RADWEG BLAUBURGER – VOM ZAYATAL IN DIE LEISER BERGE

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Logo der Weinradtour Blauburger
Der Blauburger Radweg

Die Weinradroute Blauburger führt uns ins Zayatal und in die Leiser Berge. Zu den Highlights des »Blauburgers« zählen Schloss Asparn an der Zaya, die Aussichtswarte in Oberleis und der Wildpark Ernstbrunn.

Schloss Asparn an der Zaya

Schloss Asparn an der Zaya
Schloss Asparn an der Zaya

Ausgangspunkt des Radwegs Blauburger ist Schloss Asparn an der Zaya. Die Ursprünge des Schlosses lassen sich bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückverfolgen, als es von einem gewissen Hademar von Sonnberg errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte vielfach umgestaltet, erlangte Schloss Asparn sein heutiges Aussehen erst nach 1820.

Schloss Asparn an der Zaya
Schloss Asparn an der Zaya

Wo einst die Herren von Sonnberg, Walsee oder Breuner residierten, ist heute das Urgeschichtemuseum MAMUZ untergebracht. Das Urgeschichtsmuseum besteht aus zwei Bereichen. Die Ausstellung im Schloss bietet Euch einen umfassenden Einblick in die Ur- und Frühgeschichte unserer Vorfahren. Das Freigelände zeichnet sich durch Nachbauten von Wohn- und Handwerkshäusern aus dieser Epoche aus.

Entlang der Zaya
Am Blauburger Weinradweg

Bevor wir uns in den Sattel schwingen und den Weinradweg Blauburgunder in Angriff nehmen, noch ein Wort zum wohl berühmtesten Asparner der Geschichte: Joseph Hardtmuth. Hardtmuth gilt als Erfinder des Bleistifts und entwarf für den Fürsten Johann von Liechtenstein zahlreiche Triumphbögen oder künstliche Ruinen am »Kalenderberg bei Mödling« oder im »Landschaftspark Valtice-Lednice«.

Weinradweg Blauburger – Ein sanfter Beginn

Entlang der Zaya
Blauburger Weinradweg entlang der Zaya

Die ersten Kilometer der Radtour »Blauburger« verlaufen sanft und idyllisch entlang der Zaya. Auffällig ist die hohe Dichte von alten Steinbrücken, die das Flüsslein überqueren.

Radarstationen der österreichischen Flugsicherung
Radarstationen der österreichischen Flugsicherung

In der Ferne ist eine der beiden Radarstationen der österreichischen Flugsicherung zu sehen, die wie ein gigantischer »Golfball« auf einem »Tee« aussieht.

Schlossruine Wenzersdorf
Schlossruine Wenzersdorf

Wir passieren Olgersdorf und das atomkraftwerklose Zwentendorf, bevor wir nach knapp 7 Kilometern Wenzersdorf erreichen. Unübersehbar thront dort die Schlossruine Wenzersdorf, die praktischerweise direkt am Radweg »Blauburger« liegt. Historischen Urkunden zufolge wurde das Schloss im Jahr 1560 im Stil der Renaissance errichtet. Der viergeschossige Bau mit seinen markanten Ecktürmen war bis 1919 bewohnt, verfiel danach und brannte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs vollständig aus.

Durch die Leiser Berge

Blick auf Oberleis
Wallfahrtskirche Maria Oberleis

Von Wenzersdorf geht es gemütlich weiter über Gnadendorf und Eichenbrunn nach Röhrabrunn, wo die Bergetappe der Radtour Blauburger beginnt. Nun heißt es ordentlich in die Pedale treten, gilt es doch 160 Höhenmeter zu überwinden. Wir tauchen in den dichten Wald des Naturschutzgebietes »Leiser Berge« ein und werden erst rund vier Kilometer später, am höchsten Punkt dieser Radtour, wieder ausgespuckt. Vor uns ist die Aussichtswarte am Oberleiser Berg und die Wallfahrtskirche Maria Oberleis zu sehen, die förmlich zu einem kurzen Abstecher einladen. Das Gotteshaus, welches dem heiligen Mauritius gewidmet ist, wurde bereits um das Jahr 1050 erbaut.

Aussichtswarte am Oberleiser Berg
Aussichtswarte am Oberleiser Berg

Die Aussichtswarte am 457 Meter hohen Oberleiser Berg bietet bei schönem Wetter einen atemberaubenden Panoramablick. Dieser erstreckt sich bis zu den Karpaten, den malerischen Pollauer Bergen, der majestätischen Rax und dem imposanten Schneeberg.

Blick über Leiser Berge
Panoramablick von der Aussichtswarte am Oberleiser Berg

Durch seine strategisch günstige Lage in der Nähe wichtiger Verkehrswege kann der Oberleiser Berg auf eine beeindruckende Besiedlungsgeschichte von sage und schreibe 6.000 Jahren zurückblicken. Schon in der zweiten Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts ließen sich hier keltische Siedler nieder.

Tipp
LEISER BERGE: BUSCHBERG – DEN HÖCHSTEN BERG DES WEINVIERTELS ERKLIMMEN!
Diese gemütliche Wandertour führt Euch zum Buschberg, der mit seinen 491 m die höchste Erhebung des Weinviertels ist.

Auf zum Schloss Ernstbrunn

Blick auf Schloss Enstbrunn
Blick auf Schloss Ernstbrunn

Radeln wir weiter. Nach dem langen Aufstieg folgt nun eine rasante Talfahrt durch den Ernstbrunner Wald. Vorbei an einem Rastplatz mit einem wunderschönen Ausblick auf Schloss Ernstbrunn, erreichen wir die Ausläufer des fürstlich Reuss’schen Schlossparks.

Schüttkasten im fürstlichen Reuss’schen Schlosspark
Schüttkasten im fürstlich Reuss’schen Schlosspark

Vor uns erhebt sich ein prachtvolles Gebäude. Wer glaubt, es sei das Schloss, liegt falsch. Es ist ein Schüttkasten, der einst als Speicher für Getreide und Saatgut diente. Jetzt heißt es Obacht geben, denn der »Blauburger« führt uns über ein paar sehr steile, aber kurze Abfahrten rasant durch den fürstlich Reuss’schen Schlosspark hinunter nach Dörfles.

Schloss Ernstbrunn
Schloss Ernstbrunn

Wenn ihr Lust und Laune habt, könnt ihr noch einen kurzen Fußmarsch zum Schloss Ernstbrunn unternehmen. Die Baugeschichte von Schloss Ernstbrunn reicht bis in das 11. Jhdt. zurück. Sein heutiges Aussehen verdankt die mächtige Anlage den Erweiterungen in der Spätrenaissance, im Barock und im Klassizismus, wo immer neue Gebäudeteile angebaut wurden. Seit dem 19. Jhdt steht es im Privatbesitz der Fürsten Reuss, die es auch heute noch bewohnen. Mittendrin im Schlosspark befindet sich der Wildpark Ernstbrunn, ein beliebtes Ausflugziel im Weinviertel. Der Park beherbergt vor allem heimische Tierarten, sowie ein Wolfsforschungszentrum.

Von Ernstbrunn zurück nach Asparn/Zaya

Ernstbrunn Dampflokdenkmal
Dampflok-Denkmal in Ernstbrunn

Wir radeln am Bahnhof Ernstbrunn vorbei, wo das Denkmal einer Dampflok der Baureihe 93 an die Lokalbahn Korneuburg–Hohenau erinnert. Eisenbahnfans können an den Wochenenden und Feiertagen von Mai bis Oktober das Reisegefühl von anno dazumal mit dem »Nostalgie-Express Leiser Berge« erleben. Bespannt mit historischen Dieselloks aus den 1950er und 1960er Jahren, rattern die gemütlichen Waggons zwischen Wien Praterstern über Korneuburg nach Ernstbrunn.

Nostalgie-Express Leiser Berge
Nostalgie-Express Leiser Berge

Wären wir nicht mit dem Rad unterwegs, könnten wir von Ernstbrunn zu unserem Ausgangspunkt auch mit der Fahrraddraisine zurückfahren. Diese gesellige Art des Radfahrens auf Schienen bietet Spaß für zwei bis vier Personen: Während zwei kräftig in die Pedale treten, können es sich die anderen beiden auf den Mittelsitzen gemütlich machen und die Fahrt genießen.

Impressionen von der Weinradroute Blauburger
Am Blauburger Weinradweg

Statt auf den Schienen geht es für uns am »Blauburger« weiter. Gemütlich radeln wir jetzt wieder durch eine eher ebene Landschaft, die von Feldern geprägt ist. Über die kleinen Gemeinden Pürstendorf, Eggersdorf, Ladendorf und Huttendorf erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt Asparn an der Zaya.

FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unserer Tourenbeschreibung zu einer Radtour entlang des Blauburgers inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zum Weinradweg Blauburger findet Ihr im Fotoalbum unter: Weinradweg Blauburger – Vom Zayatal in die Leiser Berge.

Streckenplan

Tourdaten

Radweg: Weinradtour Blauburger (weißes Schild mit blauer Umradung)

Schwierigkeit: mittel

Strecke: ca 53 km

Highlights der Strecke:

  • Urgeschichtsmuseum MAMUZ im Schloss Aspern/Zaya
  • Leiser Berge mit Aussichtsturm
  • Wildpark Ernstbrunn