Wir schreiben das Jahr 1938. Ganz Portugal ist in heller Aufregung. Gilt es doch das portugiesischste Dorf des Landes zu wählen. Während die restliche Welt kurz vor dem Kriegsausbruch steht, reisen Wissenschaftler kreuz und quer durch das Land um den Sieger dieses Wettbewerbes zu küren. Sie werden weder an der Algarve, noch im Dourotal oder im Alentejo fündig.
Nach langer Suche und etlichen Beratungen wird der Titel „Das portugiesischste Dorf Portugals“ an das kleine Bergdorf Monsanto in der Provinz Beira Interior Sul verliehen.
Monsanto liegt auf einem Hügel in rund 600 Meter Höhe. Mächtige Granitbrocken dominieren die Landschaft. Dazwischen ducken sich kleine Steinhäuser. Oft wurden die mächtigen Steine in den Hausbau integriert und bilden eine Hausmauer oder auch das Dach. Solider und preiswerter könnte man fast nicht bauen.
Über Jahrhunderte hat sich diese Bauweise nicht geändert, sodass man noch heute dieses einheitliche mittelalterliche Dorfbild vorfindet. Die ideale Filmkulisse für einen Ritterfilm.
Steile und enge Gassen mit dem typischen Kopfsteinpflaster durchziehen den kleinen Ort. Manche sind Sackgassen, andere wiederum führen zu wunderschönen Aussichtspunkten. Nur wenige Touristen verirren sich hierher, da das Dorf abseits der klassischen Touristenpfade liegt.
Am höchsten Punkt des Hügels auf rund 700 m erhebt sich eine alte Ritterburg, die einst von den Templern im Kampf gegen die Mauren errichtet wurde.
Nachdem die spanische Grenze in der Nähe liegt, diente die Burg jahrzehntelang auch zur Grenzsicherung.
Der Weg zur Burg ist ein wenig anstrengend, insbesondere wenn die Sonne gnadenlos herunterbrennt. Trotzdem sollte man die rund 20 minütige Wanderung auf keinen Fall versäumen.
Einerseits kann man am Weg zur Burg die Ruine der Kapelle São Miguel mit interessanten Steingräbern bewundern und andererseits wird man anschließenden mit einem grandiosen Panoramablick belohnt.
Als Belohnung hat man sich dann einen Tosta Mista und ein kühles Glas Bier auf der Terrasse des entzückenden Lokals Taverna Lusitana wahrlich verdient.
HINWEIS
Sortelha, Monsanto, Belmonte oder Almeida. Kaum jemand kennt diese Flecken auf der Landkarte. In der portugiesischen Geschichte spielten diese Orte jedoch eine bedeutende Rolle. Auf unseren Reisen durch Portugal haben wir einige dieser “Historischen Dörfer” besucht. Mehr dazu im Beitrag ALDEIAS HISTÓRICAS – DIE ZWÖLF HISTORISCHEN DÖRFER PORTUGALS.
FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Ausflug in das portugiesischste Dorf Portugals inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu dieser Radtour findet Ihr im Fotoalbum unter: MONSANTO – DAS PORTUGIESISCHSTE DORF PORTUGALS