Portugal

Von der Algarve bis in den Norden Portugals: Auf dieser Seite findest Du zahlreiche Reiseberichte, Reisetipps oder detaillierte Routenvorschläge für einen Urlaub in Portugal.

Aktuelle Beiträge

UPDATE: Juni 2025. Die Krimi-Reihe „Lost in Fuseta“ von Gil Ribeiro hat uns wahrlich begeistert – von der Handlung, über die Figuren bis zur Schilderung der portugiesischen Lebensweise. Daher machten wir uns auf den Weg, jene Orte an der Ostalgarve zu besuchen, die in den bisher fünf Bänden erwähnt werden. Fuseta – Schauplatz der Krimireihe Lost in Fuseta« Wir sitzen in einer kleinen Strandbar im Fischerdorf Fuseta bei Tosta mista und kühlem Sagres-Bier. Die Krimi-Serie „Lost in Fuseta“ ist schuld daran, dass es uns in den kleinen Ort verschlagen hat. Hauptperson der Kriminalromane ist Kommissar Leander Lost, dem es in Rahmen eines Austauschprogramms an die Algarve verschlägt. Gemeinsam mit seinen beiden neuen Kollegen den Sub-Inspektoren Graciana Rosado und Carlos Esteves begibt er sich für ein Jahr auf Mördersuche im Süden Portugals. Vor uns liegt die Lagune Ria Formosa, ein rund sechzig Kilometer langes Naturschutzgebiet, welches sich von Faro bis weit über Tavira erstreckt. Das flache Wasser der Lagune reicht bis zur vorgelagerten Insel Ilha da Armona, die nur mit einem Wassertaxi oder kleinen Fähren erreichbar ist. Gleich der erste Fall führt Lost, Graciana und Carlos auf die Insel, wo ein toter Privatdetektiv mit seinem Boot gestrandet ist. Wir lassen uns mit einem Wassertaxi auf die Insel übersetzen. Dort erwartet uns ein kilometerlanger, menschenleerer Sandstrand, ohne Betonburgen und Armeen von Sonnenschirmen. Mangels Bäumen oder Palmen ist Schatten Mangelware, nur Dünengräser wachsen in der Mitte der Sandbank. Am Ortsstrand von Fuseta steht das bekannteste Bauwerk des Fischerdorfs, die „Casa dos Salva-vidas“, der historische Stützpunkt der Rettungsschwimmer. Fuseta wurde bereits im 15. Jhdt von Fischern gegründet. Besonders stolz ist man auf jene Dorfbewohner, die gemeinsam mit dem Seefahrer João Vaz Corte-Real um 1474 Neufundland noch vor Columbus entdeckt haben sollen. Und vermutlich auch das Ermittlerteam aus der Romanserie „Lost in Fuseta“, welches in Fuseta lebt. Faro Als nächster Ort unserer Spurensuche steht Faro am Programm. Viele Reisende verbinden mit Faro nur den Flughafen. Das ist schade, weil die historische Altstadt durchaus sehenswert ist. Wir stehen am Turm der gotischen Kathedrale und genießen den herrlichen Ausblick über die Dächer der Stadt und die Ria Formosa. Viel hat die „Se“ schon erlebt. Die Plünderung von englischen Piraten, das schwere Erdbeben von 1755 oder die Herrschaft von Salazar. Der Kirchplatz direkt unter uns, ist mit Orangenbäumen umsäumt, deren Früchte in voller Pracht in der Sonne leuchten. Das Wahrzeichen von Faro ist jedoch das neoklassizistische Stadttor Arco da Vila, welches von einem Genueser Architekten entworfen wurde. Ausgesprochen fotogen nutzen zahlreiche Störche das Stadttor als Nistplatz. In einem schmalen Gässchen verbirgt sich zwischen anderen zweigeschossigen Wohnhäusern, das Kriminalkommissariat, wo Lost und seine portugiesischen Kollegen ihren Dienst versehen. Anfangs ist das Verhalten des deutschen Kollegen den portugiesischen Ermittlern ein wenig suspekt, da sie noch nicht wissen, dass Lost am Asperger-Syndrom leidet. Der Alemão kann nicht lügen, versteht keine Witze und hat Schwierigkeiten die Körpersprache von Menschen richtig zu deuten. Erst nach einiger Zeit erkennt die Schwester von Graciana, dass das Asperger-Syndrom an Losts Merkwürdigkeiten schuld ist. Rasch lernen jedoch Graciana und Carlos die besonderen Fähigkeiten ihres neuen Kollegen schätzen. Er besitzt ein fotografisches Gedächtnis, erkennt ob Menschen lügen und ist ein hervorragender Analytiker. Losts Asperger-Syndrom gepaart mit seiner deutscher Gründlichkeit und der portugiesischen Lässigkeit führen oft zu einer Situationskomik, die diese Krimi-Serie so liebenswert und lesenswert machen. Olhão Unser nächstes Ziel ist Olhão, welches rund 10 km östlich von Faro liegt. Wir sind am Weg zu den beiden historischen Markthallen an der Uferpromenade. Die Auswahl an Obst und Gemüse ist groß, die von fangfrischem Fisch riesig. Getrocknete Kräuter, Fläschchen mit Piri-Piri-Öl oder köstliche Feigenröllchen mit Mandeln und Portwein sind ideale Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Olhão lebt noch heute vorwiegend vom Fischfang und der Fischverarbeitung. Einst gab es hier bis zu 37 Konservenfabriken. Davon sind nur mehr zwei übriggeblieben. In die Geschichtsbücher gingen die Bewohner von Olhão ein, als eine Handvoll von „Olhanenser“ in einem kleinen Fischerboot den Atlantik überquerten und ihrem nach Brasilien geflohenen König die gute Nachricht des Sieges über Napoleon überbrachten. So wie viele Küstenstädte liegt auch Olhão an der Lagune Ria Formosa. Olhão punktet mit viel Atmosphäre und Stimmung, weniger mit großen Sehenswürdigkeiten. Typisch für Olhão sind die zwei- bis dreigeschossigen, würfelförmigen Häuser mit Flachdach. Wer mit offenen Augen durch die engen Gassen spaziert, wird sicher das eine oder andere Kleinod entdecken. Olhão kommt in der Krimireihe immer wieder als Schauplatz vor. So findet das Ermittlerteam wichtige Dokumente in einem Bankschließfach einer ermordeten Umweltaktivistin, die die Betrügereien eines kriminellen Netzwerks beweisen. Im 7. Band der Romanserie »Lautlose Feinde« führt ein russisches Spionagenetz das Team nach Olhão, wo es zu einem dramatischen Showdown kommt. Pedras d’El Rei Pedras d’El Rei ist kein gewachsener Ort, sondern eine aus dem Boden gestampfte Ferienanlage. Diese befindet sich in einer parkähnlichen Landschaft am Rande der Ria Formosa rund sieben Kilometer südöstlich von Tavira. Im dritten Band der Serie observiert hier Leander Lost und seine portugiesischen Kollegen einen Dealer, der eine größere Drogenlieferung erwartet. Eine schmale Fußgängerbrücke und eine Liliputbahn verbinden den Ort mit der vorgelagerten Insel „Ilha de Tavira“. Gemütlich tuckert die Bahn die rund zwei Kilometer lange Strecke durch die Dünen- und Lagunenlanschaft. Am Ende der Reise erwartet uns der „Praia do Barril“, ein endloser Sandstrand, der zu einem ausgedehnten Strandspaziergang einlädt. Beim Bahnhof der kleinen Inselbahn wurde eine alte Thunfischfabrik revitalisiert und zu Strandcafes umgebaut. Der ideale Ort für einen Espresso und ein Pastel de Nata. Wenn Lost jetzt das Strandcafe betreten würde, wäre ihm die Aufmerksamkeit der Gäste gewiss. Sein Aussehen erinnert an einen Totengräber, da er stets im schwarzem Anzug mit weißem Hemd, schmaler Lederkrawatte und Espandrilles herumläuft.  Und das bei hochsommerlichen Temperaturen an der Algarve. Gleich neben der ehemaligen Thunfischfabrik befindet sich der „Cemitério das Âncoras“. Der Ankerfriedhof erinnert an jene Zeit, als noch mächtige Thunfischschwärme an der Ostalgarve vorbeizogen und zahlreiche Fischer damit ihren Lebensunterhalt bestritten. Die Anker dienten einst zum Befestigen der langen Netze am Meeresgrund. Tavira Der Mord an einer Lehrerin führt Lost, Graciana und Carlos im dritten Band nach Tavira. Der Ort am Rio Gilão wurde vermutlich schon von den Phöniziern gegründet. Ältestes Bauwerk der Stadt ist die Ponte Romana, eine Brücke für Fußgänger, die sich bereits seit der Römerzeit über den Fluss erstreckt. Im fünften Fall der Krimireihe „Einsame Entscheidung“ verschlägt es Lost gemeinsam mit einer Mordverdächtigen nach Tavira. Auf der Flucht vor einer Entführerbande springt das ungleiche Paar über das Brückengeländer in den Rio Gilão. Tavira ist eine gläubige Stadt. Mehr als 30 Kirchen zeugen davon. Schuld daran sind vielleicht die vielen schweren Schicksalsschläge, die Tavira trafen. Zuerst schleppten Seeleute die Pest ein, dann zerstörte das schwere Erdbeben von 1755 den Großteil der Stadt. Tavira zählt sicherlich zu den schönsten Städtchen der Ostalgarve. Auf dem weithin sichtbaren Burghügel, wachen Pfarrkirche und Wasserturm über der Stadt. Zahlreiche Bars und Restaurants säumen das Ufer des Rio Gilão. Sie laden nach einer Besichtigungstour zu einigen Petiscos und einem kühlen Glas Vinho Verde ein. Vila Real de San Antonio Letzter Ort auf unserer Spurensuche ist Vila Real de San Antonio, die Grenzstadt am Rio Guardiana. Während Lost, Graciana und Carlos im halsbrecherischen Tempo auf der Autobahn einem LKW mit Drogen hinterherjagen, stehen wir am Praça do Marquês de Pombal, dem schönsten Platz der Stadt. Schwarzweiße Strahlen aus Pflastersteinen laufen geometrisch auf einen Obelisken in der Mitte des Platzes zu. Das durch seine Weite beeindruckende Herz der Stadt wird durch Kirche, Rathaus und ein einheitliches Gebäudeensemble begrenzt. Vila Real de San Antonio entstand am Reißbrett. Als das große Erdbeben von 1755 die Stadt zerstört hatte, ließ Premierminister Marquês de Pombal, diese innerhalb eines Jahres schachbrettartig wiederaufbauen. Alle Straßen führen rechtwinklig aufeinander zu. Die Häuser haben einen einheitlichen Stil, der zum Großteil bis heute erhalten geblieben ist. Der Einsatz von Fertigteilhäusern ermöglichte die kurze Bauzeit. In keiner Stadt in Portugal gibt es so viele Haushaltstextilien zu kaufen, wie in Vila Real de San Antonio. Zielpublikum sind kauflustige Spanier, die morgens mit der Fähre den Grenzfluss Rio Guardian überqueren und nachmittags mit vollen Einkaufstaschen zurückkehren. Ende der Spurensuche In Vila Real de San Antonio endet unsere Spurensuche nach den Orten der Krimi-Reihe „Lost in Fuseta“. Zwischen Faro und der spanischen Grenze würden sich noch viele Orte als Schauplatz der Krimireihe anbieten, wie beispielsweise das beschauliche Cacela Velha. Auf alle Fälle freuen wir uns schon auf den achten Band der Krimi-Serie „Lost in Fuseta“. Nachtrag Estói-Palast Im siebten Band der Romanserie »Lautlose Feinde« wird erstmals der kleine Ort Estói erwähnt, rund 12 km von Faro entfernt. Dort lebt nicht nur eine zwielichtige Investigativjournalistin, sondern hier steht auch das wohl schönste Herrenhaus der Algarve: der Rokoko-Palast des Grafen von Estói, berühmt für seinen Garten und die mit Azulejos geschmückten Mauern. BÜCHER-TIPP Bis dato (Stand: 2025) sind sieben Fälle rund um das Ermittlerteam Leander Lost, Graciana Rosado und Carlos Esteves im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen: Lost in Fuseta Spur der Schatten Weiße Fracht Schwarzer August Einsame Entscheidung Dunkle Verbindungen Lautlose Feinde Autor dieser lesenswerten Krimireihe ist Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt. Weitere Infos auf der Seite des Verlages www.kiwi-verlag.de NOCH MEHR FOTOS ZUR INSPIRATION?Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Rundreise durch die Ostalgarve inspirieren konnten. Noch mehr Fotos aus der Region findet Ihr im Fotoalbum unter: OSTALGARVE – AUF DEN SPUREN DER KRIMIREIHE „LOST IN FUSETA“ [...]
Das Königsschloss von Queluz gilt als eine der größten und schönsten Rokoko-Schlossanlagen Europas. „Que luz! – Welch ein Licht!“, soll Königin Dona Maria I begeistert ausgerufen haben, als sie erstmals durch den Palast spazierte. So prächtig der Palast auch ist, dem portugiesischen Königshaus brachte er kein Glück.  Das Königsschloss von Queluz Rund 15 Kilometer nordwestlich von Lissabon steht der Palácio Nacional de Queluz. Das portugiesische Versailles vor den Toren Lissabons wurde als Sommerresidenz von Königin Dona Maria I und Prinzgemahl Dom Pedro III im 18. Jdht errichtet. Bekannte Künstler und Architekten aus ganz Europa schufen einen repräsentativen Prachtbau. Geld spielte dabei keine Rolle, da ständig schwerbeladene Karavellen mit Gold aus Brasilien in den Hafen von Lissabon einliefen. Mächtige venezianische Kronleuchter beleuchten die mit Gold und Spiegel verzierten Wände des Thronsaals. Viele der Räumlichkeiten sind mit wertvollen Möbelantiquitäten aus Frankreich eingerichtet.Riesige Azulejos-Bilder finden sich in den Fluren und Gängen. Der Saal der Botschafter besticht mit einem Florentiner Marmorboden im Schachbrettmuster, einem Thron und zahlreichen chinesischen Vasen. So extravagant und prächtig der Palast auch ist, seinen Besitzern brachte er kein Glück. Königin Dona Maria I heiratet 1760 ihren Onkel und verfiel nach dem Tod ihres Mannes 1786 dem Wahnsinn. Die Regentschaft übernahm ihr Sohn Don João VI. 1807 muss jedoch die königliche Familie und ihr Hofstaat überhastet vor den Truppen Napoleons nach Brasilien fliehen. Dabei soll Dona Maria I in der in der Kutsche den berühmten Satz: „Nicht so schnell, sonst glauben die Leute noch, wir fliehen!“ von sich gegeben haben. 1821 kehrt König João VI endlich in seine Heimat zurück. Ein Jahr später erklärt sein Sohn Pedro, der in Brasilien verblieben war, das Land für unabhängig und ruft sich zum Kaiser von Brasilien aus. Ein Unglück kommt bekanntlich selten alleine, denn zur selben Zeit plant die königliche Gattin, Carlota Joaquina, den eigenen Mann vom Thron zu stürzen. Der Putsch misslingt und Carlota Joaquina verbringt den Rest ihres Lebens unter strengem Hausarrest auf Schloss Queluz. In die portugiesische Geschichte ging sie auch als besonders liederliches und hässliches Frauenzimmer ein. Seine sexuellen Eskapaden lebt auch Sohn Pedro aus. Verheiratet mit Maria Leopoldina von Österreich, betrügt er seine Frau nach Strich und Faden mit zahlreichen Mätressen. 1831 dankt er als Kaiser von Brasilien ab und kehrt nach Portugal zurück, wo er mit seinem Bruder einen Krieg um die portugiesische Krone führt. Er stirbt 1834 im selben Zimmer auf Schloss Queluz, wo er vor 36 Jahren das Licht der Welt erblickte. Genug der königlichen Dramen im Märchenpalast. Widmen wir uns der prachtvollen Gartenanlage, die man über die mächtige Löwentreppe erreicht.Der Garten diente zum Lustwandeln und Konversieren, sowie als Ort rauschender Feste und verschwenderischer Bälle. Davon zeugt heute noch der 115 Meter lange Kanal, dessen Wände mit prachtvollen Azulejos verkleidet sind. Zum Vergnügen der Gäste befuhren prächtig geschmückte Gondeln und Boote den die kleine Wasserstraße. Akkurat geschnittene Buchsbaumhecken und Skulpturen der klassischen Mythologie flankieren Wege und Blumenrabatte. Im Übergangsbereich vom Schloss zum Garten dominieren strenge geometrische Formen und Ornamente. Geradlinige Wege kreuzen sich bei Brunnenbecken. Sphingen weisen den Weg zu den „Hängenden Gärten“. Errichtet wurde der Schlosspark nach den Plänen des Architekt Jean-Baptiste Robillon, der auch viele Innenräume des Palastes, sowie den Westflügel gestaltete. Für die Besichtigung des Schlosses sollte man eine gute Stunde einplanen, für den Rundgang durch die Gärten eine weitere. Züge fahren vom Bahnhof Rossio mehrmals stündlich nach Queluz-Belas. Von dort führt ein rund 15 minütiger Fußweg zum Palácio Nacional de Queluz. [...]
Portugal hat viele historische Städte und idyllische Dörfer mit zahlreichen Kulturjuwelen zu bieten. Doch welche davon solltet Ihr im Rahmen einer Portugalrundreise besichtigen? Wir haben die für uns zehn schönsten und interessantesten Orte in diesem Beitrag zusammengefasst. Lissabon und Porto fehlen bewusst in dieser „Must-See“-Liste, da man diese beiden Städte auf keinen Fall bei einer Portugalrundreise links liegen lassen sollte. Évora Évora ist die größte Stadt des Alentejos. Bei einem Stadtbummel stößt man auf ein Labyrinth von engen kopfsteingepflasterten Gassen. Sie führen vorbei am berühmten römischen Tempel, an Kirchen, Denkmälern, kleinen Palästen und weiß getünchten Häusern, deren Hauswände oft mit gelben Streifen verziert sind. Herz der Stadt ist der von Arkaden gesäumte Praça do Giraldo. Ein hübscher Platz mit Kirche, Renaissance-Brunnen und Straßencafés, der zum Verweilen einlädt. Für makabrere Gemüter bietet die Capela dos Ossos genau das richtige. Pfeiler und Wände des Beinhauses sind vollständig mit Knochen und Totenschädel verkleidet. Sintra Sintra war einst die Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Im 19. Jhdt. wurde Sintra auch zunehmend Ziel der Reichen, Künstler und Exzentriker. So entstanden prächtige Villen und kleine Paläste inmitten prächtiger Gartenanlagen. Auf keinem Besichtigungsprogramm dürfen die beiden Königspaläste Palácio Nacional de Sintra und Palácio Nacional da Pena fehlen. Sehenswert sind aber auch der weniger bekannte Palácio de Monserrate und die Quinta da Regaleira. Obidos Isabella von Aragon bekam die Stadt Obidos als Morgengabe von ihrem Gatten geschenkt. Aber nicht nur sie. Unter dem Motto „Bewährtes soll man beibehalten“ erhielten auch weitere portugiesische Königinnen Obidos als Mitgift. Das brachte Obidos den Spitznamen „Vila das Rainhas – Stadt der Königinnen“ ein. Betritt man Obidos durch das Stadttor, fühlt ma sich ins Mittelalter zurückversetzt. Ein Labyrinth aus engen verwinkelten Gassen mit weiß getünchten Häuern erwartet die Besucher. Da ein Durchgang mit prächtigen Azulejos, dort ein kleiner stimmungsvoller Platz. Doch leider kann man die Stimmung meist nicht in Ruhe genießen. Obidos ist mit Touristen überfüllt. Sie schieben sich durch die Hauptstraße. Bewundern das Souvenirangebot und verkosten Ginjinha, einen portugiesischen Weichsellikör. Man sollte vor den Massen in die ruhigeren Seitengassen fliehen, wo man auch einen Aufgang zur Stadtmauer entdecken kann. Diese ist begehbar und 1,5 km lang. Der ideale Ort, sich Obidos von oben anzusehen. Die ganze Stadt lässt sich dabei problemlos umrunden. Gemütlich, ohne Hektik und wenigen Touristen. Aus der Vogelperspektive ergeben sich interessante Fotomotive. Besonders reizvoll, wenn langsam die Sonne untergeht. Elvas Durch seine Grenzlage war Elvas stets Schauplatz zahlreicher blutiger Auseinandersetzungen zwischen Portugiesen und Spanier. Die strategisch wichtige Lage führte zur Errichtung zahlreicher mächtiger Befestigungsanlagen. Besonders sehenswert ist das Bollwerk Graça. Mächtige Mauern, tiefe Gräben, Türmchen, Schießscharten und ein zackenförmiger Grundriss machten diese Verteidigungsanlage uneinnehmbar. Innerhalb des Bollwerks findet man Kasernengebäude, Pulvermagazine, Lagerhäuser, Zisternen, Offiziersquartiere und ein zweistöckiges Gouverneurshaus im Rokokostil. Von hier hat man einen beeindruckenden Panoramablick auf die umliegende Landschaft. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist auch das 7,5 km lange und vierstöckige Amoreira-Aquädukt mit Spannweiten von bis zu 14 Metern. Guimarães Guimarães spielte in Portugals Geschichte stets eine wichtige Rolle. Die Stadt war nicht nur die die erste Hauptstadt Portugals, sondern auch der Geburtsort von König Alfonso Henriques, der das Land von den Mauren befreite. Die mittelalterliche Innenstadt wird durchzogen von schmalen Gassen, die sehr oft an stimmungsvollen Plätzen enden. Zentrum von Guimarães ist der Largo da Oliveira, der von Kirche und Rathaus dominiert wird. Hier finden sich zahlreiche Lokale, wo man sich nach einem Stadtspaziergang bei einem Glas Vinho Verde entspannen kann. Viana do Castelo Mächtig erhebt sich die Hauptattraktion von Viana do Castelo über der Stadt. Eine kurvige und enge Straße führt hinauf auf den Monte de Santa Luzia, wo die gleichnamige Wallfahrtskirche Pilger und Reisende erwartet. Man wähnt sich fast am Montmarte. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der Basilika Sacré-Cœur lässt sich nicht absprechen. Kein Wunder, diente die Pariser Basilika doch als Vorbild für die Wallfahrtskirche Santa Luzia. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Wallfahrtskirche im neobyzantinischen Stil errichtet. Vom Vorplatz der Kirche genießt man einen spektakulären Panoramablick auf die Umgebung von Viana do Castelo und die Küste mit ihren schneeweißschimmernden Stränden. Das Herz der Innenstadt ist der malerischen Praça da República. Hier erwartet einem das alte Rathaus mit seiner gotischen Fassade und ein wunderschöner Renaissancebrunnen in der Mitte des Platzes. Vom einstigen Reichtum der Stadt zeugen noch heute zahlreiche Patrizierhäuser im Stil der Manuelinik, der Renaissance und des Barocks. Coimbra Coimbra ist anders. Jeder Hügel einer portugiesischen Stadt wird dominiert von einer Burg oder Wallfahrtskirche. Nicht so in Coimbra. Der Glockenturm der ältesten Universität des Landes winkt uns majestätisch von der höchsten Erhebung entgegen. In Coimbra haben wir wenig Interesse an den Kirchen. Unser Ziel ist besagter Glockenturm. Wir schlendern durch die Stadt. Musik liegt in der Luft, ein farbenprächtiger Trachtenumzug kommt uns entgegen. Trommel und Tschinellen geben den Takt vor, Ziehharmonika und Gitarren stimmen dazu ein. Volkstanzgruppen präsentieren ihr Können. Musikgruppen singen mit voller Inbrunst. Wir haben vom Umzug genug gesehen, folgen der „Rückenbrecher-Stiege“ mit ihren unzähligen Stufen bergauf. Studenten mit ihren traditionellen schwarzen Umhängen hetzen an uns vorbei. Manche bleiben für ein Erinnerungsfoto mit Besuchern der Stadt stehen. In ihren schwarzen Umhängen erinnern uns die Studenten an Verschwörer aus einem Mantel- und Degenfilm. Ein aufblitzender Dolch, ein spitzer Schrei und ein Toter in der engen Gasse. Coimbra gibt die ideale Kulisse für einen Abenteuerfilm. Die Ausmaße des Universitätscampus sind gewaltig. Wir sind beeindruckt und rätseln gleichzeitig, warum der Glockenturm im Volksmund „Ziege“ genannt wird. Kommt der Spitzname vom Geläut der Glocken, die den Beginn des Unterrichts ankündigen? Egal, uns erinnert der Glockenklang, dass unsere Führung durch die Biblioteca Joanina gleich beginnt. Am Rande des Campus gelegen, wirkt sie ein wenig unscheinbar. Dies ändert sich schlagartig, als wir die Bibliothek betreten. Eine Meisterleistung des Barocks erwartet uns. Die Deckenmalereien zeigen, Allegorien der Künste und Wissenschaften. Die drei Säle sind verschwenderisch mit Gold verziert. 300.000 Bücher stehen in prachtvollen Regalen aus Rosen- und Ebenholz. Der Prunksaal der Wiener Hofbibliothek war Vorbild für diesen barocken Prachtbau. Der portugiesische König wollte seiner österreichischen Frau Maria Anna, einer Tochter des legendären „Türken-Poidl“, eine Freude machen. Marvão Jedes Dorf im Alentejo, das etwas auf sich hält, wird von einer mächtigen Burganlage überragt. Oft führen steile, aber sehr romantische mittelalterliche Gässchen zu den Burgen hinauf. Die Festung von Marvão zählt sicherlich zu den schönsten Burganlagen Portugals. Von Marvão sieht man fast die ganze Welt. José Saramago, Die portugiesische Reise Wie ein Adlerhorst liegt die alte Festungsstadt Marvão auf einem steil abfallenden Bergrücken. Burg und Stadtmauern wachsen förmlich aus dem Felsen. Auch wenn der Anstieg anstrengend ist, er lohnt sich. Der Blick von den Zinnen der Burganlage auf die weiß getünchten Häuser und die weitläufige Landschaft ist grandios. Vila Real Nirgendwo erfährt man so viel über portugiesischer Geschichte, Kultur und Lebensart als bei einer Besichtigung eines der alten Herrenhäuser. Diese sind voll mit Erinnerungs- und Familienerbstücken. Oft führt der Graf selbst oder eines der Familienmitglieder durch den Familienwohnsitz und erzählt über die Geschichte des Hauses und der Ahnen. Der im 18. Jhdt errichtete Palácio de Mateus -in der Nähe von Vila Real- zählt zu den schönsten Herrenhäusern Portugals. Besonders beeindruckend ist das Spiegelbild der prächtigen Barockfassade im Palastteich. Umgeben ist der Palast von einem wunderschönen Landschaftsgarten mit zahlreichen Statuen und einem Tunnel aus Zypressen. Ein idealer Ort zum Spazieren und zum Entspannen bevor es zum nächsten Highlight einer Portugalrundreise geht. Batalha, Alcobaça, Tomar Eigentlich handelt es sich hier um drei verschiedene Orte. Doch sie liegen recht nah beieinander und haben etwas gemeinsam. In allen drei Orten findet man eine außergewöhnliche Klosteranlage. Diese Klöster entstanden weil Portugals Könige um himmlischen Beistand im Kampf gegen die Mauren flehten. Als der Feind besiegt war, stifteten sie als Dank diese einzigartigen Klosterbauten. Der mächtige Klosterbau von Batalha präsentiert sich reich verziert mit Zinnen, Türmchen und Säulen. Hauptattraktion des Klosters sind aber die „Unvollendeten Kapellen“, deren Gewölbe nie fertiggestellt wurden. Das Kloster Alcobaça besticht eher durch seine gotische Schlichtheit. Besonders sehenswert sind die prunkvollen Sarkophage von König Pedro I. und seiner Geliebten Inês, deren Liebe ein tragisches Ende nahm, da Inês auf Befehl von Pedros Vater ermordet wurde. Noch heute sind die Grabmäler Ziel vieler Liebenden, die sich hier ewige Liebe und Treue schwören. Das Christuskloster von Tomar wirkt am ersten Blick wie eine Burg. Kein Wunder, residierten hier einst die Tempelritter, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Mauren spielten. Der Rundgang durch den festungsartigen Bau führt an mehreren Kreuzgängen vorbei zum vielleicht berühmtesten Fenster Portugals, einem Meisterwerk der Steinmetzkunst. FOTOALBUMWir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Urlaub nach Portugal inspirieren konnten. Noch mehr Fotos von den wichtigsten Höhepunkten einer Portugalrundreise findet Ihr im Fotoalbum unter: 10 STÄDTE, DIE MAN IN PORTUGAL BESUCHEN SOLLTE [...]
Sortelha, Monsanto oder Belmonte. Kaum jemand kennt diese Flecken auf der Landkarte. In der portugiesischen Geschichte spielten die Aldeias Históricas eine bedeutende Rolle. Auf unseren Reisen durch Portugal haben wir einige dieser „Historischen Dörfer“ besucht, die bis dato von den großen Touristenmassen und Selfie-Jüngern verschont geblieben sind. Aldeias Históricas – Die zwölf historischen Dörfer Portugals Die „Aldeias Históricas de Portugal“ sind zwölf historische Dörfer mit viel Geschichte. Diese wurden im Mittelalter an strategisch wichtigen Hügeln zur Sicherung der Grenze zu Spanien errichtet. Die historischen Dörfer liegen in abgeschiedenen Landstrichen im Zentrum Portugals und sind nur mehr spärlich besiedelt. Um sie vor dem Verfall und der Abwanderung zu retten, wurden diese winzigen Punkte auf der Landkarte aufwendig saniert. So verschwanden in Sortelha und Monsanto die Antennen und Sat-Schüsseln von den Dächern und die Stromkabeln wurden unter die Erde gelegt. Wir stellen euch heute fünf der zwölf historischen Dörfer kurz vor. Sortelha Nach Sortelha zu fahren, gleicht einer Reise ins Mittelalter zurück. Hier scheint tatsächlich die Zeit stehen geblieben zu sein. Sortelha zählt zu den ältesten und schönsten Dörfern Portugals. Gut geschützt durch eine mächtige Stadtmauer und bewacht von einer Burg liegt das Bergdorf zwischen mächtigen Granitsteinen. Es ist schwer vorstellbar, dass Sortelha sowohl bei der christlichen Rückeroberung als auch bei der Verteidigung Portugals gegen den Erzfeind Spanien eine wichtige Rolle spielte. Sortelha vermittelt den Eindruck eines pittoresken Museumsdorfs. Der Vergleich mit einer Geisterstadt drängt sich auf. Nur wenige Touristen haben sich in das abgeschiedene Dorf im Hinterland verirrt. Bewohner sieht man keine. Um den kleinen Hauptplatz gruppieren sich die drei wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Die Kirche, das alte Rathaus mit dem Gemeindekotter und der Schandpfahl. Die engen steilen Gassen sind gesäumt von kleinen Granithäusern, die sich den Hügel hinaufwinden. Einen grandiosen Rundblick auf das Dorf und das Hinterland hat man von der begehbaren Burgmauer. Belmonte Rund 20 km von Sortelha entfernt, erhebt sich auf einem kargen Felsen die Burg von Belmonte. Hier erblickte Pedro Álvares Cabral das Licht der Welt. In die Geschichtsbücher ging er als Entdecker und Eroberer von Brasilien im Jahr 1500 ein. Ein wahrer Glücksfall für Portugal, da die reichen Gold- und Diamantvorkommen der Kolonie, den Portugiesen einen unermesslichen Reichtum verschafften. Davon zeugen noch heute viele Herrenhäuser, vergoldete Kirchenaltäre oder der Königspalast von Mafra. Die Geschichte von Belmonte ist jedoch auch eng mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Portugal verknüpft. Als die Juden 1492 aus Spanien vertrieben wurden, siedelten sich viele in den Grenzregionen Portugals an. Diese trugen entscheidend zur Entwicklung des Handels und der Wollindustrie der Serra da Estrela bei. Obwohl sie später auch in Portugal zum Katholizismus gezwungen wurden, lebte die jüdische Gemeinde im Verborgenen ihren alten Glauben weiter. Mehr über die spannende Geschichte der Juden in Belmonte erfahrt ihr – gut aufbereitet – im jüdischen Museum des Ortes. Almeida Almeida ist eine einzigartige Festungsstadt und liegt nur fünf Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. Aus der Luft ließe sich die Sternform der Festungsanlage mit ihren dicken Stadtmauern und den Gräben noch viel besser erkennen. Die Festung galt für fast 200 Jahre als uneinnehmbar. Erst Napoleon gelang im Jahr 1810 Almeida erfolgreich zu erstürmen. Viel mehr als einen Spaziergang entlang der beeindruckenden Festungsarchitektur hat Almeida – aus unserer Sicht – leider nicht zu bieten. Trancoso Trancoso ist berühmt für sein mächtiges Stadttor Porta d‘ El Rei und die „Sardinhas Doces de Trancoso“. Die „Süßen Sardinen“ haben weder Schuppen noch Gräten. Das Rezept stammte von Nonnen aus dem örtlichen Kloster, die das Meer so sehr vermissten, dass sie diese süße Leckerei aus Eiern, Mandeln, Zimt und Schokolade in Form von Sardinen erfanden. Zu erwähnen ist vielleicht noch der berühmteste Sohn der Stadt, Gonçalo Anes Bandarra. Der „portugiesische Nostradamus“ prophezeite viele künftige Ereignisse in Portugal voraus, die tatsächlich eintrafen. So sagte er den frühen Tod von König Sebastião I während eines Feldzuges in Marokko, sowie die jahrelange Besetzung Portugals durch Spanien voraus. Sein Denkmal steht beim Rathaus. Monsanto Das pittoreske Bergdörfchen Monsanto in atemberaubender Hanglage erhielt 1938 den Titel „Das portugiesischste Dorf Portugals“ verliehen. Kleine Steinhäuser ducken sich zwischen riesigen Granitbrocken. Oft dienen die mächtigen Steine als Hausmauer oder auch als Dach. Solider und preiswerter kann man nicht bauen. Steile und enge Gassen mit dem typischen Kopfsteinpflaster durchziehen den kleinen Ort. Manche sind Sackgassen, andere wiederum führen zu wunderschönen Aussichtspunkten. Nach Monsanto verirren sich schon ein wenig mehr Touristen. Überlaufen ist das Dorf abseits der klassischen Touristenpfade trotzdem nicht. Am höchsten Punkt des Hügels auf rund 700 m erhebt sich eine alte Ritterburg, die einst von den Templern im Kampf gegen die Mauren errichtet wurde. Nachdem die spanische Grenze in der Nähe liegt, diente die Burg jahrzehntelang auch zur Grenzsicherung. Der Weg zur Burg hinauf ist ein wenig anstrengend, da die Sonne gnadenlos herunterbrennt. Trotzdem sollte man die rund 20 minütige Wanderung auf keinen Fall versäumen. Einerseits kann man am Weg zur Burg die Ruine der Kapelle São Miguel mit interessanten Steingräbern bewundern und andererseits wird man anschließenden mit einem grandiosen Panoramablick belohnt. FOTOALBUMWir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Besuch der historischen Dörfer Portugals inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu diesen kleinen Bergdörfern findet Ihr im Fotoalbum unter: DIE ZWÖLF HISTORISCHEN DÖRFER PORTUGALS [...]
Das auf einer Felsklippe liegende pittoreske Cacela Velha ist für uns das romantischste Dorf an der Algarve im Süden Portugals.  Zusätzlich punktet das Dorf mit dem schönsten Ausblick auf die unter Naturschutz stehende Lagune Ria Formosa. Das Bilderbuchdorf Cacela Velha Zu Recht kann Cacela Velha als Bilderbuchdorf bezeichnet werden. Die Ortschaft liegt gute zehn Kilometer östlich von Tavira am Ende der Ria Formosa. Das Dorf besteht nur aus wenigen, strahlend weiß gekalkten Häusern, die sich um Kirche und Kastell gruppieren. Fenster und Türen haben blaue Umrahmungen. Dies ist einem alten Aberglauben geschuldet. Die blauen Umrandungen sollen böse Geister abwehren. In Cacela Velha findet ihr keine riesigen Klöster oder prächtige Paläste. Dafür aber einen wunderbaren Panoramablick auf die Ausläufer der Ria Formosa. Die Lagune Ria Formosa erstreckt sich entlang der Küste zwischen Faro und Cacela Velha. Fünf Inseln und zwei Halbinseln schützen die Lagune vor der Meeresbrandung. Bereits die Phönizier und Griechen nutzten das Dorf als Handelsposten. Später folgten Römer und Mauren. Letztere wurden im Jahr 1240 im Zuge der christlichen Rückeroberung Portugals durch den Ritter und Großmeister des Santiago-Ordens Paio Peres Correia unsanft aus Cacela Velha entfernt. Kaum zu Glauben, dass die Ortschaft im 18. Jhdt noch über 1.000 Einwohner hatte, die vorwiegend vom Fischfang lebten. Doch dann erschütterte 1755 das große Erdbeben Portugal. In Cacela Velha blieb kein Stein auf dem anderen. Von dieser Katastrophe hat sich der einst blühende Hafenort nie wieder erholt. Heute zählt das Dorf nur mehr knapp 100 Einwohner. Auch wenn vom einstigen Reichtum des Dorfes nichts geblieben ist, Cacela Velha hat viel Charme und punktet mit seiner schönen Lage auf einer Klippe mit phantastischem Ausblick auf die Lagune. [...]
Die Radtour von Cascais zum Strand von Guincho ist wahrlich keine sehr lange Fahrradtour. Jedoch führt der Radweg vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Cascais, an prachtvollen Villen und einer sehenswerten Felsküste. Cascais kann auch leicht im Rahmen eines Tagesausfluges von Lissabon besucht werden. Von Cascais … Die Radtour von Cascais zum Strand von Guincho ist gerade einmal 10 km in eine Richtung lang. Je nach Kondition und Gegenwind beträgt die reine Fahrzeit ohne Besichtigungen zwischen 30 und 60 Minuten. Am besten startet ihr am Praça 5 de Outubro, dem hübschen Hauptplatz von Cascais, der direkt an der Seepromenade liegt. Die Blütezeit von Cascais begann 1870, als König Luis I seine Sommerresidenz von Sintra nach Cascais verlegte. Der Adel und das reiche Bürgertum folgten auf den Fuß und errichteten sich prächtige Villen. Das Baden im Meer kam in Mode und so entwickelte sich Cascais vom armen Fischerdorf zu einem mondänen Seebad. Von hier führt mich der Radweg leicht bergauf zur Zitadelle von Cascais, die im 15. Jhdt errichtet wurde und für Jahrhunderte die Küste vor Piraten und feindliche Übergriffe sicherte. Gönnt Euch nach dem Anstieg eine kleine Verschnaufpause und genießt den wunderschönen Panoramablick auf das Stadtzentrum. Vor dem Strand treiben noch heute bunte Fischerboote im Wasser. Unterhalb der Zitadelle stehen kleine blauweiß gestreifte Häuschen, wo Fischer ihr Werkzeug zum Flicken der Netze und sonstige wichtige Utensilien lagern. Daneben warten bereits Krabbenkäfige auf ihren nächsten Einsatz. Bevor es weiter Richtung Guincho geht, unternehme ich noch rasch einen kleinen Abstecher. Mein Ziel ist das Museum Casa das Histórias Paula Rego, welches nicht durch seine Bilder, sondern vielmehr durch seine interessante Architektur besticht. Besonders auffallend sind die beiden Türme in Form von Pyramiden. Entworfen wurde es vom portugiesischen Architekten Eduardo Souto de Moura. Zurück am Radweg ist ist mein nächstes Ziel kaum zu übersehen. Einen Einblick, wie stilvoll das Bürgertum um 1900 in Cascais residierte, erhaltet ihr beim Besuch des Museu Condes de Castro Guimaraes. Die schloßähnliche Villa im Stile des Historismus ist im Originalzustand erhalten geblieben und noch mit dem Originalmobiliar eingerichtet. Schräg gegenüber vom Museu Condes de Castro Guimaraes steht ein weiteres prächtiges Herrenhaus aus dem 19. Jhdt, die Casa Santa Maria. Sie wurde für einen irischen Millionär erbaut, der sein Glück in der Tabakindustrie machte. Die Villa ist ein Sammelsurium verschiedener architektonische Stile und Einflüsse. Dahinter befindet sich noch das Leuchtturmmuseum, wo ihr die Möglichkeit habt, den Leuchtturm selbst zu besteigen. So genug der Besichtigungen und machen wir uns auf den Weg. Es geht flott voran auf den gut ausgebauten Radweg. Obwohl der Radweg auffällig markiert ist, muss man höllisch auf unaufmerksame Fußgänger aufpassen, die ohne zu schauen diesen kreuzen. Boca do Inferno – Der Höllenschlund Nach rund zwei Kilometer erreiche ich den Boca do Inferno. Der „Höllenschlund“ ist eine Felsformation, wo man von oben in ein Klippenloch schaut und an dessen Wänden die Wellen des Atlantiks hochbranden. An dieser Stelle täuschte der britische Okkultist Aleister Crowley seinen Selbstmord vor, wodurch der Boca do Inferno Anfang der 1930er Jahre weltbekannt wurde. Gemütlich radle ich am Forte de São Jorge de Oitavos vorbei. Die Strecke ist meist eben, es gibt nur wenige leichte Steigungen. Imposante Klippen, die von der Brandung jahrhundertelang geformt wurden, laden mich immer wieder zu einem Foto-Stopp ein. … zum Strand von Guincho Je näher ich mich meinem Ziel dem Strand von Guincho nähere, desto heftiger wird der Wind. Kein Wunder, gilt doch der Strand als ein Mekka für Windsurfer. In der Ferne leuchtet mir schon der Leuchtturm vom Cabo Raso entgegen. Starke Windböen fegen über den Radweg und die Dünenlandschaft des Nationalparks „Serra de Sintra“. Sandkörner fliegen mir ins Gesicht, trommeln auf Hände und Beine. Die Lippen schmecken salzig und nach Meer. Es ist gar nicht leicht die Spur zu halten. Nach rund zehn Kilometer erreiche ich den Strand von Guincho, der aufgrund des Windes heute menschenleer ist. Auch mich zieht es nicht zum Strand hinunter. Zu filmischen Ehren kam der Strand von Guincho im James Bond – Klassiker „James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät“. Der Superheld rettet an diesem Drehort die Contessa Teresa di Vincenzo, die sich in den Wellen ertränken wollte. Jedoch entdecke ich auf der Höhe des Hotels Fortaleza do Guincho einen auf Holzstegen errichteten Wanderweg. Dieser führt durch eine beeindruckende Dünenlandschaft. Nach einem ausgiebigen Spaziergang geht es wieder zurück nach Cascais. NOCH MEHR FOTOS ZUR INSPIRATION?Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Radtour entlang der Küste von Cascais inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu dieser Radtour findet Ihr im Fotoalbum unter: FAHRRADTOUR VON CASCAIS ZUM STRAND VON GUINCHO Streckenplan Tourdaten Radweg-Symbol: keines, der Radweg ist aber kurz nach dem Museu Condes de Castro Guimaraes auffällig rot markiert. Schwierigkeit: leicht, jedoch mit starkem Wind ist immer zu rechnen. Strecke: ca 20 km (hin- und retour) Highlights dieser Tour: Museum Casa das Histórias Paula RegoMuseu Condes de Castro GuimaraesCasa Santa MariaLeuchtturmmuseumBoca do InfernoNationalpark Serra de SintraStrand von Guincho [...]

Alle Beiträge aus Portugal

  • UPDATE: Juni 2025. Die Krimi-Reihe „Lost in Fuseta“ von Gil Ribeiro hat uns wahrlich begeistert – von der Handlung, über die Figuren bis zur Schilderung der portugiesischen Lebensweise. Daher machten wir uns auf den Weg, jene Orte an der Ostalgarve zu besuchen, die in den bisher fünf Bänden erwähnt werden.

    […]
  • Das Königsschloss von Queluz gilt als eine der größten und schönsten Rokoko-Schlossanlagen Europas. „Que luz! – Welch ein Licht!“, soll Königin Dona Maria I begeistert ausgerufen haben, als sie erstmals durch den Palast spazierte. So prächtig der Palast auch ist, dem portugiesischen Königshaus brachte er kein Glück. 

    […]
  • Portugal hat viele historische Städte und idyllische Dörfer mit zahlreichen Kulturjuwelen zu bieten. Doch welche davon solltet Ihr im Rahmen einer Portugalrundreise besichtigen? Wir haben die für uns zehn schönsten und interessantesten Orte in diesem Beitrag zusammengefasst. Lissabon und Porto fehlen bewusst in dieser „Must-See“-Liste, da man diese beiden Städte auf keinen Fall bei einer Portugalrundreise links liegen lassen sollte.

    […]
  • Sortelha, Monsanto oder Belmonte. Kaum jemand kennt diese Flecken auf der Landkarte. In der portugiesischen Geschichte spielten die Aldeias Históricas eine bedeutende Rolle. Auf unseren Reisen durch Portugal haben wir einige dieser „Historischen Dörfer“ besucht, die bis dato von den großen Touristenmassen und Selfie-Jüngern verschont geblieben sind.

    […]
  • Das auf einer Felsklippe liegende pittoreske Cacela Velha ist für uns das romantischste Dorf an der Algarve im Süden Portugals.  Zusätzlich punktet das Dorf mit dem schönsten Ausblick auf die unter Naturschutz stehende Lagune Ria Formosa.

    […]
  • Die Radtour von Cascais zum Strand von Guincho ist wahrlich keine sehr lange Fahrradtour. Jedoch führt der Radweg vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Cascais, an prachtvollen Villen und einer sehenswerten Felsküste. Cascais kann auch leicht im Rahmen eines Tagesausfluges von Lissabon besucht werden.

    […]
  • Der Wald von Buçaco scheint aus einem Märchen der Gebrüder Grimm entsprungen zu sein. Es fehlen nur mehr Hänsel und Gretl. Vielleicht entdeckt Ihr die kleinen Ausreißer in Aveiro, dem „Venedig Portugals“. Der Vergleich mit der italienischen Lagunenstadt hinkt jedoch gewaltig.

    […]
  • Begebt Euch mit uns auf eine Entdeckungstour durch das charmante Städtchen Tavira und unternehmt anschließend eine Strandwanderung auf der vorgelagerten Insel „Ilha de Tavira“.

    […]
  • Lissabon in zwei Tagen entdecken! Begebt Euch mit uns auf einen Stadtspaziergang durch Lissabon. Wir zeigen Euch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die ihr beim Besuch der portugiesischen Hauptstadt auf keinen Fall versäumen solltet.

    […]
  • Auf der Suche nach einem Ausflug von Tomar, sind wir auf die Burg von Almourol gestoßen. Diese gilt als schönste Ritterburg Portugals.

    […]
  • Zu den sehenswerten Orten im Alentejo zählt das an der spanischen Grenze liegende Bergstädtchen Monsaraz. Vollständig von einer mächtigen Stadtmauer umgeben und für den Autoverkehr gesperrt, fühlt man sich bei einem Spaziergang durch die schmalen Gässchen ins Mittelalter versetzt.

    […]
  • Die Stadt Guimarães eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für zahlreiche Tagestouren in den Nordwesten Portugals, wie beispielweise nach Braga, Barcelos, Ponte de Lima oder Viana do Castelo.

    […]
  • Unternehmt mit uns einen Ausflug nach Sintra, der einstigen Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Im 19. Jhdt wurde Sintra auch zunehmend Ziel der Reichen, Künstler und Exzentriker. So entstanden prächtige Villen und kleine Paläste.

    […]
  • Begleitet uns auf eine zauberhafte Reise durch das südliche Portugal in die Provinz Alentejo, wo sich die Hügel in sanften Wellen erstrecken und die kleinen Städte mit ihren weiß getünchten Häusern anmutig in der Landschaft ruhen.

    […]
  • 300 Kalorien zarteste Versuchung. Knuspriger Blätterteig trifft auf cremigen Vanillepudding. Mit einem Espresso, der höchste Genuss. Die Pastéis de Belém (Pastéis de Nata) ist eine Köstlichkeit mit Kultstatus, quasi ein Nationalheiligtum Portugals.

    […]
  • Was gibt es schöneres, als bei einem Gläschen Port und köstlichen Salzmandeln einfach nur „ins Land einizuschauen“ und die Kreuzfahrtschiffe am Douro zu beobachten?

    […]
  • Ein Landschaftsgarten mit lauter Buddha-Statuen? Klingt im ersten Moment nach ziemlich viel Kitsch. Erwartet haben wir eine Art asiatisches „Gartenzwergerland“. Wir wurden aber eines Besseren belehrt und haben den Besuch im Buddha Garden Eden nicht bereut!

    […]
  • Nirgendwo erfährt man so viel über portugiesischer Geschichte, Kultur und Lebensart als bei einem Aufenthalt in einem der alten Herrenhäuser und Landgüter.

    […]
  • Wir waren auf der Suche nach dem schönsten Aussichtspunkt in Lissabon. Die Wahl, welcher der Miradouros den schönsten Blick auf die Hauptstadt Portugals bietet, fiel schwer. Denn jeder ist in seiner Art einzigartig!

    […]
  • Bizarre Felsen, Grotten und pittoreske Buchten sind der Inbegriff der Felsalgavre. Die Farbspiele der Felswände wirken im Licht der späten Nachmittagssonne besonders schön. Begebt Euch mit uns auf eine Reise zu den schönsten Plätzen rund um Lagos.

    […]
  • Prachtvolle Steinmetzkunst in Batalha, schlichte Gotik in Alcobaça und eine Klosterburg in Tomar – unterschiedlicher können Klosteranlagen nicht sein.

    […]
  • Mehr als 100 Jahre alt und 100-mal totgesagt – die Eléctricos Lissabons! Mit der altehrwürdigen Straßenbahnlinie 28 lässt sich Portugals Hauptstadt vorzüglich erkunden. Manche behaupten gar, sie sei die schönste der Welt.

    […]