
Diese Rundtour zur Burg Kronsegg verbindet historische Highlights mit landschaftlicher Schönheit und lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.
Startpunkt: Schloss Schiltern

Unsere Wanderung beginnt am Schloss Schiltern, einem eleganten Bauwerk mit drei Flügeln und vier markanten Rundtürmen. Ursprünglich ein mittelalterlicher Wirtschaftshof, wurde es im 16. Jahrhundert von Erasmus und Christoph Leisser zu einem repräsentativen Herrschaftssitz umgestaltet. 1636 war das Schloss vollendet, doch nur neun Jahre später fiel es den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zum Opfer: Schwedische Truppen plünderten das Anwesen und hinterließen eine Spur der Verwüstung.

In den folgenden Jahrhunderten wurde das Schloss barockisiert und wechselte mehrfach den Besitzer. Heute beherbergt es das Psychosoziale Zentrum und ist vor allem für den Arche-Noah-Garten bekannt, in dem seltene und alte Kulturpflanzen erhalten werden.
TIPP
Modellbahnfreunde aufgepasst: Im Schloss befindet sich die Modellbahnwelt Schiltern. Viele verschiedene Sehenswürdigkeiten – wie Schloss Schönbrunn, der Bahnhof St Pölten oder die Gebirgsstrecke über dem Semmering-werden im Maßstab 1:87 auf einer rund 300 m2 großen Schauanlage gezeigt.
Pfarrkirche und Pestkapelle Schiltern

Unser nächstes Ziel führt uns zur eindrucksvollen Pfarrkirche Schiltern, die majestätisch auf einem Hügel thront. Wir schlendern die Hauptstraße entlang, bis unser Blick auf ein unscheinbares Gebäude fällt, das sich nahtlos in die Straßenfront einfügt. Erst der markante Turm mit seinem Zwiebelhelm verrät, dass es sich um ein sakrales Bauwerk handelt – die barocke Pestkapelle von Schiltern, erbaut im Jahr 1713. Besonders ins Auge stechen die drei Statuen vor der Kapellenfassade: Unter kunstvoll verzierten Eisenblechbaldachinen wachen die Heiligen Leopold, Antonius von Padua und Margareta über den Ort.

Direkt neben der Pestkapelle beginnt der scheinbar endlose, überdachte Treppenaufgang zur Pfarrkirche – ein wahres architektonisches Juwel und gleichzeitig eine kleine Herausforderung für die Kondition.

Oben angekommen, werden wir mit einem Bauwerk belohnt, das in seiner heutigen Form aus dem 17. Jahrhundert stammt. Die Kirche beeindruckt mit ihrer schlichten, aber eindrucksvollen barocken Gestaltung und lädt zum Verweilen ein.
Burgruine Schiltern

Nur einen Steinwurf von der Pfarrkirche entfernt könnt ihr die Überreste der Burg Schiltern entdecken, deren Ursprünge bis ins Jahr 1180 zurückreichen. Zwar hat der Zahn der Zeit deutliche Spuren hinterlassen, doch die verbliebenen Mauerreste lohnen einen genaueren Blick.

Das Mauerwerk, das in der seltenen »Opus Spicatum«-Technik errichtet wurde, bietet einen hübsches Fotomotiv. Die charakteristische Fischgrätmuster-Anordnung der Steine verleiht der Ruine nicht nur eine besondere Ästhetik, sondern zeugt auch vom handwerklichen Geschick der Erbauer.
Der Weg zum Stausee Kronsegg

Wir wandern in Richtung Kellergasse und folgen anschließend einem idyllischen Waldweg über den Lachberg, bis wir den Stausee Kronsegg erreichen. Eingebettet in dichte Wälder, strahlt der See eine fast magische Ruhe aus. Der rund 450 Meter lange Stausee wird vom Loisbach gespeist und wurde in den 1950er-Jahren errichtet, um Langenlois vor den immer wiederkehrenden Hochwassern zu schützen. Im Sommer gilt der See als Badeparadies, aber auch Fischer besuchen gerne den See, da dieser einen guten Karpfen- und Zanderbestand haben soll.

Wir spazieren ein Stück dem Ufer entlang und nutzen die Möglichkeit den idyllischen Stausee auf der Staumauer zu überqueren. Von hier bietet sich nicht nur ein wunderbarer Blick über den See, sondern auch auf unser nächstes Ziel, die mehr als 750 Jahre alte Burgruine Kronsegg.

Durch den Wald wandern wir zum gegenüberliegenden Ende des Stausees und folgen ein Stück dem Loisbach, der hier nur noch ein kleines Bächlein ist. Bei einer Brücke überqueren wir ihn und setzen unseren Weg ein kurzes Stück entlang der Loistalstraße fort. Am Hinweisschild »Zur Ruine Kronsegg – Fußweg 10 Minuten« biegen wir in den Bründlleitenweg ein und folgen ihm, bis ein schmaler Pfad in den Wald abzweigt. Dieser führt uns direkt zur eindrucksvollen Ruine Kronsegg.
Burg Kronsegg: Ein Hauch von Mittelalter

Das unbestrittene Herzstück der Wanderung ist die beeindruckende Burgruine Kronsegg, die erstmals um 1250 urkundlich erwähnt wurde. Eine besondere Kuriosität: Im 14. Jahrhundert war Burg Kronsegg eine Enklave der Hohenzollern innerhalb des Habsburgerreichs – eine brandenburgische Insel mitten in Niederösterreich! Wie die deutsche Adelsfamilie zu diesem Besitz kam, ist nicht eindeutig geklärt, doch vermutlich spielten Heiraten, Erbschaften oder strategische Allianzen eine Rolle. Erst 1783 kehrte die Burg Kronsegg in den Besitz der österreichischen Landesfürsten zurück.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten Burgherren und Besitzer häufig. Die letzten Eigentümer von Burg Kronsegg waren Mitglieder der Adelsfamilie Aichelburg, die jedoch 1928 ausstarb. Schließlich übernahm die Stadtgemeinde Langenlois die Ruine und ließ sie umfassend restaurieren. Heute ist die Burg Kronsegg von Ostern bis Oktober täglich frei zugänglich und lädt Besucher dazu ein, in die faszinierende Geschichte der Burg Kronsegg einzutauchen.
Rückweg nach Schiltern

Nach einer ausführlichen Besichtigung der Burg Kronsegg treten wir den Rückweg an. Beim Burgtor nehmen wir einen Waldweg, der uns zurück zur Loistalstraße führt. Diesem folgen wir ein Stück in Richtung Stausee, immer im Blick die Burgruine, die majestätisch oberhalb der Straße thront. An der ersten Straßenkreuzung biegen wir links ab und treffen auf den Mariazellerweg 06, der uns zu unserem Ausgangspunkt in Schiltern führt.
Fazit
Diese Wanderung ist eine perfekte Kombination aus Naturgenuss und Geschichtserlebnis.
Tourdaten
Schwierigkeit: leicht bis mittel
Streckenlänge: ca 7,1 km oder rund 11.000 Schritte
Highlights der Strecke:
- Schloss Schiltern
- Pestkapelle Schiltern mit historischem Aufgang zur Kirche
- Stausee Kronsegg
- Burg Kronsegg
TIPP
Ganz in der Nähe von Schiltern findet ihr eine weitere schöne Wanderung. Wandern, Sightseeing und Genießen ist das Motto einer Weinwanderung rund um Langenlois, die Euch zu zwei Schlössern und zur Aussichtswarte am Gobelsberg führt.