.
Besonders beeindruckend: der prächtige Nachbau des Petersdoms samt Petersplatz. Ein Highlight ist die Abschussrampe von Cape Canaveral: Mit Getöse und Rauch hebt ein Space Shuttle ab, erreicht drei Meter Höhe – und kehrt zurück zur Startrampe.
Fazit: Minimundus ist ein absolutes Muss für alle, die eine gemütliche und stressfreie Reise um den Globus unternehmen möchten!
Weitere Ausflugsziele in Kärnten
Bei Schlechtwetter bieten sich als Ausflugsziele in Kärnten natürlich auch die Landeshauptstadt Klagenfurt oder die ewige Rivalin Villach an.
Wir hoffen, dieser Beitrag konnte Euch mit inspirierenden Ideen für Ausflugsziele in Kärnten begeistern.