Mehr als 100 Jahre alt und 100-mal totgesagt – die Eléctricos Lissabons! Mit der altehrwürdigen Straßenbahnlinie 28 lässt sich Portugals Hauptstadt vorzüglich erkunden. Manche behaupten gar, sie sei die schönste der Welt.
Die Linie 28 in Lissabon
Seit mehr als 100 Jahre rattert und rumpelt der 28er durch die verwinkelten Gassen der Alfama. Straßen und Kurven sind oft so eng, dass die Strecke eingleisig wird. Millimetergenau passiert die Straßenbahn am Gehsteigrand geparkte Autos. Der Fahrer klingelt unablässig, warnt Fußgänger und Autofahrer.
Die Straßenbahn in Lissabon fährt gerne um Ecken, ja vorzugsweise um Ecken und Lissabon ist mit vielen Ecken ausgestattet, weil das Fahren um Ecken eine unglaubliche Vielfalt von Geräuschen ermöglicht
Alfred Döblin, 1940
Die Strecke gleicht einer Hochschaubahn. Sie führt hügelrauf, hügelab und um Ecken. Die Passagiere im Wageninneren werden ruckartig hin und her geschüttelt. Die Straßenbahn muss kurz anhalten. Ein Lieferwagen beliefert ein Lokal an der Strecke und blockiert die Geleise.
Mit der Straßenbahn Lissabon zu erkunden ist längst kein Geheimtipp mehr. Viele Touristen nutzen diese günstige Form der Stadtrundfahrt. Trotzdem bleibt die Fahrt mit der Eléctrico ein wunderbares kleines Abenteuer durch die engen Gassen Lissabons.