Die Insel Krk hat viele Gesichter: Schroffe, karge Karstberge, Maccia und Olivenbaumhaine im Landesinneren und eine Küste mit vielen Kiesbuchten. Auf unserem Tagesausflug auf die Insel Krk wollten wir die Städte Krk, Baška und Vrbnik erkunden.
Stadt Krk

Die Stadt Krk ist die erste Station dieser Rundreise. Römer, das einheimische Fürstengeschlecht der Frankopanen und Venezianer haben das Gesicht der größten Stadt der Insel geprägt. Der markante Zwiebelturm der Kathedrale überragt als Wahrzeichen die Altstadt.

Enge und verwinkelte Gassen sind in der Altstadt vorherrschend. Das Gute, man kann sich trotzdem nicht verlaufen. Erstens, weil die Stadt nicht allzu groß ist. Zweitens, haben alle Straßen, die eine Hauptverkehrsverbindung darstellen, in der Längsrichtung eine Steinreihe in der Mitte. Folgt man allen anderen Straßen steht man entweder in einem Hinterhof oder in einer Sackgasse.

Oder man hat doch Glück und es gibt einen schmalen Durchgang. Die Einwohner von Krk werden in kroatischen Witzen häufig als geizig charakterisiert: “Ein Mann kauft eine teure Flasche Wein. Als er eine Treppe hinaufsteigt stolpert er und fällt hin. Er spürt wie sein Rücken nass wird und betet, dass es nur sein Blut ist.”

Unser kurzer Stadtbummel durch Krk führt uns auch zu einem Turm, der zur Zeit der Venezianer das Rathaus der Stadt beherbergte. Genauer unter die Lupe sollte man sich die Uhr am Turm nehmen, denn sie hat ein 24 Stunden Ziffernblatt, die Tagesstunden oben, die Nachtstunden unten.
Baška

Auf der Straße nach Baška begrüßt uns eine riesige, drei Meter hohe Gabel am Wegesrand. Der erste Gedanke – eine originelle Werbung für eine Konoba, einem typischen kroatischen Restaurant. Ist es aber nicht! Vielmehr handelt es sich um das glagolitische A. Die glagolitische Schrift ist eine alte slawische Schrift, die von einem gewissen Kyrill aus Saloniki für seine Missionstätigkeit um das Jahr 860 erdacht wurde. Und nachdem man in Kroatien besonders stolz auf diese Schriftzeichen ist und diese als Teil des nationalen Erbes sieht, hat man rund um Baška den “glagolitischen Pfad” mit weiteren glagolitischen Buchstaben angelegt.

Umringt von steilen Karstbergen liegt Baška in einer langgezogenen, sichelförmigen Bucht. Entlang der Uferpromenade bieten zahlreiche Konobas landestypische Gerichte, wie Cevapcici, Pljeskavica und natürlich Fisch in allen Variationen, zum Essen an. Kleine Boote schaukeln im Hafenbereich und der über zwei Kilomer lange Kieselstrand lädt zu einem Sprung in die Adria ein. Doch wir machen hier nur eine kurze Kaffeepause und fahren Richtung Vrbnik weiter.
Vrbnik

Malerisch thront das mittelalterliche Städtchen Vrbnik auf einem Felsen über dem Meer. Die Gassen sind eng und verwinkelt. Der Putz bröckelt von den Fassaden. Das Steinpflaster ist uneben und rutschig. Der Ort wirkt ein wenig verfallen. In den Gassen stößt man auf Vinotheken, Kunstgalerien und kleine Restaurants.

Bekannt ist Vrbnik vor allem für seinen Wein, dem Žlahtina (sprich: Schlatina). Die für den Wein verwendete Rebsorte wächst vorwiegend in unmittelbarer Umgebung der Stadt. Der Žlahtina ist ein trockener, frischen Sommerwein, der sehr gut zu Fleisch- und Fischgerichten passt – sagen die Weinexperten. Der Autor dieser Zeilen kann dies nach einer Verkostung nur bestätigen. Er mundete vorzüglich.

Spaziert man durch die Stadt, dann führen Hinweisschilder unweigerlich zur “größten” Attraktion des Ortes. Genauer gesagt ist die größte Attraktion eher recht schmal. In Vrbnik befindet sich die engste Gasse der Welt. Sie ist sage und schreibe gerade 43 cm breit. Korpulentere Besucher sollten lieber Abstand nehmen, die Gasse zu durchwandern. Die Bewohner Vrbniks behaupten sogar, dass Frauen, die nicht durch die enge Gasse passen, keinen Mann bekommen werden.
Ob diese Geschichte tatsächlich stimmt, haben wir nicht überprüft. Auf alle Fälle haben wir uns nach dem Besuch Vrbniks wieder zurück auf den Weg zum Festland gemacht. Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Rundreise auf Krk inspirieren konnten.