STADTSPAZIERGÄNGE WIEN – GEHEIMTIPPS ABSEITS DER TOURISTENPFADE

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Wien Spaziergänge der besonderen Art: Entdeckt Wien abseits der Touristenpfade! Unsere thematischen Wiener Stadtspaziergänge führen Dich zu versteckten Winkeln, historischen Gassen und faszinierenden Geschichten, die Du in vielen Reiseführern nichtt findest.

Diese Routen zeigen dir Wien abseits der Touristenpfade – ideal für alle, die die Stadt neu entdecken möchten.

Dieser Wien-Spaziergang führt Euch zu den schönsten Jugendstil-Bauwerken von Otto Wagner, die noch heute das Wiener Stadtbild prägen. Seine Arbeiten machten das Wien um 1900 zur modernen Metropole. Alles was ihr für diese Entdeckungstour benötigt ist ein wenig Zeit, bequeme Schuhe und ein Tagesticket der Wiener Linien. Wien um 1900 – Jugendstil und Wiener Moderne Otto Wagner zählt zu den Vertretern der Wiener Moderne, des Jugendstils. So wie Klimt und Schiele in der Malerei. Mit seinen Bauwerken revolutioniert Otto Wagner die Architektur. Er wendet sich ab vom verschnörkelten Ringstraßenstil. Die Kunst kennt nur einen Herrn – das Bedürfnis! Leitsrpuch von Otto Wagner Was an den Arbeiten von Otto Wagner fasziniert, ist die Verbindung von Schönheit und Zweckmäßigkeit. Er entwirft alles: Gebäude, Möbel, Teppiche, Lampen, Heizkörper, ja sogar die Türklingel. Jedes noch so kleine Detail wird von ihm bedacht. Seine Bauwerke bestechten durch Perfektion, strenge Formen und die Verwendung moderner Materialien, wie Eisenbeton, Fliesen, Kupferplatten oder Aluminium. Genug der Einleitung. Wir beginnen unsere Otto Wagner-Tour beim Gebäude der ehemaligen Postsparkasse am Georg Coch-Platz 2. Österreichische Postsparkasse Das Gebäude der Österreichischen Postsparkasse ist eines der berühmtesten Jugendstil-Gebäude von Otto Wagner. Fertiggestellt im Jahr 1906 zählt es zu den ersten Gebäuden aus Stahlbeton in Wien. Marmorplatten mit auffallenden Metallnieten schmücken die sonst schmucklose Fassade. Für seine Arbeiten verwendet Wagner stets haltbare und pflegeleichte Materialien. Wir betreten das Gebäude durch die alte Drehtür. Eine Prunktreppe führt uns direkt in den großen Kassensaal. Eine gewölbte Glasdecke sorgt für viel Helligkeit. Durch den Fußboden aus Glas wird das Kellergeschoss mit natürlichem Licht versorgt. Bei der Gestaltung der Räumlichkeiten legte Otto Wagner viel Wert auf eine freundliche Arbeitswelt. Ins Auge stechen uns die zahlreichen Aluminium-Röhren im Kassensaal. Bei diesen „Kunst-Objekten“ handelt es sich um Wärmelüfter. NÜTZLICHE HINWEISEÖsterreichische Postsparkasse1010 Wien, Georg Coch-Platz 2U4-Station: SchwedenplatzÖffnungszeiten:In der Regel ist der große Kassensaal von Mo bis Fr von 10:00–18:00 Uhr öffentlich und gratis zugänglich. Nähere Details zu den Öffnungszeiten unter Österreichische Postsparkasse Wir verlassen die Postsparkasse und gehen geradeaus zum Stubenring und folgen diesem bis zum Stadtpark (Gehzeit rund 10 Minuten). Im Stadtpark steht das am meisten fotografierte Denkmal Wiens, die vergoldete Statue von Johann Strauß. Beliebt bei asiatischen Reisegruppen. Ein Selfie mit dem Walzerkönig gehört zum Pflichtprogramm. Einige Schritte weiter erreichen wir die U4 Station „Stadtpark“ und das von Friedrich Ohmann entworfene Wienfluss-Portal. Dieses entstand im Zuge der Wienfluss-Regulierung. Stadtbahnstation beim Stadtpark Die von Otto Wagner geplante U4-Station „Stadtpark“ war ursprünglich eine Haltestelle der Wiener Stadtbahn. Sie ist bis heute im Originalzustand erhalten geblieben. Die Stadtbahn ist neben der Ringstraße die bedeutendste städtebauliche Leistung Wiens!Architekt Hermann Czech Die Wiener Stadtbahn zählt zu den wichtigsten Werken Otto Wagners. Er gab den Stationen, Brücken und Viadukten ein unverwechselbares Erscheinungbild. Der Architekt plante jedes Detail – von den Beleuchtungskörpern bis zu den Bodenfliesen. Noch heute prägen die Bauten der Stadtbahn – entlang des Gürtels und Wientals – das Stadtbild von Wien. NÜTZLICHE HINWEISE Wienflussportal im Stadtpark1010 Wien, Parkring 1U4-Station: StadtparkÖffnungszeiten: 24 Stunden frei zugänglich Wir fahren mit der U4 eine Station zum Karlsplatz. Otto Wagner Pavillons am Karlsplatz Die ehemaligen Stadtbahn-Pavillons am Karlsplatz sind ein Musterbeispiel des Jugendstils. Die Farben Weiß und Grün dominieren, Sonnenblumen verzieren die Fassade. Das Wien Museum nützt einen Pavillon als Museum und zeigt eine Ausstellung über die Arbeiten Otto Wagners. Der zweite Pavillon beherbergt ein Kaffeehaus. NÜTZLICHE HINWEISE Otto Wagner Pavillons1040 Wien, KarlsplatzU4-Station: KarlsplatzÖffnungszeiten: April bis Oktober (Di bis So) von 10 bis 18 Uhr>>Link zur Offizielle Seite zu den Otto Wagner Pavillons Nach einem kurzen Spaziergang (etwa 10 Minuten) erreichen wir ein weiteres Jugendstil- Gebäude. Dessen Kuppel ist schon von weitem sichtbar. Ein Schüler von Otto Wagner plante dieses Gebäude. Secession 1897 distanzierten sich Gustav Klimt, Josef Hoffmann und weitere junger Künstler von der konservativen Tradition des Wiener Künstlerhauses. Sie lehnten den Historismus mit seiner Glorifizierung historische Bauformen ab. Die Künstler gründeten den Kunstverein Secession und beauftragten Joseph Olbrich mit der Errichtung eines modernen Ausstellungshauses. Der Zeit ihre Kunst – der Kunst ihre FreiheitLeitspruch der Secessionisten Der kubische Bau mit seiner auffälligen Goldkuppel sorgte in der Wiener Bevölkerung für heftige Proteste. Traditionalisten verunglimpften die Secession als „Assyrische Bedürfnisanstalt“. Die goldene Kuppel inspirierte die Wiener zum Spitznamen Krauthappel. Die Gemüter beruhigten sich jedoch bald wieder. Heute zählt die Secession zu den wichtigsten Bauten des Wiener Jugendstils. NÜTZLICHE HINWEISE Secession1010 Wien, Friedrichstraße 12U4-Station: KarlsplatzÖffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr>>Link zur Offizielle Seite zur Secession Wir verlassen die Secession. Vor uns liegt der Naschmarkt, der bekannteste Markt Wiens. „Bitte sehr, bitte schön“ hallt es von allen Ecken. Orientalisches Temperament trifft auf osteuropäische Charmebolzen. Wiener Schmäh sucht man vergeblich. „Das Kilo Maschansker um an Zwanzger“ gibt es schon lange nicht mehr. Wir schlendern vorbei an Köstlichkeiten aus aller Welt und gönnen uns eine kleine Stärkung in einem der zahlreichen Lokale. Das Ende des Markts führt uns direkt zum nächsten Ziel. Wienzeilenhäuser von Otto Wagner Otto Wagner plante den Wienfluss zwischen Karlsplatz und Schloss Schönbrunn vollkommen einzuwölben und einen „Prachtboulevard der Wiener Moderne“ zu errichten. Die vollständige Umsetzung dieser Idee scheiterte jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, den Tod Otto Wagners im Jahr 1918 und aus Geldmangel. Die zwei schönsten Jugendstil-Mietshäuser von Otto Wagner zeugen noch heute von dieser Vision. Etwas Unpraktisches kann nicht schön sein!Otto Wagner Beim Majolikahaus verzichtet Otto Wagner vollkommen auf Fassadenstuck. Anstelle dessen schmücken Fliesen mit prächtigen Pflanzenornamenten die Fassade. Der Vorteil von Fliesen liegt für Wagner auf der Hand. Sie sind abwaschbar und leicht zu säubern. „Die Architektur muss dem Leben moderner Menschen entsprechen“, propagiert Wagner. Dazu zählt auch Hygiene und Sauberkeit. Vergoldete Medaillons von Koloman Moser prägen die Fassade des zweite Mietshauses. Auffällig ist auch die spektakuläre Haus-Ecklösung, die in Form eines Viertelkreises gestaltet ist. Darüber thronen auf dem Dach zwei Skulpturen, die in die Ferne rufen. NÜTZLICHE HINWEISE Wienzeilenhäuser von Otto Wagner1060 Wien, Linke Wienzeile 38-40U4-Station: KettenbrückengasseÖffnungszeiten: Die Häuser sind nur von außen zu besichtigen, dafür aber 24 Stunden Uns ruft die U4. Wir fahren von der Kettenbrückengasse nach Hietzing. Nur wenige Schritte stadteinwärts trennen uns vom nächsten Ziel. Hofpavillon Hietzing Otto Wagner wollte einmal in seinem Leben ein repräsentatives Bauwerk für Kaiser Franz Joseph errichten. Eine eigene Stadtbahn-Station sollte der Kaiser in der Nähe von Schloss Schönbrunn erhalten. Wie bei allen seiner Arbeiten plant Wagner funktionsgerecht und achtet auf jedes Detail. So stand im Warteraum des Kaisers ein Schreibtisch, damit der Monarch während der Wartezeit arbeiten konnte. Schon zu Kaisers Zeiten beherrschte das Gemälde „Vogelschau – Wien aus 3000 Meter Höhe“ von Carl Moll den Warteraum. Es lädt uns zum heiteren „Gebäude-Erraten“ ein. Ist das die Staatsoper? Wo ist das Künstlerhaus? Auch andere Besucher spielen begeistert mit. Franz Joseph selbst nutzte den prächtig ausgestatteten „Pavillon des Allerhöchsten Hofes“  jedoch nur zweimal. NÜTZLICHE HINWEISEHofpavillon Hietzing1130 Wien, Schönbrunner SchloßstraßeU4-Station: HietzingÖffnungszeiten: April bis Oktober Samstag und Sonntag von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr>>Link zur Offizielle Seite zum Hofpavillon Hietzing Wir nutzen die ehemalige Stadtbahn jetzt schon öfters als der Kaiser. Die U4 Station „Unter St. Veit“ ist unser Ziel. Von dort geht es weiter mit dem Bus 47A zur Baumgartner Höhe. Otto Wagner-Kirche am Steinhof Unübersehbar thront die Otto Wagner-Kirche am Gallitzinberg. Die auffällige goldene Kuppel der Kirche brachte dem Gallitzinberg bald den Spitznamen „Lemoniberg“ ein. Bei der Planung hatte Otto Wagner zu berücksichtigen, dass die Kirche am Gelände der modernsten Irrenanstalt von Wien um 1900 errichtet wird. Der Architekt erarbeitete mit Ärzten der Irrenanstalt die speziellen Anforderungen an ein derartiges Bauwerk. Die Kirchenbänke durften wegen der Verletzungsgefahr keine scharfen Ecken haben. Um die die Ansteckungsgefahr mit Krankheiten zu verringern, ließ er Weihwasserbecken mit fließendem Weihwasser installieren. Sogar Toiletten plante Wagner ein.  Bei der Gestaltung der Kirche wirkten zahlreiche Künstlerkollegen mit. Die Glasfenster entwarf  Koloman Moser, die riesigen Fassaden-Engel stammen von Othmar Schimkowitz. Vertreter des Historismus ließen kein gutes Haar am modernen Baustil der Otto-Wagner-Kirche. Sie meinten, dass „die Verrückten beim Besuch dieser verrückten Kirche noch verrückter werden würden“. Und Thronfolger Franz Ferdinand fand den Kirchenbau anlässlich der Eröffnung „Scheiße“. NÜTZLICHE HINWEISEOtto Wagner-Kirche am Steinhof1140 Wien, Baumgartner Höhe 1U4-Station: Unter St. Veit, dann mit Bus 47A bis zur Endstation Baumgartner HöheZurück in die Innenstadt (Volkstheater) fährt der Bus 48AÖffnungszeiten: Von außen ist die Kirche jederzeit zu besichtigen. Das Kircheninnere ist vom 18.3.2023 bis 29.10.2023 immer samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.Zugang: Die Kirche ist über die Steinhofgründe und auch wieder über das Otto-Wagner-Spital erreichbar.>>Link zur Offizielle Seite zur Kirche am Steinhof>>Noch mehr Infos im Beitrag EIN SPAZIERGANG ZUR OTTO WAGNER KIRCHE AM LEMONIBERG Einmal Wagner geht noch. Wir spazieren vom Gallitzinberg zu den beiden Otto Wagner Villen in der Hüttelbergstrasse. Der rund 45 minütige Weg führt uns über die Sanatoriumstrasse, Dehnegasse, Rosentalgasse und Freyenthumgasse in die Hüttelbergstrasse. Otto Wagner Villa I und II 1888 errichtet Otto Wagner für sich und seine Familie einen prunkvollen Sommersitz in Hütteldorf. Die im Historismus geplante Villa dient Otto Wagner zu Repräsentationszwecken und als Ort legendärer Sommerfeste. Zu den gern gesehenen Gästen zählen die Künstler Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Adolf Loos, Gustav Mahler oder die Femme Fatale Alma Mahler-Werfel. 1911 verkauft Wagner die Villa an den Direktor des Apollo-Theaters Ben Tieber. Nach dem Krieg wäre die Villa fast ein Opfer der Spitzhacke geworden. Gerettet wird sie vom Maler Ernst Fuchs. Er kauft das Gebäude 1972 und lässt es umfassend renovieren. Heute beherbergt die Villa das Ernst Fuchs Museum mit zahlreichen Werken des 2015 verstorbenen Künstlers. 1912 baut Otto Wagner auf dem angrenzenden Grundstück eine zweite Villa in Stahlbetonweise. Die Farben Blauweiß dominieren die Fassade. Der Architekt plant die Villa als Witwensitz für seine dritte und um zwanzig Jahre jüngere Frau Louise. Doch Wagner überlebt sie um drei Jahre. Nach ihrem Tod zieht er sich in seine Stadtwohnung in der Döblergasse 4 zurück und stirbt am 11. April 1918. NÜTZLICHE HINWEISEOtto Wagner Villa I und II1140 Wien, Hüttelbergstrasse 26 und 28Öffnungszeiten Ernst Fuchs Museum: Dienstag bis Sonntag 10:00 – 16:00 Uhr>>Link zur Offizielle Seite zum Ernst Fuchs Museum Über die Bujattigasse spazieren wir (Gehzeit ca 10 Minuten) zur Endstation der Straßenbahnlinie 49. Mit dem 49er geht es gemütlich in die Innenstadt zurück. FOTOALBUMWir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Spaziergang auf den Spuen von Ott Wagner inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu diesem Wiener Stadtspaziergang findet Ihr im Fotoalbum unter: JUGENDSTIL IN WIEN [...]
Der knapp 6 km lange Rundweg führt Euch von Grinzing zum Cobenzl und weiter zur Sisi-Kapelle. Aufgrund der Länge ist diese Wien-Wanderung durch die Weinberge Wiens der ideale Sonntagsausflug für jede Jahreszeit. Von Grinzing … Die heutige Wanderung startet bei der Endstation des 38er in Grinzing. Der berühmte und viel besungenen Stadtteil von Wien ist bekannt für seine zahlreichen Heurigen. Auch bei Wien-Besuchern steht Grinzing hoch im Kurs, gilt doch der Heurigenort als Synonym für Wein, Heurigenmusik und »Weana Gemütlichkeit«. Die Gäste aus aller Welt sprechen dem Wein begeistert zu und lauschen dabei den Klängen der Schrammeln, die die Promillisierten mit bekannten Klassikern, wie »Wenn ich mit meinem Dackel von Grinzing heimwärts wackel« oder »Heut’ kommen d’Engerln auf Urlaub nach Wean« unterhalten. Genug der Einleitung, machen wir uns auf den Weg. Über den Oberen Reisenbergweg geht es nun für rund 2 km bergauf zum Cobenzl. Der Anstieg kann durchaus als knackig beschrieben werden, der den Puls in die Höhe schießen lässt. Belohnt wird man am Ende des Oberen Reisenbergwegs mit einem wunderschönen Ausblick über die Weinstöcke hinweg auf Wien. Donauturm, Millennium Tower oder die UNO City prägen die Stadtsilhouette. Wien ist ja bekanntlich die einzige Metropole weltweit, wo nennenswerter Weinbau betrieben wird. Besonders beliebt ist die Wiener Regionalspezialität »Gemischte Satz«. Dabei handelt es sich um eine Mischkulanz aus bunt gemischt angepflanzten Rebsorten in einem Weingarten, die gemeinsam geerntet und gekeltert werden. Nicht zum Verwechseln mit einem Cuvée, der aus mehreren fertigen Weinen »zusammengepanscht« wird.   … zur Sisi-Kapelle Nach einem kurzen Stück entlang der Höhenstraße erreichen wir den »Himmel« mit dem Oktagon und dem keltische Lebensbaumkreis, welcher vielleicht für Esoteriker interessant ist, aber sonst recht wenig hergibt. Von hier ist es nur mehr ein Katzensprung bis zur Sisi-Kapelle, die  Johann Carl Freiherr von Sothen anlässlich der Vermählung des Kaiserpaares Elisabeth und Franz Joseph I im Jahr 1854 errichten ließ. In der Gruft der Kapelle fanden der Baron und seine Frau auch ihre letzte Ruhestätte. Sein Vermögen erwirtschaftete der »blade« Baron durch den Verkauf von Lotterie-Losen. In der Öffentlichkeit präsentierte er sich gerne als Wohltäter, in Wahrheit war er aber ein geiziger Unsympathler, der seine Arbeiter bis aufs Blut piesackte. So kam es, wie es kommen musste. Am 10. Juni 1881 wird der Baron auf seinem Landgut am Cobenzl von einem Förster erschossen. Diesen hatte der Baron kurz zuvor wegen Lohnstreitigkeiten entlassen. Dem nicht genug! Der Förster hatte gewagt in der Dienstwohnung im »Concubinate mit einer Frauenperson zu leben, welche ihm vier Kinder geschenkt hatte«. Der Förster verlor nicht nur seinen Job, sondern wurde auch mit Kind und Kegel vor die Tür gesetzt. Die Beisetzung des Barons brachte die Wiener Volkseele so richtig zum Kochen. Mehr als 20.000 Menschen folgten dem Leichenwagen und sie machten sich dabei »a rechte Hetz«. Man sang Spottlieder auf den Verstorbenen oder bewarf den Sarg mit Steinen. Schon bald konnten Besucher folgenden Spruch an der Wand der Sisi-Kapelle lesen: »Hier in dieser Gruft liegt ein großer Schuft, zeigt’s kan Z’wanzger runter, sonst wird er wieder munter«. Der Förster, der den Baron in das Reich der Toten schickte, wurde zum Tode verurteilt, jedoch von Kaiser Franz Josef zu zwölf Jahren Kerker begnadigt. HinweisSprach-Talibans bezeichnen auf einer Info-Tafel die Sisi-Kapelle als ein »gebautes Crossover«. Ein schöner neudeutscher Begriff, der vermutlich bei den meisten Besuchern Ratlosigkeit auslöst. Also nennen wir die Dinge beim Namen. Dieses »Crossover« nennt sich in Wahrheit Historismus und ist ein Baustil, der auf Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte zurückgreift. Im Falle der Sisi-Kapelle auf die Neogotik. So genug echauffiert, wandern wir wieder nach Grinzing zurück! Für den Rückweg wählen wir den Paula Wessely Weg. Dieser führt uns zuerst durch eine kleine Schlucht, dann durch Weingärten und zum Abschluss an alten, prächtigen Villen vorbei. Nach rund 3,7 km erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt in Grinzing. Bevor es wieder nach Hause geht bietet sich natürlich noch der Besuch eines Heurigen an um den »Gemischten Satz« zu verkosten. Aber Obacht, dass ihr Euch nicht zu viel vom Rebensaft »einspritzt«, denn sonst seid ihr am Ende des Tages »fett wie a Radierer«. [...]
Dieser Stadtspaziergang führt Euch zu den schönsten Drehorten des Films »Der Dritte Mann« in der Wiener Innenstadt. Der Dritte Mann – Filmlocation 2: Heiligenkreuzer Hof Stellt euch vor, ihr spaziert durch die engen Gassen der Wiener Innenstadt und plötzlich ertönt in einem Hinterhof die unverwechselbare Zithermelodie von Anton Karas, die euch das Gefühl gibt, ihr seid in einem alten schwarz-weiß Krimi gelandet. Genau diese Zithermusik, Orson Welles als Harry Lime und die Verfolgungsjagd durch die Wiener Unterwelt prägen den Filmklassiker »Der Dritte Mann«. Die Handlung ist ein Stück Zeitgeschichte über das Leben in den Ruinen des zerbombten Nachkriegswien. Der Dritte Mann – Filmlocation: Durchgang zur Ballgasse Das Leben in Wien 1948 Wien 1948, der zweite Weltkrieg ist seit drei Jahren beendet. Die Stadt des Walzers ist unter Briten, Franzosen, Amerikanern und Sowjets in vier Besatzungssektoren aufgeteilt. Der erste Bezirk wird monatlich abwechselnd von einer der vier Besatzungsmächte verwaltet. Durch zahlreiche Bombenangriffe liegt die Donaumetropole in Schutt und Asche. Der Dritte Mann – Filmlocation 2: Harry Lime auf der Flucht Es herrscht Hunger, Elend und Wohnungsmangel. Die Versorgungslage der Bevölkerung ist katastrophal. Es fehlt an allem. Viele Wiener fahren aufs Land, um bei Bauern Schmuck und Silberbesteck gegen Lebensmittel zu tauschen. Wegen der schlechten hygienischen Zustände brechen immer wieder Krankheiten aus. Der Dritte Mann – Filmlocation 7: Die Schreyvogelgasse auf der Mölkerbastei Medikamente sind rar und oft nur im »Schleich« im Resselpark bei der Karlskirche zu bekommen. Besonders mit Penicillin verdienen sich Schleichhändler eine goldene Nase, gilt es doch als Wundermittel gegen Infektionskrankheiten. Nylons und Chesterfields sind die beliebteste Ersatzwährung der damaligen Zeit. Darf am Beginn des Films „Der Dritte Mann“ nicht fehlen -Der Stephansdom Für die Sicherheit in der Stadt sorgen die berühmten »Vier im Jeep«, eine Militärpatrouille, die aus Militärpolizisten der vier Besatzungsmächte zusammengesetzt ist. Trotzdem kommt es täglich zu Morden, Plünderungen und Überfällen. Der Dritte Mann – Filmlocation 9: Der Josefsplatz Entführungen durch die Sowjets stehen auf der Tagesordnung. Jeder kann Opfer einer Entführung werden, sei es ein Streit mit einem betrunkenen russischen Soldaten, der Vorwurf der Spionagetätigkeit oder weil man aus dem Ostblock geflohen ist. Die Opfer werden in ein Auto gezerrt, in die Sowjetunion verschleppt und verschwinden für Jahre in einem Arbeitslager in Sibirien. Vor diesem Hintergrund spielt Graham Greens Thriller »Der Dritte Mann«. Die Filmstory »Der Dritte Mann« Der Dritte Mann – Filmlocation 9: Der Josefsplatz, Reiterstatue von Joseph II Der Autor Holly Martins reist wegen eines Jobangebotes seines Freundes Harry Lime in das von den vier Siegermächten – USA, Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien – geteilte Wien. Bei seiner Ankunft erfährt Martins jedoch, dass Harry Lime bei einem mysteriösen Verkehrsunfall vor seiner Wohnung ums Leben gekommen sei. Der Dritte Mann – Filmlocation 10: Der Donnerbrunnen am Neuen Markt Martins beginnt Nachforschungen anzustellen. Er befürchtet, dass Harry Lime das Opfer eines Mordanschlags wurde. Bei seiner Recherche trifft er nicht nur einen Bekannten von Harry , sondern auch den britischen Offizier Calloway, der Martins berichtet, dass Harry der Kopf der gefährlichsten Schwarzhändlerbande von Wien war. Harry Lime betrieb ein einträgliches Geschäft mit gestohlenem Penicillin. Um den Profit noch zu steigern, ließ er das Penicillin verdünnen, was bei Patienten zu dauerhaften Schäden bis hin zum Tode führte. Der Dritte Mann – Filmlocation 6: Annas Wohnung Am Hof Im Zuge seiner Nachforschungen lernt Martins auch Harrys ehemalige Freundin Anna Schmidt kennen und verliebt sich ihn sie. Sie ist eine tschechoslowakische Schauspielerin, die mit gefälschten Papieren in Wien lebt und von den Russen gesucht wird. Der Dritte Mann – Filmlocation 7: Schatten von Harry Lime in der Schreyvogelgasse 8 Nach einem Besuch in ihrer Wohnung bemerkt er in einem Hauseingang den Schatten eines Mannes . Zu seiner Verwunderung erkennt er Harry Lime. Der Dritte Mann – Filmlocation 6: Harry Lime flieht durch den Schulhof Doch dieser flieht und ist plötzlich wie vom Erdboden verschwunden . Der Dritte Mann – Filmlocation 5: Flucht über die Treppen bei der Kirche Maria am Gestade Martins erzählt Calloway von dieser unheimlichen Begegnung, der daraufhin eine Exhumierung der Leiche anordnet. Es stellt sich heraus, dass in Harrys Sarg eine fremde Leiche liegt. Der Dritte Mann – Filmlocation 12: Das Riesenrad im Wiener Prater Mit Hilfe zweier Bekannter von Harry Lime gelingt es Martins diesen beim Riesenrad im Wiener Prater zu treffen. In den 30 Jahren unter den Borgias hat’s nur Krieg gegeben, Terror, Mord und Blut. Aber dafür gab’s Michelangelo, Leonardo da Vinci und die Renaissance. In der Schweiz herrschte brüderliche Liebe, 500 Jahre Demokratie und Frieden. Und was haben wir davon? Die Kuckucksuhr!Harry Lime Der Dritte Mann – Filmlocation 12: Das Riesenrad im Wiener Prater Während der Fahrt mit einer Gondel rechtfertigt Harry den Handel mit gepantschtem Penicillin mit der Bedeutungslosigkeit des Lebens einzelner Individuen. Seinen eigenen Tod hat er deshalb fingiert, um seine Geschäfte im Untergrund in Ruhe weiterführen zu können. Ein neuerliches Angebot von Harry für ihn zu arbeiten, schlägt Martins aus. Der Dritte Mann – Filmlocation 4: Vermählungsbrunnen am Hohen Markt Calloway bedrängt Martins, Harry Lime in eine Falle zu locken um ihm endlich sein Handwerk zu legen. Martins willigt ein und verabredet sich mit Harry in einem Cafe am Hohen Markt . Der Dritte Mann – Filmlocation 11: Eingang in die Unterwelt Harry Lime erkennt aber rechtzeitig, dass ihm eine Falle gestellt wurde und flieht in die weitverzweigte Kanalisation . Der Dritte Mann – Filmlocation 8: Der Tod Harry Limes bei der Minoritenkirche Als er jedoch durch einen Kanaldeckel entkommen will und diesen nicht öffnen kann, wird er von seinem ehemaligen Freund erschossen. Rundgang zu den Drehorten und Filmschauplätzen des Films »Der Dritte Mann« Dieser Spaziergang lässt sich beliebig erweitern, abkürzen oder bei anderen Besichtigungstouren leicht einbauen. Die letzte Station, das Riesenrad, erreicht man am besten mit der U-Bahnlinie U1 vom Karlsplatz. Beginnt man die Tour beim Stadtpark, dann empfiehlt sich folgende Reihenfolge der Filmlocations: 1 Wienflussportal im Stadtpark Harry Lime auf der Flucht vor den Häschern Wir beginnen unseren Stadtspaziergang bei der U4 Station Stadtpark. Der Stadtpark wurde 1862 in englischem Landschaftsstil angelegt und beherbergt eine Vielzahl an Denkmälern berühmter Persönlichkeiten, darunter das berühmte Johann Strauss Denkmal. Für uns von besonderem Interesse ist das im Jugendstil erbaute Wienflussportal. Dort, wo der Wienfluss sein überwölbtes Bett verlässt, wurden die meisten Szenen der Verfolgungsjagd durch den unterirdischen Bereich des Wienflusses gedreht. Das Kanallabyrinth bot die perfekte Kulisse für ein atemraubendes Katz-und-Maus-Spiel. Am Wienflussportal hatte man im Film Wachen postiert, um Harry Lime festzunehmen. Johann Strauss, der Star des Wiener Neujahrkonzertes Im Stadtpark steht wohl das am meisten fotografierte Denkmal Wiens: Die Statue von Johann Strauss. Ganz in Gold und mit einer Geige präsentiert sich der Walzerkönig, dessen Bewegungen beim Dirigieren und Geigenspiel genau einstudiert waren. Wenn Strauss mit dem Geigenbogen den Donauwalzer anstimmte, hyperventilierte das weibliche Publikum und fiel reihenweise in Ohnmacht. 2 Schönlaterngasse Der Dritte Mann – Verfolgungsjagd durch die Schönlaterngasse Die Schönlaterngasse ist das Paradebeispiel einer typisch verwinkelten Wiener Altstadtgasse. Ihr Name leitet sich von der künstlerisch bedeutenden Laterne an Haus Nummer 6 ab, die ihr heute als Kopie bewundert könnt. Und als ob das nicht genug wäre, bietet Haunummer 7 einen Hauch von Fantasy inmitten der gotischen und barocken Häuserpracht. Hier befindet sich das »Basiliskenhaus«, wo einst im Hausbrunnen ein Basilisk sein Unwesen trieb. Ein Fresko an der Hausmauer erinnert noch heute die Spaziergeher an das gefährliche Fabelwesen, welches hier im Mittelalter sein Unwesen trieb. 3 Ruprechtskirche Ruprechtskirche Die Ruprechtskirche gilt als die älteste Kirche Wiens und ist dem heiligen Rupert geweiht, dem Schutzpatron der Salzschiffer. Im Mittelalter galt Salz als eine bedeutende Monopolware, deren Verwaltung dem Salzamt oblag. In unmittelbarer Nähe der Ruprechtskirche wurde das begehrte Salz durch das Salzamt an Einzelhändler verkauft – daran erinnern noch heute die Flurnamen Salzgasse, Salzgries, Salztorgasse oder Salztorbrücke. 4 Hoher Markt Ankeruhr am Hohen Markt Weiter geht es zum Hohen Markt mit dem Vermählungsbrunnen, der die romantische Geschichte der Eltern Jesu darstellt. Nett zum Anschauen, aber spannender ist die von Franz Matsch gestaltete Ankeruhr. Diese Brückenuhr zählt zu den schönsten Jugendstiluhren weltweit. Jeden Tag um Punkt 12 Uhr mittags erwacht die Ankeruhr zum Leben, wenn zwölf historische Figuren in der Mitte der Uhr vorbeiziehen. Der Umzug wird dabei von der passenden Musik begleitet, als ob ein unsichtbares Orchester im Hintergrund den Takt angibt. Ein Spektakel, das nicht nur Touristen jeden Tag begeistert. 5 Kirche Maria am Gestade Verfolgungsjagd bei der Kirche Maria am Gestade Die Kirche Maria am Gestade zählt zu den ältesten Gotteshäusern Wiens und bildet mit der Peterskirche und der Ruprechtskirche das Trio der Ehrwürdigkeit. Maria am Gestade zählt zu den schönsten Beispielen für gotische Architektur. Ihr Markenzeichen ist der filigrane, durchbrochene Turmhelm. In ihrer Vergangenheit durchlief die Kirche zahlreiche Höhen und Tiefen. In ihren dunkelsten Stunden während der napoleonischen Kriege wurde sie sogar als Pferdestall missbraucht. Aber wie es bei Ikonen oft der Fall ist, erlebte die Kirche eine Auferstehung. Heute erstrahlt sie wieder in gotischer Pracht und beherbergt die Reliquien des eher unbekannten Stadtpatrons von Wien, des hl. Klemens Maria Hofbauer. 6 Am Hof und Schulhof Mariensäule Am Hof Unsere »Dritte Mann-Tour« führt uns nun zum Platz »Am Hof«, wo für den Film die Attrappe einer Litfaßsäule stand, durch die Harry Lime in die Unterwelt des Kanalisationssystems gelangte. Der Platz bietet beeindruckende Bauten, wie die Kirche »Am Hof« mit ihrer mächtigen Terrasse. Von dieser »spirituellen Aussichtsplattform« sprachen schon die Päpste Johannes Paul II und Benedikt XVI  zu ihren Schäfchen. Der Platz hat aber auch eine düstere Vergangenheit, nicht nur als Hinrichtungsstätte. Inmitten der politischen Unruhen von 1848 knüpfte das aufgebrachte Volk den wenig beliebten Kriegsminister Latour an einer Gaslaterne in der Mitte des Platzes auf. »Laternisieren« wurde daraufhin zum geflügelten Wort des Revolutionjahres. 7 Schreyvogelgasse 8 Stimmungsvolle Schreyvogelgasse Die Schreyvogelgasse, eine malerische Gasse gesäumt von barocken und klassizistischen Häusern, versprüht den Charme des »Alten Wiens«. Ein besonders reizvolles Juwel verbirgt sich in der Schreyvogelgasse 10. Die Legende erzählt, dass der berühmte Komponist Schubert eine Romanze mit den drei Töchtern des Hauses pflegte, was zu der liebevollen Bezeichnung »Dreimäderlhaus« führte. Nur einen Hupfer entfernt könnt ihr auch das Pasqualati-Haus bewundern, wo Beethoven mehrere Symphonien, sowie die Oper Fidelio und das Klavierstück »Für Elise« komponierte. 8 Minoritenkirche Minoritenkirche mit Mosaik des „Letzten Abendmahls“ Den Grundstein zur Errichtung der Minoritenkirche legte König Ottokar II von Böhmen im 13. Jahrhundert. Seine Fertigstellung erlebte Ottokar nicht mehr, da er zwei Jahre später in der Schlacht von Dürnkrut starb. Rudolf von Habsburg ließ seinen Leichnam 30 Wochen in der Minoritenkirche aufbahren, bevor der Tote seine letzte Reise nach Böhmen antrat. Das Highlight der Minoritenkirche ist eine 200 Jahre alte Kopie des „Letzten Abendmahls“ von Leonardo da Vinci. Napoleon hatte es in Auftrag gegeben, aber nach seinem unfreiwilligen Karriereknick wurde es von seinem Schwiegervater Kaiser Franz I angekauft. Ursprünglich für das Belvedere vorgesehen, stellte sich das Mosaik als zu groß heraus und fand schließlich seinen Platz in der Minoritenkirche. 9 Josefplatz 5 Der Dritte Mann – Filmlocation 9: Eingangsportal zur Wohnung von Harry Lime am Josefsplatz 5 Das Palais Pallavicini ist das Wohnhaus von Harry Lime und befindet sich gegenüber der Nationalbibliothek. Dominiert wird der Platz von einer Reiterstatue von Kaiser Joseph II. Wie wäre es mit einem schnellen Abstecher in den Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek? Er gilt als der schönste barocke Bibliothekssaal weltweit. Dieses barocke Leseparadies wurde zwischen 1723 und 1726 von Vater und Sohn Fischer von Erlach geplant. Die beeindruckenden Deckenfresken stammen von Daniel Gran. Im Prunksaal beherbergt etwa 200.000 Bücher, die einen Zeitraum von 1501 bis 1850 abdecken. Ein wahres literarisches Fest für alle Bücherwürmer! 10 Neuer Markt Am Neuen Markt trifft Holly Martins den windigen Baron Kurtz Der nächste Halt auf unserem Rundgang ist der Neue Markt, wo sich Martins mit Baron Kurtz, einem Freund von Harry Lime, trifft. Kurtz war beim angeblichen Verkehrsunfall dabei und half den Sterbenden in seine Wohnung zu tragen. Sehenswert am Neuen Markt ist nicht nur der Donnerbrunnen mit seinen Nackedein, sondern auch die Kapuzinergruft. Ein Besuch der letzten Ruhestätte der Habsburger gleicht einer Zeitreise durch 400 Jahre europäischer Geschichte. Hier ruhen nicht weniger als 12 Kaiser, dazu gesellen sich 19 Kaiserinnen und Königinnen, alle in prachtvollen Sarkophagen. Und wer erwartet euch? Nun, Kaiser Karl VI, Maria Theresia, Kaiser Franz Joseph und natürlich die Sisi. 11 Girardipark Treffpunkt für „Dritte Mann – Führungen“ Im Girardipark startet die Verfolgungsjagd durch die Kanalisation. In Wirklichkeit hat Orson Welles nur den Eingang ins Kanalnetz betreten. Weil es Orson Welles in den Kanälen zu sehr stank und er nicht mit der Kloake in Berührung kommen wollte, wurde die Verfolgungsjagd im Kanal mit einem Double gedreht. Hier befindet sich noch heute ein Einstieg in Wiens Unterwelt, die im Rahmen einer „3. Mann-Tour“ zwischen Mai und Oktober besichtigt werden kann. 12 Riesenrad im Wiener Prater Harry Lime trifft Holly Martins im Riesenrad Um das Riesenrad zu erreichen steigen wir am Karlsplatz in die Linie U1 und fahren bis zur Station Praterstern. Eine Fahrt mit dem Riesenrad gehört fast zum „Muss“ eines jeden Praterbesuches. Das Riesenrad wurde 1896 vom englischen Ingenieur Walter Basset entworfen. Der Blick auf Wien vom höchsten Punkt ist ausgesprochen sehenswert. Nicht nur Harry Lime machte dem Riesenrad seine Aufwartung, sondern auch James Bond im Film „Der Hauch des Todes“. Streckenplan Innenstadt: Die Drehorte des Films »Der Dritte Mann« HinweisDen unterirdischen Spuren von Harry Lime kann man zwischen März und Oktober im Rahmen einer einer „3. Mann-Tour“ folgen. Weiters besteht die Möglichkeit das „Dritte Mann Museum“ im vierten Bezirk, in der Nähe des Naschmarkts, zu besuchen. Der Film selbst ist mehrmals die Woche in der Originalfassung im Burgkino zu sehen. FOTOALBUMWir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Spaziergang auf den Spuren des Dritten Mannes inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu diesem Wiener Stadtspaziergang findet Ihr im Fotoalbum unter: AUF DEN SPUREN DES DRITTEN MANNES [...]
Vor über 100 Jahren starb der Architekt Otto Wagner. Mit seinen spektakulären Jugendstil-Bauten revolutionierte er die Architektur in Wien. Die Otto Wagner Kirche am Steinhof zählt zu seinen Meisterwerken. Für uns, die schönste Jugendstilkirche weltweit. Ein Wiener Stadtspaziergang zu einem Juwel der „Wiener Moderne“. Wien um 1900 – Der Jugendstil und die Wiener Moderne Otto Wagner revolutionierte die Architektur in Wien um 1900. Er war ein Verfechter der Funktionalität und forderte die Abkehr vom Historismus und Ringstraßenstil mit seiner Glorifizierung vergangener Epochen. Form und Gestaltung haben sich der Funktion eines Gebäudes unterzuordnen, so sein Credo. Die Kunst kennt nur einen Herrn – das Bedürfnis! Leitspruch von Otto Wagner Moderne Materialien, wie Eisenbeton, Kupferplatten und Aluminium, sowie florale Jugendstilornamente prägen die Bauten Otto Wagners. Künstler, wie Gustav Klimt, Egon Schiele oder Koloman Moser zählen zu den weiteren Vertretern der Wiener Moderne, dem österreichischen Jugendstil. Diese Otto Wagner Kirche ist ein Skandal! Doch der moderne Baustil Wagners war zu seiner Zeit nicht unumstritten. Zu seinen heftigsten Kritikern zählte Thronfolger Franz Ferdinand. Der Kunstgeschmack des Thronfolgers war – um es vorsichtig auszudrücken – ein wenig konservativ. Moderne Kunst hasste er, den Jugendstil im Besonderen. Die Bilder von Gustav Klimt waren ihm ein Gräuel. Oskar Kokoschka wollte er nach dem Besuch einer Ausstellung am Liebsten alle Knochen im Leib brechen. Und dann musste Franz Ferdinand ausgerechnet diese moderne Otto Wagner Kirche in der neu errichteten Irrenanstalt am Steinhof eröffnen. Der Thronfolger war darüber gar nicht „amused“. Er fand die nach einem Gesamtkonzept von Otto Wagner geplante Kirche eine „Scheiße und Sauerei“. Etwas Unpraktisches kann nicht schön sein! Otto Wagner „Der Maria-Theresien-Stil sei doch der schönste“, ätzte der Thronfolger während der feierlichen Einweihung der Kirche im Oktober 1907. „Damals waren aber auch die Kanonen verziert gewesen“, konterte Otto Wagner. Franz Ferdinand war empört und erwähnte in seiner Einweihungsrede den Architekten mit keinem Sterbenswörtchen. Später sorgte er dafür, dass Otto Wagner vom Kaiserhaus keine weiteren öffentlichen Bauaufträge mehr erhielt. Die schönste Jugendstilkirche Wiens für die Irren am Steinhof Auch Wiens selbsternannte Kunstkritiker ließen kein gutes Haar am modernen Baustil der Otto-Wagner-Kirche. Sie meinten, dass die Verrückten beim Besuch dieser verrückten Kirche noch verrückter werden würden. Bald hieß der Galitzienberg, an dessen Hängen die Kirche und die modernste „Stätte der Irrenpflege“ in nur drei Jahren Bauzeit (1904-1907) errichtet wurden, im Volksmund Lemoniberg. Schuld daran war die mächtige goldene Kirchenkuppel, die die Wiener an eine Zitrone erinnerte. Und ist es nicht eine hübsche Ironie des Schicksals, dass so ziemlich das erste vernünftige sezessionistische Gebäude großen Stils in Wien für die Irrsinnigen gebaut worden ist. Neue Freie Presse am 06.10.1907 Otto Wagner plante auch die komplette Innenausstattung der Kirche am Steinhof. Mit den Ärzten erarbeitete er die speziellen Anforderungen an eine Kirche in einem Irrenanstalts-Areal. Die Kirchenbänke durften wegen der Verletzungsgefahr keine scharfen Ecken haben. Kurzen Bankreihen ermöglichten ein rasches Eingreifen des Pflegepersonals im Notfall. Um die die Ansteckungsgefahr mit Krankheiten zu verringern, ließ er Weihwasserbecken mit fließendem Weihwasser installieren. Die Glasfenster entwarf Koloman Moser und verleihen der Kirche eine ganz besondere Atmosphäre. Sie stellen die leibliche und geistige Barmherzigkeit dar. Heute zählt die Otto Wagner Kirche am Lemoniberg, neben der Wiener Secession (im Volksmund Krauthappel) und der Luegerkirche am Zentralfriedhof, zu den Hauptwerken des Jugendstils in Wien. Info Den Besuch der Kirche kannst Du leicht mit einer kleinen Wanderung zur Jubiläumswarte (Stadtwanderweg 4a) oder zur Otto Wagner Villa – mit dem sehenswerten Ernst Fuchs Museum – in der Hüttelbergstrasse 26 verbinden. Adresse: 1140 Wien, Baumgartner Höhe 1 Anreise: eigener PKW oder mit den Buslinien 47A, 48A oder 46B (Feuerwache am Steinhof) Die Kirche ist über die Steinhofgründe und über das Otto-Wagner-Spital erreichbar. Öffnungszeiten der Otto Wagner Kirche: Von außen ist die Kirche jederzeit zu besichtigen. Das Kircheninnere ist für Besucher geöffnet:Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 UhrSamstag von 14:00 bis 17:00 UhrSonntag von 11:00 bis 17:00 UhrZwischen 01.11.2025 bis 16.03.2026 und am 01.05.2026 bleibt die Otto Wagner Kirche geschlossen. >>Link zur Offizielle Seite zur Kirche am Steinhof FOTOALBUMWir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einem Spaziergang zur Otto Wagner Kirche am Steinhof inspirieren konnten. Noch mehr Fotos von dieser wunderschönen Jugendstilkirche findet Ihr im Fotoalbum unter: JUGENDSTIL IN WIEN – KIRCHE AM STEINHOF [...]

Warum Wiener Stadtspaziergänge die beste Art der Stadtentdeckung sind!

Ob prachtvolle Ringstraße, verwinkelte Innenhöfe oder charmante Wiener Grätzl – ein Spaziergang ist die schönste Art, Wien zu erkunden. Unsere Wiener Stadtspaziergänge verbinden Kultur, Architektur und echte Wien Geheimtipps für Einheimische und Besucher.


5 beliebte Wiener Stadtspaziergänge

Mystischer Zentralfriedhof – Wien Geheimtipps für Geschichtsliebhaber

Zentralfriedhof Spaziergang: Mystische Stimmung zwischen Ehrengräbern und verwunschenen Ecken. Perfekt für alle, die Wien abseits der Touristenpfade entdecken möchten.

Filmgeschichte erleben – Auf den Spuren des „Dritten Mannes“

Der Dritte Mann Drehorte: Filmischer Wien Spaziergang durch die Altstadt zu den Originalschauplätzen von Orson Welles und Carol Reed.

Jugendstil-Architektur – Otto Wagners Wiener Moderne

Otto Wagner Spaziergang: Architektonische Geheimtipps zu den revolutionären Jugendstil-Meisterwerken der Jahrhundertwende.

Erotisches Wien – Lust und Laster am Spittelberg

Spittelberg Spaziergang: Pikante Geschichte des alten Wien mit Casanova, Maria Theresia und den berüchtigten „Spittelbergnimpfen“.

Beethoven in Wien – Auf den Spuren des Komponisten

Beethoven Wien Spaziergang: Musikalische Zeitreise zu den Wohnorten und Wirkungsstätten des großen Komponisten in der Musikmetropole Wien.


4 versteckte Schätze der Hauptstadt

Abseits von Stephansdom und Ringstraße warten unbekannte Orte von euch entdeckt zu werden:

  • Ottakring: Panoramablick über Wien vom Wilhelminenberg
  • Alsergrund: Auf den Spuren von Sigmund Freud
  • Währing: Ein Spaziergang durch den schönsten Bezirk Wiens und die Cottage
  • Ober St. Veit: Aussichtsreiche Tour durch Wiens grünes Hietzing

Fazit – Wien zu Fuß neu erleben

Unsere Wiener Stadtspaziergänge verbinden Kultur, Geschichte und echte Wien Geheimtipps. Egal, ob du zum ersten Mal in der Stadt bist oder schon lange hier wohnst: Bei einem Spaziergang zu unbekannten Orten entdeckst du Wien von einer ganz neuen Seite.


Alle Stadtspaziergänge durch Wien

  • GEHEIMTIPPS WIEN – 20 EINZIGARTIGE SEHENSWÜRDIGKEITEN ABSEITS DER TOURISTENPFADE

    Geheimtipps Wien – Wien ist weit mehr als Prunkbauten und Walzerklänge. Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten warten verborgene Winkel voller Geschichte, Charme und Kreativität. Wer sich auf die weniger ausgetretenen Pfade begibt, entdeckt kleine Schätze, die in keinem Reiseführer stehen – und selbst Einheimische noch überraschen.

  • 5 SPAZIERGÄNGE DURCH WIEN IM OKTOBER

    Warum nicht einmal die die unbekannten Ecken Wiens entdecken? Wir haben für Euch fünf Spaziergänge zu den unterschiedlichsten Themen zusammengestellt – vom »Dritten Mann« bis zum Jugendstil oder von Beethoven bis zu den »Spittelbergnimpfen«. 

  • DURCH DEN WIENER PRATER AM STADTWANDERWEG 9

    Der Stadtwanderweg 9 führt durch den Wiener Prater und verbindet dabei weitläufige Auenlandschaften mit der pulsierenden Vergnügungswelt des Wurstelpraters. Startpunkt Wiener Praterstern Bahnhof Praterstern Die durchwegs flache und familienfreundliche Wanderung durch das Naherholungsgebiet Prater beginnt und endet am Praterstern, der gut mit U-Bahn, S-Bahn oder Straßenbahn erreichbar ist. Prater Hauptallee Prater Hauptallee Vom zentralen Verkehrsknotenpunkt spazieren wir gemütlich die berühmte schnurgerade Prater Hauptallee entlang, wo schattenspendende Kastanienbäume die Straße säumen, ein Paradies für Läufer und Radfahrer. Der Wiener Prater war einst ein kaiserliches Jagdrevier für adelige Müßiggänger, bis Kaiser Josef II. 1766 beschloss, das Gelände für die Wiener Bevölkerung aus allen Gesellschaftsschichten zu öffnen. Ausflugslokal im Wiener Prater Da der Wiener aber bei Ausflügen in die Natur schnell grantig wird, wenn er nichts zu essen und zu trinken bekommt, erlaubte der Kaiser auch die Ansiedlung von Wirtshäusern, Kaffeesiedern und Weinschenken. Und weil ohne »a echte Hetz« gar nichts geht, folgten schon bald Vergnügungsbuden, wie Schaukeln, Ringelspiele und Kegelbahnen. So entstand der Vorläufer vom Wurstelprater. Doch dazu später mehr. Carl Michael Ziehrer Denkmal Schon bald erreichen wir das Denkmal des Komponisten Carl Michael Ziehrer. Ziehrer komponierte rund 600 Musikstücke und 23 Operetten, doch er erreichte nie die Berühmtheit und den Kultstatus der Strauss-Dynastie, die als die unbestrittenen »Walzer-Könige« galten. Sein Ende war tragisch: Während des Ersten Weltkriegs verlor er sein gesamtes Vermögen und starb verarmt im Jahr 1922. Konstantinhügel Der sieben Meter hohe Konstantinhügel Knapp 800 Meter vom Ziehrer-Denkmal entfernt erwartet uns das Highlight unserer Wanderung: der stolze, sieben Meter hohe Konstantinhügel – quasi der Gipfel des Wiener Praters. Entstanden ist dieser Hügel aus dem Erdaushub für die Errichtung der Rotunde zur Weltausstellung 1873. Und weil man in Wien große Namen liebt, taufte man ihn kurzerhand auf Konstantin Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, den damaligen Obersthofmeister. Wenig überraschend ist die Aussicht von der Spitze des Hügels eher bescheiden. Lusthaus im Wiener Prater Lusthaus im Wiener Prater Vorbei an Sportplätzen, Kleingartensiedlungen und Liegewiesen geht es weiter bis zum Lusthaus, dass das Ende der 4,4 km langen Prater Hauptallee markiert.Erstmals urkundlich erwähnt wurde das achteckige Gebäude im Jahr 1560 als »Casa verde«, also als ein »Grünes Häusl«, welches der kaiserlichen Familie als Jagdhaus diente. Lusthaus im Wiener Prater Nach der Öffnung des Wiener Praters für die Öffentlichkeit ließ Kaiser Josef II. das ehemalige Jagdhaus ganz dem Zeitgeist entsprechend, nach Plänen von Isidore Canevale neu errichten. Im Laufe der Geschichte diente das Lusthaus immer wieder als festlicher Veranstaltungsort für bedeutende Anlässe wie den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leibzig, in der Napoleon vernichtend geschlagen wurde. Krebsenwasser Krebsenwasser Die weitere Strecke führt durch Auwälder entlang des idyllischen Krebsenwassers, oft als »Wiener Dschungel« bezeichnet. Eintritt frei, Froschkonzert und Gelsen inklusive! Dieses Altgewässer im Grünen Prater entstand aus ehemaligen Donauarmen und gibt einen lebendigen Eindruck von Wiens ursprünglicher Aulandschaft, als die Donau noch nicht in ihr Flussbett gezwungen war. Krebsenwasser Heute bietet das Krebsenwasser zahlreichen, teils seltenen Pflanzen- und Tierarten – vor allem Amphibien und Vögeln – einen wichtigen Lebensraum. Abstecher zum Schiffsmuseum und zur Pagode Schiffmuseum Wien Die beiden nächsten Highlights auf unserer Wanderung durch den Wiener Prater sind zwar nicht direkt auf der Wanderroute, aber gut erreichbar und lohnen den kurzen Umweg. Über die Grünhaufenbrücke gelangen wir zum Treppelweg an der Donau, wo nur wenige Schritte entfernt das Schiffmuseum mit seinem restaurierten Passagierschiff MS Frédéric Mistral auf uns wartet. MS Frédéric Mistral im Schiffmuseum Wien Man mag es kaum glauben, aber die k.u.k. Monarchie war am Ende des 19. Jahrhunderts tatsächlich die größte Binnenschifffahrtsnation der Welt. Die „MS Frédéric Mistral“, benannt nach einem französischen Dichter, diente als geheimes Inspektionsschiff für Kaiser Franz Joseph I., der so inkognito sein Reich auf der Donau bereisen konnte. Friedenspagode Wien Nur ein kleines Stück weiter fühlt man sich plötzlich wie in Südostasien: Vor uns erhebt sich in unschuldig strahlendem Weiß die Friedenspagode – ein stiller, fast verborgener Ort, an dem buddhistische Spiritualität mitten in Wien eine unerwartete Oase der Ruhe und des Friedens schafft. Zwischen 1982 und 1983 von japanischen Mönchen des Nipponzan Myōhōji-Ordens errichtet, ragt die rund 26 Meter hohe Stupa majestätisch empor. Friedenspagode Wien Über dem Stiegenaufgang thront eine Buddha-Statue, die so ruhig und gelassen wirkt, dass man fast meint, sie hätte das ständige Wiener-Stress-Chaos längst durchschaut – ein stilles Symbol für Weltfrieden und Einheit, das zumindest für ein paar Minuten den Großstadtdschungel außen vor lässt. Wallfahrtskirche Maria Grün Wallfahrtskirche Maria Grün Zurück im Stadtwanderweg 9 erreichen wir die Wallfahrtskirche Maria Grün – ein beschaulicher Rückzugsort im Wiener Prater, der aus einer schlichten Waldandacht in den 1860er Jahren entstanden ist, als ein Lehrer einfach ein Marienbild an einen Baum hängte, um Kinder zum Gebet zu versammeln. Was als Kinderandacht begann, zog bald auch Erwachsene an, und 1911 sorgte ein findiger Gastwirt mit der Aufstellung von Marien- und Herz-Jesu-Statuen für wachsendes Pilgeraufkommen. Wallfahrtskirche Maria Grün Diese brachten ihrerseits Heiligenbilder an den umgebenden Bäumen an, so dass sich die Praterverwaltung gezwungen sah, diese zum Schutz der Bäume zu entfernen. Es soll sich dabei um mehrere Wagenladungen gehandelt haben. Erinnerung an die an AIDS-Verstorbenen Die heute bescheidene Kirche mit Zwiebelturm wurde 1924 nach Plänen von Josef Münster geweiht und zeigt als Gnadenbild Maria mit dem Jesuskind, gemütlich sitzend auf einer Prater-Bank – ein stilles Symbol für Geborgenheit mitten im wilden Grün. Mit ihrem kreuzwegartigen Außenbereich und der entspannten Atmosphäre ist sie bis heute ein beliebter Ort im Wiener Prater, um für ein paar Minuten dem Trubel zu entfliehen. Liliputbahn Liliputbahn Schon bald darauf werdet ihr auf die Schienen der Liliputbahn treffen – einer der charmantesten Attraktionen des Wiener Praters. Seit 1928 fährt die nostalgische Parkeisenbahn – gezogen von historischen Dampf- oder Dieselloks –auf einem fast vier Kilometer langen Rundkurs durch den Wiener Prater, vorbei am berühmten Riesenrad, hinein ins satte Grün der Auwälder, bis hin zum Ernst-Happel-Stadion. Ihr Name ist eine Hommage an Jonathan Swifts »Gullivers Reisen«, wo die winzigen Liliputaner zu Hause sind – und tatsächlich fühlt man sich an Bord ein bisschen wie ein Riese in einer Miniaturwelt. Liliputbahn Die Liliputbahn hat alles überlebt: Weltkriege, Brände, wirtschaftlich schwere Zeiten und weiterlesen

  • WIENER STADTSPAZIERGANG – AUF DEN SPUREN VON JOHANN STRAUSS

    Johann Strauss Denkmal im Stadtpark Wir feiern den 200. Geburtstag von Johann Strauss mit einem Spaziergang zu seinen wichtigsten Wirkungsstätten – von seiner Wohnung in der Leopoldstadt bis hinaus nach Hietzing.

  • ALSERGRUND – EIN SPAZIERGANG DURCH DEN 9. BEZIRK WIENS

    Dieser Stadtspaziergang durch den Alsergrund hat viel zu bieten: Servitenviertel, Palais Liechtenstein, Strudelhofstiege, WUK, Praxis von Sigmund Freud, uvm

  • DER WIENER UND DER TOD – EIN SPAZIERGANG AM ZENTRALFRIEDHOF

    Herbststimmung am Zentralfriedhof Der alte jüdische Friedhof am Zentralfriedhof ist eine wildromantische Oase. Ein mystischer Ort, der zu einem ausgiebigen Spaziergang einlädt. Doch vorher steht noch ein Besuch der Ehrengräber und der Luegerkirche am Programm.  

  • LEOPOLDSTADT – EIN SPAZIERGANG DURCH DIE MAZZESINSEL

    Durch die Leopoldstadt Die »Mazzesinsel«, wie die Leopoldstadt einst scherzhaft wegen des hohen jüdischen Bevölkerungsanteils genannt wurde, bietet mit dem Karmeliterviertel und dem Augarten wahre Kleinode. Das Tor zur Leopoldstadt Das Tor zur Leopoldstadt Wir starten unsern Spaziergang bei der Schwedenbrücke. Wie die Wachtürme einer alten Ritterburg, die den Weg in die Leopoldstadt bewachen, wirken die zwei schiefen Hochhaustürme am Beginn der Taborstraße. Den linken Turm, ein Geniestreich von Hans Hollein, wurde im Jahr 2000 sogar mit dem »Bauherrnpreis« ausgezeichnet. Nouvel-Tower Der rechte Turm, der Nouvel-Tower, besser bekannt als Sofitel, wurde nach den visionären Plänen des französischen Architekten Jean Nouvel errichtet. Kleine Randnotiz, beide Architekten erhielten für ihre Werke den begehrten Pritzker-Preis, einer weltweit renommierten Auszeichnung für Architektur. Börse für landwirtschaftliche Produkte Börse für landwirtschaftliche Produkte in der Leopoldstadt Wir folgen der Taborstraße und flanieren an der »Börse für landwirtschaftliche Produkte« vorbei, einem Prachtbau im Stil der französischen Renaissance. Dieses Schmuckstück wurde gegen Ende des 19. Jhdt errichtet und war bis zum Ersten Weltkrieg die wichtigste Börse für agrarische Produkte in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Danach verfiel das Gebäude in einen ausgedehnten Dornröschenschlaf und wurde erst in den 1980er-Jahren wieder wachgeküsst. Das Odeon Theater zog ein und hauchte dem prunkvollen Börsesaal neues Leben ein. Fassadenschmuck an der Börse für landwirtschaftliche Produkte Die Taborstraße zählt zu den ältesten Straßen Wiens. Über Jahrhunderte hinweg war sie der wichtigste Handelsweg in den Nordosten des Habsburger-Reiches. Sie stellte die einzige Verbindung über den damals unregulierten Donaustrom dar, die die Innere Stadt mit der Leopoldstadt verband. Und da auf Handelsstraßen bekanntlich Reisende, Beamte oder Kaufleute unterwegs waren, die alle ein Dach über dem Kopf und etwas Anständiges im Magen suchten, haben sich in der Taborstraße zahlreiche Beherbergungsbetriebe angesiedelt. Hotel Stefanie – Ältestes Hotel in Wien Hotel Stefanie – Ältestes Hotel in Wien Eine dieser Herbergen, die noch heute existiert, ist das Hotel Stefanie. Die »Weiße Rose«, wie es damals hieß, gilt als das älteste, kontinuierlich geführte Hotel Wiens, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1600 zurückreichen. Seinen heutigen Namen erhielt es anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Rudolf mit Prinzessin Stephanie. Ältestes Hospital in Wien In unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels Stefanie liegt das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, stolzer Träger des Titels »ältestes Hospital Wiens«. Die Geschichte der »Barmherzigen Brüder« geht zurück auf das Jahr 1539, als der portugiesische Söldner João Cidade dem blutigen Soldatenleben überdrüssig wurde und beschloss, der Menschheit etwas Gutes zu tun. Statt Schwert und Rüstung wählte er Kutte und Barmherzigkeit. Barmherzigenkirche Um abtrünnige Gläubige nach der Reformation zurück in den Schoß der katholischen Kirche zu locken, initiierte Kaiser Mathias nach 1600 eine regelrechte Kirchen- und Klosteroffensive. 1614 berief er die Barmherzigen Brüder in die Leopoldstadt, wo sie im Karmeliterviertel ein Kloster und Spital errichteten. Nachdem zu jedem Klosterkomplex eine Kirche gehört, werfen wir noch einen kurzen Blick in das Innere des Gotteshauses, falls es nicht versperrt ist. Dort sticht besonders das Ölgemälde “ »Taufe Christi« am Hochaltar hervor, ein Werk von Daniel Gran, einem wahren Kapazunder der barocken Malkunst. Kunstinteressierte kennen ihn auch als Schöpfer des Kuppelfreskos der Nationalbibliothek. Im Karmeliterviertel Im Werd – Karmeliterviertel, Leopoldstadt Wir befinden uns nun im Herzen des ältesten Viertels der Leopoldstadt, dem Karmeliterviertel, welches sich links von der Taborstraße erstreckt. Bis zum Holocaust war es das Zentrum des jüdischen Lebens in Wien, was dem Viertel mit seinen engen Gassen den Spitznamen »Mazzesinsel« einbrachte. Dieser geht auf das ungesäuertes Brot »Mazzes« in der jüdischen Tradition zurück. Karmeliterplatz Trotz der fast gänzlichen Auslöschung der jüdischen Gemeinde während der NS-Zeit haben sich Nachkommen emigrierter Juden oder Zuwanderer aus den ehemaligen Ostblockstaaten erneut in der Leopoldstadt niedergelassen. So kann man auch heute wieder streng orthodoxe Juden mit Schläfenlocken in ihren charakteristischen schwarzen Gewändern und traditionellen Hüten sehen, die das Stadtbild Wiens zur Jahrhundertwende prägten. Karmeliterkirche Karmeliterkirche in der Leopoldstadt Wir stehen nun vor der Karmeliterkirche, die bei ihrer Einweihung eine Mischung aus Staunen und Verwirrung auslöste. Offenbar hatten die Architekten beschlossen, einen Hauch italienischen Flairs hinzuzufügen –anstatt eines majestätischen Turms entschieden sie sich für eine turmlose, dreigeschossige Fassade. Im Karmeliterviertel – Heilige auf der Fassade der Karmeliterkirche Im Jahr 1623 hatte Kaiser Ferdinand II die Spendierhosen an und schenkte dem Karmeliter-Orden ein riesiges Grundstück in der Leopoldstadt. In einem Akt architektonischer Kraftanstrengung errichteten die Karmeliter innerhalb eines Jahres ein kleines Kirchlein. 1639 erfolgte die Einweihung des heutigen frühbarocken Kirchenbaus. Werft noch einen Blick ins Innere der Kirche, speziell auf das Hochaltarbild, welches der berühmte Malers Kremser Schmid schuf. Haus „Zum Goldenen Hirschen“ Familie Strauß im Haus „zum Goldenen Hirschen“ Dreht euch nun um gute 180 Grad und lasst euren Blick auf das Dach des vis-à-vis Hauses wandern, wo ihr eine bronzene Hirschstatue seht. Hier stand einst das Haus »Zum Goldenen Hirschen«, wo für ein halbes Jahrhundert echte Walzerseligkeit herrschte. Johann Strauß Vater zog 1834 im Hirschenhaus ein, Eduard Strauß erblickte an diesem Ort das Licht der Welt und seine Brüder Johann Junior und Josef verbrachten hier ihre Jugend. Das Epizentrum des 3/4-Takts war für Josef Strauss auch seine letzte Wohnadresse, als er 1870 die Bühne des Lebens verließ. Ludwig Hirsch Platz Ludwig Hirsch Platz Wir folgen der Karmelitergasse und erreichen nach ein paar Minuten einen kleinen Platz, der einem legendären Liedermacher gewidmet ist, Ludwig Hirsch. Seine düsteren Lieder, wie »Die Omama», »Komm schwarzer Vogel« oder » I lieg am Ruckn« lassen euch in die morbide Melancholie Wiens der 70er und 80er Jahre eintauchen, als die Stadt zwar »grau«, aber noch frei von Missionaren der »woken cancel culture« und Sprach-Talibans war, die mit ihrem aggressiven Missionierungs-Trieb der Menschheit mit stets neuen »Wortwichserein« auf den Sack gehen. Oder selbsternannte Tugendwächter, die Kinder mit erhobenen Zeigefinger belehren, welches Faschingskostüm als angemessen gilt. Ludwig Hirsch Platz Wir schweifen ab. Eine Statue erinnert zwar nicht an den beliebten Künstler, dafür könnt ihr ein Ensemble aus nostalgischen Schriftzügen längst verschwundener Geschäfte an einer Feuerwand entdecken. Diese Relikte aus den 50er, 60er und 70er Jahren erinnern uns an Zeiten, als Geschäftsschilder noch ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter hatten. Der Karmelitermarkt Karmelitermarkt Ein paar Schritte weiter erreicht ihr das Herz des weiterlesen

  • WÄHRING – EIN STADTSPAZIERGANG DURCH DEN SCHÖNSTEN BEZIRK WIENS

    Währing, die Perle der Bezirke Wiens. Dieser Stadtspaziergang durch den 18. Bezirk bietet euch eine abwechslungsreiche Mischung aus Natur, Architektur und Geschichte. U6 Station Währinger Straße-Volksoper Gleich zu Beginn unseres Spaziergangs durch Währing stoßen wir auf ein echtes architektonisches Schmuckstück – die U6-Station »Währinger Straße« vom bekannten Architekten Otto Wagner. Diese Station ist nicht einfach nur eine Haltestelle! Otto Wagner hat hier ein Gesamtkunstwerk geschaffen und sich bei jedem Detail Gedanken gemacht – von den Beleuchtungskörpern bis zu den Bodenfliesen. Der Verlauf der Stadtbahnstrecke – der heutigen U6 – prägt noch immer das Stadtbild von Wien und zählt neben der Ringstraße zu den bedeutendsten städtebaulichen Leistungen. Werft auch noch einen Blick auf die monumentale Stadtbahnbrücke, die förmlich ein imposantes »Eingangstor nach Währing« bildet. Gertrudkirche und Kutschkermarkt Der Beginn unseres Streifzugs durch Währing führt uns entlang der Währinger Straße. Sie ist nicht nur das pulsierende Herz des 18. Bezirks, sondern auch eine lebendige Einkaufsmeile. Unsere erste Station ist der Kutschkermarkt, flankiert von der eindrucksvollen Gertrudkirche, die 1934 unter der Leitung von Architekt Karl Holey eine neue Gestalt erhielt. Auf einem der letzten verbliebenen Straßenmärkte Wiens könnt ihr den Puls des bürgerlichen Lebens in Währing spüren. Besonders am Samstag entfaltet der Markt seine volle Pracht, wenn zu den festen Marktständen auch Bauern ihre frischen regionalen Produkte anbieten. Auch für kulinarische Genüsse ist in und um den Kutschkermarkt gesorgt. Hier treffen sich Herr und Frau Währing zum gepflegten Tratscherl bei einem Espresso Macchiato oder einem Glaserl Prosecco. Schubertpark Nächstes Ziel unseres Spaziergangs durch Währing ist der Schubertpark an dessen Stelle sich einst der Währinger Ortsfriedhof befand. Zu den berühmtesten Persönlichkeiten, die auf dem Währinger Ortsfriedhof bestattet wurden, zählen Ludwig van Beethoven und Franz Schubert, deren ursprüngliche Grabmäler ihr noch heute besichtigen könnt. Die sterblichen Überreste der beiden Komponisten wurden am 1863 exhumiert und in Ehrengräbern auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet. Damit sollte das negative Image des frisch angelegten Zentralfriedhofs verbessert werden, der wegen seiner Trostlosigkeit so unattraktiv war, dass sogar Geister beschlossen, dort nicht zu spuken. Um diesen Ort der ewigen Ruhe aufzuhübschen, beschloss der Gemeinderat die Errichtung einer Ehrengräberanlage. Man grub die Überreste vieler Prominenter von verschiedenen Wiener Friedhöfen aus und verlegte deren Gräber auf den Zentralfriedhof. Zu den weiteren bekannte Persönlichkeiten, die auf dem Währinger Ortsfriedhof beerdigt wurden, waren Johann Nestroy und Franz Grillparzer. 1924 bis 1925 wurde der Friedhof in eine Parkanlage umgewandelt. Von den ursprünglichen Gräbern blieb lediglich ein von einer Mauer umschlossener Gräberhain mit rund vierzig historisch wertvollen Biedermeier-Grabmälern erhalten. Cottage-Hof Für Architektur-Enthusiasten offenbart sich an der Ecke Währingerstraße und Teschnergasse ein wahres Fest für die Augen. Hier präsentiert sich der Cottage-Hof von Hans Dworak als kleines Juwel im Stil der Secession. Die Fassade zeichnet sich durch charakteristische Dekorelemente des Jugendstils aus, darunter beeindruckende Frauenköpfe, die dem Gebäude eine einzigartige und ansprechende Note verleihen. Im Cottage-Viertel Wir schlendern weiter durch die Argauergasse und die Cottagegasse und erreichen schließlich das berühmte Cottage-Viertel, das der typische Wiener gerne mit einem nasalen Hauch von französischem Akzent als »Koteesch« bezeichnet. Die »Koteesch« gilt als eine der vornehmsten und exklusivsten Wohngegenden in Wien. Zahlreiche alte Villen und elegante Einfamilienhäuser mit oft großzügigen Gärten prägen dieses schöne Viertel Wiens. Diese wurden ab etwa 1870 als Antwort auf die teuren Zinspaläste in der Wiener Innenstadt errichtet. Viele Prominente wohnen und wohnten hier, darunter Arthur Schnitzler, Theodor Herzl, Felix Salten, Arik Brauer, Peter Alexander oder Emmerich Kálmán. In der Cottagegasse 37 erinnert eine kleine Reh-Statue an Felix Salten, der in diesem Haus den bekannten Kinderroman »Bambi« verfasste. Die Idee zum Buch kam Salten ausgerechnet bei einem Jagdausflug. 1942 brachte dann Walt Disney das Rehkitz auf die große Leinwand und machte es zum Star. Übrigens, Salten gilt auch als Verfasser des erotischen Skandalromans »Josefine Mutzenbacher«. Nur einen Hupfer weiter, in der Colloredogasse 30, wohnte der Maler und Musiker Arik Brauer, der nicht nur Töne, sondern auch Wandgemälde an der Hauswand kunstvoll in Szene setzte. Eine der prachtvollsten Villen in der »Koteesch« ist zweifellos die »Villa Schmutzer« in der Sternwartestraße 62-64. Ferdinand Schmutzer erlangte zu seiner Zeit Berühmtheit durch seine Radierungen und Porträts bekannter Persönlichkeiten der Wiener Gesellschaft, wie Sigmund Freud, Albert Einstein, Kaiser Franz Josef und Karl Lueger. Die Villa diente nicht nur als Wohnsitz, sondern auch als Treffpunkt für Schmutzers Freunde aus der Nachbarschaft, darunter Persönlichkeiten wie Arthur Schnitzler, der in direkter Nähe zur Villa Schmutzer wohnte, sowie Felix Salten. Villa Gessner, Cottage-Sanatorium Wir setzen unseren Weg auf der Sternwartestraße fort, spazieren an der Villa Gessner vorbei und erreichen schließlich die Hausnummer 74, wo das »Cottage-Sanatorium für Nerven- und Stoffwechselkranke« steht. Obwohl das Gebäude imposante Ausmaße von 100 mal 40 Metern und fünf Geschossen aufweist, bot es lediglich Platz für 76 Patientenzimmer. Die übrigen Räume wurden für therapeutische Zwecke sowie als Vergnügungsbereiche genutzt, darunter Rauchzimmer, Bibliothek, Billardzimmer und Musikzimmer. Prominente Patienten waren Sigmund Freud, Adolf Loos, der österreichische Abenteurer Slatin Pascha und Mustafa Kemal Atatürk, der erste Präsident der modernen Türkei. Heute dient das historische Gebäude als Schule und Wohnhaus für russisches diplomatisches Personal. Türkenschanzpark Der Türkenschanzpark in Währing ist für uns so etwas wie der Superstar unter den Parkanlagen Wiens. Diese grüne Oase wurde um 1885 im Stil eines englischen Landschaftsgartens aus dem Boden gestampft und wurde von keinem Geringeren als Kaiser Franz Joseph persönlich im Jahr 1888 eröffnet. Seinen Namen verdankt die Parkanlage dem Umstand, dass sich hier während der beiden Türkenbelagerungen ein Gefechtsstand der Türken befand, von wo sie wunderbar die alte Innenstadt unter Beschuss nehmen konnten. Neben Teichen, Springbrunnen, Ballsport- und Skateanlagen gibt es hier eine ganze Reihe von Denkmälern, als hätte der Park eine eigene Ruhmeshalle. Dichter wie Adalbert Stifter und Arthur Schnitzler blicken auf euch würdig herab und sogar Frauenrechtlerin Auguste Fickert hat im Park ihren Platz gefunden. Wenn das nicht schon genug wäre, steht auf dem höchsten Punkt des Türkenschanzparks die Paulinenwarte. Der Name klingt fast königlich, und das hat auch seinen Grund: Die Warte ist nach Fürstin Pauline von Metternich benannt und ist fallweise an Wochenenden in den Sommermonaten geöffnet. Je nach Lust und Laune könnt ihr weiterlesen

  • DER DRITTE MANN – EIN STADTSPAZIERGANG ZU DEN DREHORTEN DES FILMKLASSIKERS

    Dieser Stadtspaziergang führt Euch zu den schönsten Drehorten des Films »Der Dritte Mann« in der Wiener Innenstadt.

  • STADTSPAZIERGANG WIEN – DIE JUGENDSTIL BAUWERKE VON OTTO WAGNER

    Dieser Wien-Spaziergang führt Euch zu den schönsten Jugendstil-Bauwerken von Otto Wagner, die noch heute das Wiener Stadtbild prägen. Seine Arbeiten machten das Wien um 1900 zur modernen Metropole. Alles was ihr für diese Entdeckungstour benötigt ist ein wenig Zeit, bequeme Schuhe und ein Tagesticket der Wiener Linien.

  • JUGENDSTIL IN WIEN – EIN SPAZIERGANG ZUR OTTO WAGNER KIRCHE AM LEMONIBERG

    Vor über 100 Jahren starb der Architekt Otto Wagner. Mit seinen spektakulären Jugendstil-Bauten revolutionierte er die Architektur in Wien. Die Otto Wagner Kirche am Steinhof zählt zu seinen Meisterwerken. Für uns, die schönste Jugendstilkirche weltweit. Ein Wiener Stadtspaziergang zu einem Juwel der „Wiener Moderne“.

  • WANDERN WIEN – ZWISCHEN LEMONIBERG UND GALLITZINBERG

    Diese Tour führt Euch rund um den Gallitzinberg. Entdeckt dabei den schönsten Blick auf Wien, die Kuffner-Sternwarte, die einzigartige Villa Novak, sowie den größten Gemeindebau Wiens in der Zwischenkriegszeit.

  • STADTSPAZIERGANG WIEN – VOM GRABEN BIS ZUM SPITTELBERG

    Dieser Stadtspaziergang führt dich durch das erotische Wien des 18. Jh. – eine Zeit, als Lust und Laster in den Straßen herrschten. Trefft mit uns am Weg zum Spittelberg Maria Theresia, Joseph II oder den unwiderstehlichen Frauenhelden Giacomo Casanova.

  • WIEN – EIN SPAZIERGANG DURCH DEN SCHÖNBRUNNER SCHLOSSPARK

    Unser heutiger Stadtspaziergang führt uns in den Schlosspark Schönbrunn. Entdeckt die Römische Ruine, genießt den Blick von der Gloriette und erfahrt etwas über die heimlichen Liebschaften von Kaiser Franz Joseph.

  • STADTSPAZIERGANG WIEN – EINE SIGHTSEEING TOUR DURCH DIE JOSEFSTADT

    Achter Bezirk, die Josefstadt! Einst Wohnbezirk von Beamten, Hofratswitwen und vieler Künstler. Ihr erfahrt in diesem Beitrag die perfekte Route für einen Stadtspaziergang durch die Wiener Josefstadt, lernt berühmte Bewohner kennen und entdeckt verborgene Winkel und die schönsten Flecken des 8. Wiener Gemeindebezirks.

  • WIENER STADTSPAZIERGANG – AUF DEN SPUREN VON ADOLF LOOS

    Adolf Loos feierte 2020 seinen 150. Geburtstag. Dieser Wiener Stadtspaziergang führt Euch auf den Spuren von Adolf Loos vom Looshaus in der Wiener Innenstadt bis zu seinen Villen in Hietzing und der Werkbundsiedlung am Roten Berg. Alles was ihr für unsere Loos-Tour benötigt ist ein wenig Zeit, bequeme Schuhe und ein Tagesticket der Wiener Linien.

  • STADTSPAZIERGANG WIEN – AUF DEN SPUREN BERÜHMTER LITERATEN

    Der heutige Wien-Spaziergang wandelt auf den Spuren berühmter Schriftsteller. Ihr entdeckt die Lieblingslokale der Kaffeehausliteraten im Wien um 1900, besucht Plätze, die in ihren Romanen eine Rolle spielen und erfahrt zahlreiche Anekdoten aus ihrem Leben. Alles was ihr für diese Entdeckungstour durch die Wiener Innenstadt benötigt ist ein wenig Zeit und bequeme Schuhe.

  • WIEN – WEITERE 10 SCHÖNE AUSFLUGSTIPPS UND AUSFLUGSZIELE RUND UM WIEN

    Raus aus Stadt und hinein ins Grüne – hier gibt’s 10 weitere interessante Tipps für schöne Ausflüge in und rund um Wien!

  • STADTSPAZIERGANG WIEN – AUF DEN SPUREN VON MÖRDERN, HENKERN, TOTENBRÜDERN

    Dieser Stadtspaziergang durch Wien führt Euch zu schaurig-schönen Plätzen der Stadt. Wir zeigen Euch Orte, wo grauenvolle Bluttaten geschahen, der Mob wütete oder der Henker sein Handwerk verrichtete. Zur Einstimmung für diese Entdeckungstour durch Wien empfehlen wir zwei Lieder „Der Hofa wars“ von Wolfgang Ambros und „Die Moritat vom Frauenmörder Wurm“ von Georg Danzer. Für Freunde der Morbidität der ideale Wiener Stadtspaziergang.

  • MOZART IN WIEN – EIN SPAZIERGANG VON DER MOZARTWOHNUNG BIS NACH ST MARX

    Der Stadtspaziergang „Mozart in Wien“ führt Euch zu den 12 wichtigsten Orten, die mit dem musikalischen Genie in Verbindung stehen. Die Tour führt Euch durch Gassen, die Mozart selbst entlang ging. Ihr seht die Aufführungsorte, wo das musikalische Genie seine größten Erfolge feierte. Ihr besucht die einzige Wiener Wohnung Mozarts, die bis heute erhalten geblieben ist. Und Ihr folgt dem Leichnam Mozarts auf seinem letzten Weg auf den Friedhof St Marx.

  • BEETHOVEN IN WIEN – EIN STADTSPAZIERGANG ZU BEETHOVENS WOHNUNGEN IM 19. BEZIRK

    Im Jahr 2020 feierte Ludwig van Beethoven seinen 250. Geburtstag. Ein Grund für uns, einen Stadtspaziergang auf den Spuren Beethovens zu unternehmen. Unsere Tour beginnt beim Pasqualati-Haus im 1.Bezirk und führt hinaus in die ehemaligen Vororte Heiligenstadt und Nussdorf im 19. Wiener Bezirk.

  • DIE WIENER RINGSTRASSE – EIN SPAZIERGANG ENTLANG DES PRACHTBOULEVARDS

    Dieser Wiener Stadtspaziergang führt Euch anhand zahlreicher Anekdoten zu den schönsten Plätzen und zu den bekanntesten Bauwerken der Wiener Ringstraße.

  • UNBEKANNTES WIEN – SCHLOSS NEUGEBÄUDE IN SIMMERING

    Schloss Neugebäude war einst das prächtigste Renaissanceschloss Europas. Vom Ruhm und Glanz ist heute wenig übergeblieben.

  • EROTISCHES WIEN – EIN SPAZIERGANG AUF DEN SPUREN VON MUTZENBACHER, CASANOVA & CO

    Der Spaziergang »Erotisches Wien« entführt auf eine prickelnde Reise durch Wiens verborgene Seiten -von den legendären Geschichten der Josefine Mutzenbacher über Casanovas amouröse Eskapaden bis zu den skandalösen Amouren im Hause Habsburg

  • HISTORISCHE STRASSENBAHNPARADE AUF DER RINGSTRASSE

    Vor genau 150 Jahren, am 4. Oktober 1865, fuhr erstmals eine Pferdetramway durch die Straßen Wiens. Dieses Jubiläum wurde mit einer großen Straßenbahnparade am Ring gefeiert.


Weitere Fotos zu Spaziergängen durch Wien findest Du auf unserer Fotoseite auf Flickr.