
Lust auf Kopfsteinpflaster, Kirchtürme und Marzipan? Dann folge uns auf unserem Stadtrundgang durch Lübeck zu den wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten.
1. Holstentor

Wir starten unseren Rundgang dort, wo sich alle Touristen am liebsten fotografieren lassen: beim spätgotischen Holstentor. Es ist wohl die berühmteste Sehenswürdigkeit Lübecks. Erbaut anno 1478, ist es einer der wenigen Überreste der einst imposanten Stadtbefestigung. Charakteristisch sind die zwei wuchtigen Rundtürme, die sich ein wenig zueinander lehnen, als würden sie sich verschwörerisch etwas zuraunen. Die Schieflage? Kein architektonischer Scherz, sondern Folge des wenig soliden Untergrunds.Gebaut wurde nämlich auf morastigem Boden und das Fundament aus Holzpfählen war… sagen wir es höflich: ambitioniert. Aber irgendwie steht das Holstertor bis heute – und das mit Würde.

Zwei Wahlsprüche stechen am Stadttor besonders ins Auge. Auf der einen Seite: »Concordia domi foris pax« – »Drinnen Eintracht, draußen Frieden. Eine klare Botschaft! Wer Unfrieden stiftet, bleibt bitte schön draußen. Ein Motto, das man sich auch heute noch überall wünschen würde – besonders in Wien. Auf der anderen Seite prangt das stolze Kürzel S.P.Q.L. – was für »Senat und Volk von Lübeck« steht. Die Lübecker selbst sind da allerdings weniger ehrfurchtsvoll und behaupten mit einem verschmitzten Grinser, es heiße in Wahrheit: »Schlechtes Pflaster quält Lübeck« Ein liebevoller Seitenhieb auf das berüchtigte Kopfsteinpflaster, das man bei jedem Schritt deutlich zu spüren bekommt.
2. Die Salzspeicher

Gleich neben dem Holstentor stehen die Salzspeicher – eine imposante Reihe alter Lagerhäuser direkt an der Trave, gebaut im Stil der Backsteinrenaissance und des Backsteinbarock. In diesen Speichern lagerten die Lübecker ihr kostbares Salz – das »weiße Gold« des Mittelalters. Und das war wirklich was wert: Tonnenweise ging das Salz nach Skandinavien, und Lübeck wurde reich. Warum der Aufwand? Ganz einfach: Ohne Salz kein haltbarer Fisch.

Und weil man sich im Mittelalter in Norwegen und Schweden besonders viel Mühe beim Fischefangen gegeben hat, brauchte man hier im Binnenland ordentlich was zum Einlegen – der gesalzene Hering war nämlich ein Fastenklassiker. Und dann noch ein Schmankerl für Filmfans: In den 1920er-Jahren wurde hier der Vampirfilm »Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens« gedreht. Die Speicher dienten als düstere Kulisse für das Haus, das der Blutsauger in Wisborg gemietet hat.
3. Museumshafen

Von hier aus spazieren wir ein Stück die Untertrave entlang – und landen am Museumshafen. Dort liegen liebevoll restaurierte Segelschiffe und alte Lastkähne vor Anker, als würden sie nur kurz Pause von ihrer letzten Hansefahrt machen oder die Ladung löschen. Zwischen all den typischen Ostsee-Lastenseglern schummeln sich auch ein altes Baggerschiff und ein Schlepper – ein bunter Haufen schwimmender Geschichte, der Lübecks maritime Seele widerspiegelt.
4. Lübecker Rathaus

Wir schlendern weiter zur Marktstraße und stehen bald vor dem Lübecker Rathaus, einem eindrucksvollen Bauensemble, das über Jahrhunderte gewachsen ist. Seine Ursprünge reichen ins 13. Jahrhundert zurück und es zählt zu den größten mittelalterlichen Rathäusern in ganz Deutschland – was, nebenbei bemerkt, ganz gut zur einstigen Bedeutung der Stadt passt. Besonders auffällig die mächtigen Windlöcher in der Backsteinfassade. Diese runden Öffnungen wurden eingefügt, um den Winddruck zu verringern und die hohe Fassade vor Stürmen zu schützen.

Auch im Inneren geht es prächtig weiter: prunkvolle Säle, in denen bis heute der Senat tagt. Früher das Machtzentrum der Hanse, heute noch immer politisch bedeutend. Und dann wäre noch die Familie Mann zu erwähnen. Im Rathaus wirkte Thomas Manns Vater als Finanzsenator, Als zweitmächtigster Mann der Stadt hatte er was zu sagen und genoss ordentlich Respekt. Und der Sohnemann? Der wurde später selbst zu einem großen Lübecker. Am 20. Mai 1955 bekam er im Audienzsaal des Rathauses die Ehrenbürgerwürde verliehen.
5. Niederegger

Gleich gegenüber vom Rathaus liegt das Stammhaus von Niederegger – Lübecks Marzipan-Mekka seit 1806. Hier wird das »süße Gold« der Stadt produziert und im Café wartet die legendäre Nusstorte auf Schleckermäuler. Wer mehr übder die Marzipanherstellung wissen will, schaut ins Marzipan-Museum im Obergeschoss. Schon Thomas Mann ließ seine Buddenbrooks hier Marzipan naschen!

Die Geschichte, das Marzipan sei 1407 in Lübeck während einer Hungersnot in Lübeck erfunden worden, hält sich hartnäckig, ist aber wohl eher Legende. Denn Mandeln und Zucker waren im Mittelalter der pure Luxus. Wahrscheinlicher ist also, dass die Delikatesse aus dem Orient stammt – vermutlich aus Persien, wo man das süße Konfekt schon im 9. Jahrhundert als feine Medizin zu schätzen wusste.
6. Marienkirche

Nur ein paar Schritte vom Rathaus entfernt ragt die Marienkirche in den Himmel – ein echtes Schwergewicht der norddeutschen Backsteingotik. Mit ihren 125 Meter hohen Türmen diente sie über 70 Kirchen im Ostseeraum als Vorbild. Gebaut wurde sie im 13. und 14. Jahrhundert von wohlhabenden Kaufleuten – als Zeichen für Lübecks Macht, Reichtum und Selbstbewusstsein.

Und ein kleiner Seitenhieb gegen den Bischof war es auch: Mit der Marienkirche wurde in Lübeck der hoch aufstrebende Gotik-Stil aus Frankreich mit norddeutschem Backstein umgesetzt. Der Gewölbescheitel im Mittelschiff liegt 38,5 Meter über dem Boden – damit ist es das höchste Backsteingewölbe der Welt. Auch Thomas Mann fühlte sich der Kirche tief verbunden: Hier wurde er nicht nur getauft, sondern unterstützte nach dem Krieg auch den Wiederaufbau mit eigenen Mitteln.

Im Inneren der Kirche gibt es so manche Kunstschätze zu bestaunen – doch der heimliche Star ist eine kleine Maus, die in einem Sandsteinrelief abgebildet ist. Der Legende nach wuchs einst an der Marienkirche ein prächtiger Rosenstrauch. Solange er blühte, so hieß es, sollte Lübeck frei bleiben. Doch dann welkte er – und schnell war klar, warum: Kirchenmaus Rosemarie hatte unter den Wurzeln ihr Nest gebaut, und ihre Jungen nagten eifrig daran. Kurz darauf fiel Lübeck an die Dänen. Später, als die Stadt ihre Freiheit wieder zurückerlangte und zur »Königin der Hanse« aufstieg, verewigte man als Dank Rosemarie im Abendmahlsrelief.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Teufel: Der half angeblich beim Bau, weil er dachte, es entstehe ein Wirtshaus. Als er merkte, dass es eine Kirche wird, wollte er wütend einen Felsen hineinwerfen. Die Bauleute beruhigten ihn mit dem Versprechen, gleich nebenan wirklich ein Wirtshaus zu bauen. Der Stein mit seinen »Krallenspuren« liegt heute noch da – direkt neben dem grinsenden Teufelchen. Wer ihm über die Hörner streicht, soll Glück haben. Na dann!
7. Buddenbrookhaus

Jetzt geht es in die Mengstraße Nr. 4 zum Buddenbrookhaus – dem literarischen Denkmal der Familie Mann. Auch wenn Thomas und Heinrich Mann hier nie gewohnt haben, war es das Haus der Großeltern, oft besucht und tief in Erinnerung. Später wurde es zur Vorlage für Thomas Manns Roman Buddenbrooks. Heute verbirgt sich hinter der originalen Fassade ein modernes Literaturmuseum – Pflichtprogramm für Fans der Familie Mann. Allerdings frühestens ab 2029, denn bis dahin bleibt das Haus geschlossen.

Der Roman »Buddenbrooks« handelt vom langsamen Abstieg einer reichen Kaufmannsfamilie, inspiriert von echten Lübecker Vorbildern. Die alteingesessenen Lübecker fanden das gar nicht so lustig, denn sie erkannten sich in den Figuren wieder und fanden die Darstellung alles andere als schmeichelhaft. Das Buch wurde trotzdem ein Riesenerfolg, brachte Thomas Mann 1929 den Literaturnobelpreis ein und machte das Haus in der Mengstraße weltberühmt.
8. Petrikirche

Die St.-Petri-Kirche wurde im Jahr 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Ihre heutige Gestalt als stattliche fünfschiffige Hallenkirche bekam sie im 15. Jahrhundert. Seit 1987 ist sie eine Kirche für die ganze Stadt ohne eigene Gemeinde, aber mit viel Raum für Ideen. Der weiß getünchte Innenraum ist herrlich lichtdurchflutet und weitgehend leer – was ihn zur perfekten Bühne macht: für Ausstellungen, Konzerte, Gottesdienste oder auch für ungewöhnliche Experimente. Kirche mit Weitblick, im doppelten Sinn – denn vom Turm aus hat man den wohl besten Rundumblick über Lübeck!
9. Lübecker Dom

Nächstes Ziel: Lübecker Dom, dessen Errichtung Heinrich der Löwe 1173 in Auftrag gegeben hat. Der Dom ist nicht nur der erste große Backsteinbau an der Ostsee, sondern mit seinen knapp 132 Metern Länge auch einer der eindrucksvollsten. Erst romanisch, dann gotisch: Ab 1266 wurde die schwere Basilika in eine elegante Hallenkirche verwandelt – typisch Lübeck, immer am Puls der Zeit.

Wer durch das Nordportal eintritt, schreitet durch das sogenannte »Paradies«, eine schöne Vorhalle, die fast wie ein kleiner Kreuzgang anmutet. Mit dem himmlischen Garten hatte dieser Vorhalle freilich nur am Rande zu tun. Im Mittelalter diente das »Paradies« als Zufluchtsort für Verfolgte. Wer sich hierher rettete, stand unter dem Schutz der Kirche oder auf gut wienerisch gesagt: »Er war im Leo«. Zugleich erhielten hier Bedürftige Almosen und gelegentlich wurden kleinere Rechtsangelegenheiten direkt vor Ort verhandelt.

Im Inneren zieht ein Kunstwerk sofort alle Blicke auf sich: das gewaltige Triumphkreuz von Bernt Notke – 17 Meter hoch, mitten im Hauptschiff, ein echter Blickfang. Gestiftet wurde es 1477 vom Bischof Albert II. Krummendiek, der damit nicht kleckerte, sondern klotzte. Gleich hinter dem gewaltigen Triumphkreuz trifft man auf den kunstvoll geschnitzten Lettner, ebenfalls ein Werk von Bernt Notke. Ursprünglich diente er dazu, den Chorraum für das Stundengebet der Domherren vom Rest der Kirche abzutrennen.

Ein besonderes Highlight ist die Uhr aus dem Jahr 1628 – ein kleines mechanisches Schauspiel mit großer Symbolkraft. Zur Viertelstunde tritt der Glaube in Erscheinung, dargestellt als Pilgerin mit Stab, und kündigt die Zeit an. Zur vollen Stunde übernimmt der Sensenmann: Ein Skelett erhebt feierlich den Hammer, schlägt die Glocke an und dreht seine Sanduhr um. Ein eindrucksvolles Spiel, das uns an die Vergänglichkeit erinnert, aber auch daran, dass mit jeder Stunde ein neuer Anfang möglich ist.

Auch die früheren Seitenkapellen sind einen Blick wert: Nach der Reformation wurden sie zu ehrwürdigen Grabstätten mit barocken Monumenten – voller Marmor, Pomp und dem Wunsch, nicht vergessen zu werden.
10. Malerwinkel und Schlüpferallee

Wir spazieren wieder Richtung Trave hinunter. Ziel ist der Malerwinkel – eine Ecke in Lübeck, bei der man unweigerlich denkt: »Postkartenmotiv». Der Blick auf die alten Giebelhäuser und das gemächlich dahinfließende Wasser, ist Lübeck-Romantik pur. Kein Wunder, dass hier schon unzählige Künstler ihre Staffelei aufgestellt haben. Besonders schön ist es am frühen Morgen oder wenn die Abendsonne alles in ein sanftes Licht taucht.

In unmittelbarer Nähe die sogenannte »Schlüpferallee«. Kein Rotlichtmilieu, wie der Name vermuten ließe, sondern ein liebevoll-ironischer Spitzname für ein ganz normales Stück Lübecker Alltag. Entlang der Obertrave, zwischen den Bäumen am Flussufer, flattern Unterhosen, Hemden und manches Negligé fröhlich im Wind. Die Bewohner hier spannen ganz selbstverständlich ihre Wäscheleinen direkt vor der Haustür. Eine charmante Eigenheit, die dem Viertel seinen besonderen Namen eingebracht hat. Die Tradition stammt aus einer Zeit, als es in den kleinen Altstadtwohnungen weder Innenhöfe noch Trockenräume gab und so wich man kurzerhand an das Ufer der Trave aus.
12. Hanse-Museum

Wenn noch Zeit bleibt, dann solltet ihr auch unbedingt das Hanse-Museum besuchen. In diesem Museum wird die Geschichte der Hanse lebendig, jenes mächtigen Bündnisses norddeutscher Kaufleute und Städte, das vom 12. bis ins 17. Jahrhundert den Handel zwischen Nord- und Ostsee dominierte. Salopp formuliert war die Hanse eine Art mittelalterliche EU. Lübeck war dabei die unangefochtene »Königin der Hanse« – mächtig, wohlhabend und bestens vernetzt.

Aufwendig gestaltete multimediale Räume und authentische Fundstücke führen durch Aufstieg, Blüte und Niedergang dieser einzigartigen Wirtschaftsmacht. Für uns auf jeden Fall ein MUSS bei einem Lübeck-Besuch!
13. Durchgänge und Hinterhöfe

Und zum Schluss unseres Rundganges noch was ganz Spezielles aus Lübeck: die Durchgänge. Nicht die, wo man durchhetzt, sondern die schmalen. Die, wo man sich denkt: »Da soll ich durch?«. Sie tragen Namen, wie »Dunkelgrüner Gang«, »Bäcker Gang« oder »Berrahns Gang« und sind so eng und niedrig, dass man manchmal gebückt durchgehen muss. Also nichts für Klaustrophobiker. Und was die Höhe und Breite der Gänge betraf, galt eine einfache Regel: Ein Sarg musste hindurchgetragen werden können. So viel Pragmatismus muss man sich erst einmal trauen.

Entstanden sind diese Gänge und Hinterhöfe im Mittelalter, als Lübeck durch Fortpflanzung und Zuzug förmlich aus den Nähten platzte. Weil der Platz innerhalb der Stadtmauern knapp war, brach man schmale Durchgänge durch die Vorderhäuser und errichtete in die Hinterhöfe kleine, oft nur einstöckige Häuschen. Da lebten dann die, die das Räderwerk der Stadt am Laufen hielten: Arbeiter, Taglöhner, Handwerker oder auch Seemänner. Viel Platz war nicht – dafür umso mehr Leben.

Heute wirken diese versteckten Winkel wie kleine Zeitreisen: liebevoll restaurierte Häuschen, Rosen an den Fassaden, Geranien auf den Fensterbrettern und eine Ruhe, die fast unwirklich wirkt. Wer einen dieser Gänge betritt, lässt den Trubel der Stadt hinter sich und taucht ein in eine stille, altmodische Welt ein.
Ausflugsziele Travemünde und Timmendorfer Strand

Wer einen Städte-Trip nach Lübeck unternimmt, sollte auch unbedingt Travemünde einen Besuch abstatten. Wo die Trave in die Ostsee mündet, liegt Travemünde – Lübecks schmuckes Fenster zur See. Nur 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, beginnt hier eine ganz andere Welt: salzige Luft, weicher Sand, das Kreischen der Möwen – und eine Brise Geschichte.

Schon 1802 wurde Travemünde offiziell zum Seebad erklärt – als eines der ersten an der Ostseeküste. Seitdem tummelten sich hier Sommerfrischler, Prominente und zahlreiche Literaten, die zwischen Dünengras und Promenade Inspiration fanden.

Besonders die russischen Schriftsteller zog es nach Travemünde – allerdings weniger wegen des Seeklimas als wegen Roulette und Wodka. Dostojewski, Gogol, Turgenjew – sie kamen, schrieben, tranken und verzockten ihre Rubel mit Stil. Und zwischendurch warfen sie ein paar melancholische Blicke aufs Meer, bevor sie wieder in die Spielbank wankten.

Im Jahr 1914 besuchte auch Franz Kafka Travemünde. Er saß barfuß am Strand und fühlte sich dabei »unanständig«. Offenbar war das größte Drama an der Ostsee nicht der bevorstehende Ausbruch des I. Weltkriegs, sondern die bloßen Füße des Dichters. Melancholisch wie immer rang Kafka dort nicht nur mit dem Sand, sondern auch mit seiner Existenz und fand zwischen Strandkorb und Selbstzweifel wohl kaum Erholung.

Thomas Mann verbrachte schon als Schüler seine Sommerferien in Travemünde und bezeichnete den Ort als sein erklärtes »Kindheitsparadies«. In seinem Roman Buddenbrooks hat er Travemünde ein bleibendes Denkmal gesetzt.

Nach dem Besuch von Kaiser Wilhelm II. entstand zwischen 1894 und 1904 die großzügige Strandpromenade – 1,7 Kilometer lang, bis zu 20 Meter breit, mit Blick aufs Meer und auf den internationalen Fährverkehr. Hier flaniert man bis heute mit einem Eis in der Hand, dem Wind im Gesicht und der leisen Ahnung, dass das Leben manchmal ganz einfach sein kann.

Wenn ihr es lieber wildromantisch als mondän mögt: Das Brodtener Ufer mit seiner bis zu 20 Meter hohen Steilküste bietet Küstenkino pur. Aber Obacht: Ostseestürme und die Meereswellen nagen stetig an der Abbruchkante und es kommt immer wieder zu Hangrutschungen. Daher stehen die Absperrungen nicht bloß zum Spaß da – man tut gut daran, diese nicht zu ignorieren.

Wer dann noch weiterzieht, landet am Timmendorfer Strand – dem eleganten Nachbarn mit Promi-Faktor. Hier flaniert man nicht einfach, man »zeigt sich« – am liebsten auf einer der Seebrücken, die sich selbstbewusst in die Ostsee strecken wie Laufstege für Touristen.

Wie beispielsweise die Maritim Seebrücke Timmendorfer Strand, die 2024 eröffnet wurde. Mit einer Länge von rund 250 Metern und einem 427 Meter langen Rundweg über der Ostsee besticht sie durch ihre elegante, schlingenförmige Konstruktion.

Oder die rund einen Kilometer entfernte Seeschlösschen-Seebrücke an deren Ende ein fernöstlich anmutendes Mikado-Teehaus im Pagodenstil thront – architektonisch ein Exot an der Ostseeküste.

Zwischen den Brücken reihen sich die Strandkörbe wie schlafende Sommergäste aneinander, Möwen kreischen, der Wind spielt mit den Sonnenschirmen – und wenn man Glück hat, mischt sich unter die Spaziergänger auch der eine oder andere Promi. Wer nach dem mondänen Timmendorfer Strand noch Lust und Laune hat, fährt weiter zum kleinen, charmanten Niendorfer Hafen – und lässt den Tag stilecht bei einem Fischbrötchen und einem kühlen Pils ausklingen.
Fazit zu Lübeck
Die Altstadt von Lübeck beeindruckt mit hanseatischer Geschichte, stolzer Backsteingotik und einer ordentlichen Portion maritimem Flair. Mit anderen Worten: Wenn es euch einmal nordwärts zieht – Lübeck zahlt sich aus!