Der Hintersee ist der Inbegriff eines romantischen Bergsees. Von majestätischen, steil aufragenden Gipfeln umgeben, galt das idyllische Kleinod bereits im 19. Jdht als Mekka für Künstler aus ganz Europa. Auf der Suche nach ultimativen Malerlandschaften spazierten so bekannte Maler, wie Carl Rottmann, Ferdinand Waldmüller, Friedrich Gauermann, Carl Spitzweg oder der legendäre Wilhelm Busch mit Pinsel, Farben und Leinwand bewaffnet, entlang des Seeufers.

Hintersee – Paradies der Landschaftsmaler

In diesem alpinen Paradies fanden sie alle Motive, die einem Landschaftsmaler in der Biedermeierzeit das künstlerische Herz höherschlagen ließ: Kristallklares und smaragdgrünes Wasser in dem sich der majestätische Hochkalter, der imposante Watzmann und der beeindruckende Hohe Göll spiegeln, mystische Wälder, wo von Moos überzogene Felsbrocken sich wild auftürmen, als hätte eine Riese Boccia gespielt oder ein verliebtes Trachtenpärchen, welches sich zu einem Techtelmechtel am Seeufer getroffen hat.

Eine gemütliche Wanderung rund um den Hintersee eröffnet euch die Gelegenheit, den Spuren der berühmten Künstler zu folgen. Bebilderte Schautafeln zeigen die Lieblingsaussichtspunkte der Maler und bieten die Möglichkeit diese mit den Kunstwerken zu vergleichen.

Leider ist der Hintersee kein einsam gelegenes Kleinod mehr. Besonders in der Hochsaison drängeln sich auf dem knapp 2,5 km langen Rundweg Touristen aus aller Herren Länder, als gäbe es kostenlos Weißwurst, Brezn und eine Halbe. Trotzdem solltet ihr diese gemütliche Seenwanderung auf keinen Fall versäumen. Wir besuchten den See Mitte Oktober, am späteren Nachmittag als die Herbstsonne den Hintersee in ein warmes Licht eintauchte. Eine wahre Freude für jeden Fotografen.

Der Zauberwald

Neben der beeindruckenden Bergkulisse zählt auch der Zauberwald am östlichen Ufer des Hintersees zu den Highlights dieses Rundwegs. Dieser märchenhafte Bergwald entstand als vor tausenden Jahren ein gewaltige Felssturz mehr als 1.000 Meter zu Tal donnerte. Noch heute türmen sich die imposanten mit Moos bewachsenen Felsbrocken zwischen den hohen Bäumen und verleihen dem Zauberwald eine mystische Atmosphäre. Seinen Namen erhielt der Zauberwald von findigen Touristikern in den 1930er Jahren, als man dieses Stück Natur als ein »wildromantisches Ideal einer Landschaft« vermarktete.

Hinweis:

Beim Hintersee gibt es zwei größere kostenpflichtige Parkplätz. Einer befindet sich beim Zauberwald, der zweite am Ende des Westufers.

Kirche St. Sebastian in Ramsau

Auf dem Weg zum Hintersee gehört ein kurzer Stopp bei der Kirche St. Sebastian in Ramsau zur Pflicht. Das Postkartenmotiv wurde schon von den Landschaftsmalern des 19.Jhdt für alle Ewigkeit festgehalten. Ihre Bilder trugen auch als Werbung zur Bekanntheit der Region bei. Die im spätgotischen Stil errichtete und mehrfach umgebaute Kirche zählt aufgrund ihrer Lage zu dem wohl am meisten fotografierten Gotteshaus des Berchtesgadener Landes.

Wanderkarte Hintersee

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