Diese kleine Wander- und Spaziergehrunde führt Euch von Gumpoldskirchen über den Richardshof nach Thallern und wieder retour. Ideal geeignet als After-Work-Tour zum Abschalten oder als Wochenendspaziergang mit einem anschließenden Heurigenbesuch – falls es wieder einmal möglich ist.
Von Gumpoldskirchen …
Ausgangspunkt dieser rund 6 km langen Rundwanderung bzw Spaziergehrunde ist der Josef Schöffel Parkplatz in Gumpoldskirchen. Vom Parkplatz folgen wir der blauen Markierung (Richtung »Rotes Mäuerl«, »Breite Föhre«) entlang eines durchwegs steileren Asphaltwegs hinauf zum Richardshof. Die gute Nachricht: Dieser Anstieg ist nur kurz und bereits nach 600 Meter geht es wieder gemütlich dahin.
Bis wir den Richardshof bleibt uns ein wenig Zeit Euch die Gründungslegende von Gumpoldskirchen zu erzählen. Die drei Brüder Perchtold, Guntram und Gumpold wurden vom Babenberger-Herzog Leopold I, mit der Gründung von Wehrburgen beauftragt um das Land vor ungarischen Überfällen zu schützen. Und so entstanden die Orte Perchtoldsdorf, Guntramsdorf und Gumpoldskirchen. »Des war a recht a liabe Gschicht«, würde jetzt der legendäre Sepp Forcher sagen.
… über den Richardshof
Nach rund einem Kilomter haben wir den Richardshof erreicht, der schon zu Kaisers Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel zünftiger Landpartien war. Heute ist der Richardshof ein Ort, wo Männer und Frauen verzweifelt versuchen einen kleinen weißen Ball in ein viel zu kleines Loch zu treffen. Also Obacht vor zu tief fliegenden Golfbällen! Wir spazieren die Zufahrtsstraße zum Richradshof bis zum Ende des Golfplatzes weiter und folgen dann der gelben Markierung talwärts.
… bis nach Thallern
Gemütlich verläuft nun der Weg den Hügel hinunter Richtung Thallern. Wir spazieren an Weingärten vorbei, wo die Trauben für den Zierfandler, Rotgipfler oder Weißburgunder gedeihen. Ein besonders wichtiger Tag für die Weinbauern ist der Urbani-Tag, der an den Schutzpatron der Winzer erinnert und am 25. Mai gefeiert wird. »Ist Urbani voller Sonnenschein, gibt es viel und guten Wein!«, lautet eine alte Bauernregel. Doch wehe das Wetter ist schlecht am Urbani-Tagt. Denn dann heißt es im Volksmund »Urban nass, bringt nichts ins Fass«.
Schon bald erreichen wir das Freigut Thallern, welches zu den ältesten Weingütern Österreichs zählt. Markgraf Leopold IV mit dem Beinamen der Freigiebige schenkte das Landgut bereits im Jahre 1141 dem Stift Heiligenkreuz.
Die Mönche errichteten daraufhin ein Weingut im Stile des berühmten Klosterweingutes »Clos de Vougeot« im Burgund. Empfehlenswert ist natürlich der Besuch der Gebietsvinothek, wo man den einen oder anderen köstlichen Tropfen verkosten kann.
und zurück nach Gumpoldskirchen
Genug verkostet! Machen wir uns auf den Rückweg. Dafür folgen wir einfach dem »Weingartenradweg«, der uns direkt in das Zentrum von Gumpoldskirchen zurückbringt. Der Weinbau spielte schon immer eine große Rolle in Gumpoldskirchen. Schwer beladene Kutschen mit Fässern des edlen Tropfens rollten im 16. Jhdt bis nach Schlesien, Böhmen oder Bayern.
Der Weinhandel machte die Gumpoldskirchner Winzer reich und selbstbewusst. Davon zeugen noch heute die zahlreichen Häuser aus dem 16. Jhdt oder das Renaissance- Rathaus mit seinen hübschen Arkadengängen und dem markanten Turm. Werft auch einen Blick auf den Pranger. Alte Aufzeichnungen berichten, dass man hier besonders gerne Traubendiebe oder zänkische Weiber zur Strafe angekettete und dem Spott der Bewohner ausgesetzt hat.
Wir spazieren die Kirchengasse hinauf zur Kirche und dem Schloss, die gemeinsam das weithin sichtbare Wahrzeichen von Gumpoldskirchen bilden. Die Gebäude wurden vom letzten Babenberger-Herzog Friedrich II dem Deutschen Orden geschenkt. Nach der Zerstörung durch Ungarn und Türken baute der Deutsche Ritterorden Kirche und Schloss zu einer Kirchenfestung mit Wassergraben und Wehrmauer aus.
Von der Kirche ist es jetzt nur mehr ein Katzensprung zu unserem Ausgangspunkt zurück. Wir wünschen Euch viel Spass beim »Nach«Wandern.
FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Wein-Wanderung rund um Gumpoldskirchen inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu dieser Wanderung findet Ihr im Fotoalbum unter: Weinwandern – Durch die Weingärten von Gumpoldskirchen