Willkommen zu einer atemberaubenden Reise durch die bayerische Fjordlandschaft des Königssees. Ein wahrer Schatz des Berchtesgadener Landes erwartet euch, und es ist offensichtlich, dass der See ein beliebtes Touristen-Ziel ist. Das erkennt man schon am riesigen Parkplatz am Rande des Ortszentrums. Von dort aus führt euch ein kurzer Spaziergang vorbei an Gasthäusern, Cafés, Sportgeschäften und Souvenir-Shops direkt zur Bootsanlegestelle.
Malerischer Königsee
Der Königssee zählt sicherlich zu den malerischsten aller Alpenseen. Eingebetter in einer gewaltigen Bergkulisse erinnert der See an einen skandinavischen Fjord. Was den Königssee besonders macht, ist die Tatsache, dass ihr ihn nur mit dem Schiff erkunden könnt. Keine Straßen, keine Wanderwege, und schon gar keine Radwege säumen sein Ufer.
Lautlos verlässt das Elektroboot der Königssee-Schifffahrt den Hafen und gleitet durch das klare, smaragdgrüne Wasser, welches stellenweise bis zu 190 Meter tief ist. Bereits seit 1909 werden die Ausflugsschiffe mit Elektromotoren angetrieben. Die Geschichte der Personenschifffahrt auf dem Königssee reicht aber bis ins 18. Jhdt zurück. Mit Ruderbooten wurden einst Einheimische, Reisende, Maler und Waren zu den verschiedenen Stellen des Sees befördert.
Während die beeindruckende Landschaft gemächlich an uns vorbeizieht, erzählt das Bootspersonal Anekdoten über den See, garniert mit launigen Witzen, die bei zartbesaiteten »Woke Pflänzchen« sicher Schnappatmung auslöst. Tja Freunde, so ist einmal das wahre Leben außerhalb eurer spießigen »Political Correctness Blase« . Was die Stimmung an Bord des Ausflugsschiffes noch weiter zum Brodeln gebracht hätte, wäre der wilde Tanz der Königin vom Königssee gewesen. Dieser wurde einst von der Band Kiz in einem Klassiker der »Neuen Deutschen Welle« in den 1980er Jahren besungen. Doch dieses Schauspiel blieb uns leider verwehrt.
Echo vom Königsee
Etwa auf halber Strecke zwischen dem Hafen und unserem Ziel, der Wallfahrtskirche St. Bartholomä, heißt es Bühne frei für das berühmte Echo vom Königssee. Mit einer Trompete demonstriert das Bootspersonal das Echo an der Echowand, welches einfach oder auch doppelt zu hören ist. Früher wurden auch gerne Böller zu Demonstrationszwecken abgeschossen, doch aus Sicherheitsgründen ist das Mitführen von Schwarzpulver heute untersagt.
Wallfahrtskirche St. Bartholomä
Rund 30 Minuten dauert die Fahrt bis zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä. Das barocke Kirchlein mit seinen auffälligen weinroten Zwiebeltürmen und der imposanten Watzmann-Ostwand im Hintergrund, zählt wohl zu den meistfotografierten Motiven im Berchtesgadener Land. Der hl. Bartholomäus, dem die Kirche geweiht ist, gilt als Schutzpatron der Senner und Almbauern.
Jedes Jahr am Samstag nach dem 24. August (Bartholomäustag), ist das Kirchlein Ziel der traditionellen Almer Wallfahrt, deren Anfänge auf die Zeit um 1635 zurückgeht. Damals pilgerten erstmals Salzburger Bürger zum Dank für die überstandene Pest über das Hochgebirge nach St. Bartholomä am Königssee.
Watzmann, Watzmann, Schicksalsberg!
Wer kennt es nicht, das berühmte Rustikal »Der Watzmann ruft« von Wolfgang Ambros, Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz. Groß, mächtig und Schicksalsträchtig erhebt sich die 1.800 m steilabfallende Ostwand des Watzmanns über dem Königsee. Seit der Erstdurchsteigung im Jahr 1881 hat sie schon mehr als 100 Todesopfer gefordert.
Das Wahrzeichen des Berchtesgadener Landes besteht aus mehreren Gipfeln, dessen höchste Erhebung die Watzmann-Mittelspitze mit 2.713 m ist. Um den Watzmann und seine Nebengipfel, die Watzmannfrau und die Watzmannkinder, ranken sich zahlreiche Sagen und Mythen. Der Sage nach wurde das Land einst vom grausamen König Wazemann beherrscht, der mit seiner Familie unter den Einheimischen Furcht und Schrecken verbreitete. Doch irgendwann wurde es auch dem lieben Gott zu viel und er verwandelte die gesamte Familie zur Strafe zu Stein.
Ab St. Bartholomä setzen die Ausflugsschiffe ihre Reise über den Königssee fort und bringen euch noch weiter, bis nach Salet, ganz am südlichen Ende des Königssees. Von Salet aus könnt ihr in nur etwa 15 Minuten zum Obersee wandern, einem weiteren bezaubernden Fotomotiv, das bei Königsseetouristen hoch im Kurs steht.
Fazit:
Trotz vieler Touristen dürft ihr eine Bootsfahrt auf den Königssee auf keinen Fall versäumen. Die beeindruckende Bergkulisse, die sich auch im smaragdgrünen Wasser des Sees spiegelt, raubt einem dem Atem vor Schönheit. Schlimm dürfte es aber hier in der Sommer- und Ferienzeit zugehen, wenn lange Menschenschlangen auf die Abfahrt der Ausflugsschiffe warten.
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