KLÖSTER-KAISER-KÜNSTLER-RADTOUR: VON LAXENBURG NACH MAYERLING

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Die rund 62 km lange Rad-Rund-Tour versetzt Euch in die Biedermeierzeit zurück. Sie führt vom Schlosspark Laxenburg über Baden und das Helenental nach Heiligenkreuz. Nach einer Schleife über Mayerling, geht es wieder zurück durch das Helenental und Baden. Von dort nutzen wir den Weingartenradweg über Gumpoldskirchen zurück nach Laxenburg.

Schloss Laxenburg

Blauer Hof - Neues Schloss

Ausgangspunkt der »Klöster-Kaiser-Künstler« Radtour ist Schloss Laxenburg. Kein anderer Habsburger prägte das Schloss und den Park, wie Kaiser Franz I von Österreich. Dem Zeitgeist um 1800 entsprechend schuf er sich hier ein von der Ritterromantik geprägtes Refugium.

Franzensburg

Dazu wurden Wasserläufe umgeleitet, ein künstlicher Schlossteich angelegt und eine Insel in der Mitte des Teichs aufgeschüttet. Auf der Insel ließ Kaiser Franz die nach ihm benannte Franzensburg erbauen. Die neogotische Wasserburg trägt den Spitznamen »kleines Schatzhaus Österreichs«, da für ihre Errichtung Originalbauteile von aufgelassenen Klöstern und alten Burgen verwendet wurden.

Franzensburg

Wenn Kaiser Franz nicht seinen Regierungsgeschäften nachging, dann war er mit Herz und Seele Gärtner. Während Napoleon mit seinen Truppen schon quasi vor den Toren Wiens stand, spazierte Kaiser Franz noch stundenlang mit einer Baumsäge bewaffnet durch den Schlosspark und verpasste Bäumen und Sträuchern die richtige Fasson. Seine botanische Leidenschaft trug den eifrig gartelnden Monarchen schon bald den Ruf als Blumenkaiser ein.

Großer Wasserfall

Als Napoleon Wien besetzte und sich im Schloss Schönbrunn einquartierte, soll Kaiser Franz sorgenvoll den Franzosenkaiser gefragt haben »Aber Laxenburg werden’s mir doch lassen, oder«?

Kaiser Franz I von Österreich

Die Herrschaft von Kaiser Franz I ist geprägt von Napoleon und Metternich. Die zahlreichen militärischen Niederlagen während der Napoleonischen Kriege und die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation kennzeichneten seine ersten Regierungsjahre.

Concordia Tempel

Danach folgt der monströse Wiener Kongress 1814/15, wo Kaiser, Könige und Fürsten die napoleonische Hinterlassenschaft unter sich verteilten und die politische Landkarte Europas neu zeichneten. Das Zensur- und Spitzelwesen des mächtigen Kanzlers Metternich und die Biedermeierzeit verbindet man mit seinen letzten Lebensjahren.

Pfarrkirche Laxenburg

HINWEIS
Mehr zum Schlosspark Laxenburg und seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten findet Ihr in unserem Beitrag »SCHLOSS LAXENBURG – EIN SPAZIERGANG ZU DEN SCHÖNSTEN SEHENSWÜRDIGKEITEN«

Barmherzige Schwestern-Kloster

Genug vom »gartelnden« Kaiser Franz. Zeit sich auf das Rad zu schwingen. Wir verlassen Laxenburg in südlicher Richtung und folgen der Guntramsdorfer Straße bis zur Industriestraße. Diese führt uns zu einer Brücke über die Südautobahn und weiter zum Thermenradweg (EuroVelo 9), der entlang des Wiener Neustädter Kanals verläuft.

Entlang des Wiener Neustädter Kanals

Am Wiener Neustädter Kanal

In der Regierungszeit von Kaiser Franz I träumten die Ingenieure der Monarchie von einer Wasserstraße zwischen Wien und Triest um Waren kostengünstig transportieren zu können. Der steigende Kohle-, Holz- und Ziegelbedarf der Residenzstadt Wien sowie die heillos mit Transportfuhrwerken überlastete Reichsstraße gaben den Ausschlag für den Bau des Kanals.

Am Wiener Neustädter Kanal

Kaiser Franz I war von dieser wahnwitzigen Idee so begeistert, dass er sich an den Baukosten mit einer großen Summe aus seiner Privatschatulle beteiligte. Nach sechsjähriger Bauzeit konnte im Jahre 1803 das erste Teilstück zwischen Wien und Wiener Neustadt eröffnet werden.

Wiener Neustädter Kanal

Am Wiener Neustädter Kanal verkehrten 23 Meter lange und zwei Meter breite Lastschiffe, die von einem Pferd gezogen wurden. Diese konnten 30 Tonnen Ladegut transportieren, was ungefähr 30 Pferdefuhrwerken entsprach. Die »Bootsbesatzung« bestand aus dem Steuermann, der das Boot lenkte und dem »Treidler«, der das Pferd am Uferweg führte.

Wiener Neustädter Kanal

Der Traum mit dem Schiff am Kanal von Wien an die Adria zu reisen ging jedoch nicht in Erfüllung, da der projektierte Ausbau nach Triest aus Kostengründen nicht weiter umgesetzt wurde. Auch die Eröffnung der Südbahnstrecke im Jahre 1842 machte der Kanalschifffahrt zu schaffen, da sich der Warentransport immer mehr auf die Schiene verlagerte.

Am Wiener Neustädter Kanal

1879 wurde der Schifffahrtsbetrieb am Wiener Neustädter Kanal eingestellt. Teile des Kanals wurden zugeschüttet oder als Bahntrasse für die Aspangbahn verwendet. Das der Kanal überhaupt noch existiert ist den zahlreichen Mühlen und Spinnereien zu verdanken, die sich am Kanal angesiedelt hatten. Sie nutzten die Wasserkraft zum Betreiben der Maschinen.

Wiener Neustädter Kanal

Flott geht es auf dem flachen Thermenradweg entlang des Kanals dahin, vorbei an Wasserschleusen und historischen Ziegelbrücken. Kurz nach der Kreuzung mit der B212 – auf der Höhe Rudolf Kaspar Gasse – verlassen wir den Wiener Neustädter Kanal Richtung Westen und folgen nun dem Weingartenradweg bis in das Zentrum von Baden.

Baden bei Wien

Hauptplatz in Baden

Zur Zeit des Biedermeiers war Baden der Treffpunkt der Wiener Gesellschaft. Den Aufstieg zum mondänen Kurort verdankt Baden Kaiser Franz I, der hier zwischen 1803 und 1835 seine Sommerfrische verbrachte.

Hausfassade in Baden

Die feine Gesellschaft und die Geldaristokratie, die auch im Sommer die Nähe zum Kaiser suchten, folgten ihm umgehend und ließen sich elegante Villen errichten. Seither ist Baden voller wunderbarer Bauwerke und reich an Anekdoten.

Rathaus von Baden

Wir peilen zuerst den Hauptplatz der Kurstadt an, wo ihr das schlichte Kaiserhaus, das imposante Rathaus von Joseph Kornhäusel und die barocken Pestsäule bewundern könnt.

Kaiservilla Baden

Kaiser Franz I erwarb das klassizistische Stadtpalais von Fürst Nikolaus II Esterházy im Jahr 1813. Der harsche Protest seiner dritten Ehefrau Maria Ludovika, die die neue Sommerresidenz für unbewohnbar hielt, nutzte nichts. Drei Jahre später war Maria Ludovika tot. Dahingerafft von der »Lungenschwindsucht« und nicht weil sie sich über die Entscheidung ihres Mannes zu Tode geärgert hatte.

Kaiservilla in Baden

Die Trauerphase von Kaiser Franz war kurz. Bereits im nächsten Jahr kam er mit seiner vierten Ehefrau zur Sommerfrische nach Baden. Sie 24, er doppelt so alt. Angesichts der von Gesundheit strotzenden Braut ließ sich der Kaiser zur Aussage “Wenigstens hab ich dann nicht in ein paar Jahren wieder eine Leich!“ hinreißen. Er sollte Recht behalten, Karolina Auguste überlebte ihren Gatten um 38 Jahre.

Stadttheater Baden

Baden war schon früh der Treffpunkt zahlreicher prominenter Künstler, darunter die Schriftsteller Franz Grillparzer und Eduard von Bauernfeld, die Maler Ferdinand Georg Waldmüller und Moritz von Schwind, sowie die Multi-Talente Ferdinand Raimund und Johann Nestroy, die im Stadttheater auf der Bühne standen. Die Aufzählung ist willkürlich und könnte noch ewig fortgesetzt werden.

Wohnhaus von Beethoven

Auch der »Umzugskaiser« Ludwig van Beethoven weilte gerne in Baden. Der berühmte Musiker, der in seinem Leben mindestens 60-mal den Wohnsitz wechselte, verbrachte in Baden seine Sommer und komponierte hier seine 9. Symphonie. Wer den »Geist Beethovens« spüren möchte, besucht am besten seinen ehemaliges Wohnsitz in der Rathausgasse 10, wo sich heute ein kleines, aber feines Beethoven- Museum befindet.

Frauenbad

Apropos Museum! Sehenswert ist auch das Arnulf Rainer Museum im ehemaligen »Frauenbad«, welches 1821 im Stil des Klassizismus errichtet wurde. Nach Einstellung des Badebetriebs in den 1970er Jahren wurde das Baujuwel umfassend restauriert und zu einem Museum umgebaut.

Kurpark Baden

Nur einen Katzensprung vom Hauptplatz entfernt befindet sich der Kurpark, wo zahlreiche Denkmäler, wie die Grillparzerbüste oder der Beethoventempel, an die berühmten Gäste der Stadt erinnern.

Jugendstil–Theater im Kurpark

In einem Brief an seinen Freund Goethe beschreibt im Jahr 1819 Karl Friedrich Zelter das gesellschaftliche Treiben im Kurpark und vergleicht den Park mit einem türkischen Paradies. Er ist hin- und hergerissen von den schönen Weibern, die herausgeputzt durch den Park stolzieren.

Grillparzer- Statue im Kurpark Baden

Franz Grillparzer blieb hingegen vom Anblick der schönen Frauen unbeeindruckt. Der österreichische Nationaldichter lauschte lieber den täglichen Kurkonzerten und konzipierte dabei seine Tragödie »Das goldene Vlies«.

Lanner- und Strauß-Denkmal im Kurpark

Joseph Lanner und Johann Strauss Vater spielten wiederum im Kursalon zum Tanz auf und verzauberten das Publikum in der Biedermeierzeit mit dem neumodischen Modetanz »Walzer«.

Undinebrunnen im Kurpark

Zum Abschluss werft auch noch einen Blick auf den Undinebrunnen, dessen Hauptfigur Mercédès Jellinek darstellt. Sie ist die Namensgeberin einer nicht unbekannten Automarke. Damit ist unser Stadtspaziergang durch Baden abgeschlosssen und wir treten wieder in die Pedale. Das Helenental wartet bereits auf uns. 

Durch das liebliche Helenental

Doblhoffpark

Unsere Radtour führt uns weiter durch den Doblhoffpark zum Helenentalradweg, welcher entlang der Schwechat verläuft. Schon zur Zeit des Biedermeiers war das Helenental ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener. Mit der Kutsche fuhr man zuerst nach Baden, unternahm anschließend einen Spaziergang in der freien Natur und ließ den Tag beim Heurigen ausklingen.

Das Wegerl im Helenental

Nachdem sich Wanderungen entlang der Schwechat bei Bürgern und Künstlern steigender Beliebtheit erfreuten, wurde eine Promenade am Schwechatufer bis zur Krainerhütte angelegt. Dies war die Geburtsstunde vom berühmten »Wegerl im Helenental«.

Villla Rainer

Am Helenentalradweg könnt Ihr die eine oder andere kleine Sehenswürdigkeit entdecken, wie die beiden Burgruinen Rauheneck und Rauhenstein, die den Eingang des Helenentals bewachen oder die Villa Eugen, die ihren Namen einem Habsburger Erzherzog verdankt.

Urtelstein

Schon bald darauf erreichen wir den Urtelstein, der jahrhundertelang eine gefahrenlose Durchfahrt von Baden Richtung Mayerling und Heiligenkreuz unmöglich machte. Vor der Sprengung eines Tunnels im Jahr 1826 konnten Kutscher den mächtigen Urtelstein nur durch die Schwechat oder auf einem schmalen Holzsteg umfahren.

Am Helenentalradweg

Besonders der Weg durch die Schwechat hatte seine Tücken. Denn genau an dieser Stelle befand sich ein gefährlicher Strudel, der Kutscher, Pferde und Wagen bei höherem Wasserstand gerne in die Tiefe zog.

Am Helenentalradweg

Wir folgen dem romantischen Helenentalradweg weiter. Gemütlich mäandert die Schwechat dahin, die an heißen Tagen an vielen Stellen für ein Bad oder eine Abkühlung einlädt. Zahlreiche Künstler ließen sich von der Schönheit des Helenentals inspirieren.

Im Helenental

So schätze Beethoven den Abschnitt zwischen Urtelstein und Cholerakapelle wegen seiner Unberührtheit ganz besonders. Ein Spaziergang durch das Helenental war es auch, der Beethoven zu seiner »Ode an die Freude« – der Europahymne – inspirierte.

Beethovenstein

HINWEIS
Wer einmal auf den Spuren von Beethoven durch das Helenental und zum Hohen Lindkogel wandern möchte, empfehle ich den Beitrag »AUF DEN SPUREN VON BEETHOVEN AM BEETHOVEN-RUNDWANDERWEG«

Cholerakapelle

Beim Gasthaus »Zur Cholerakapelle« versteckt sich im Wald die Cholerakapelle, die wir zu Fuß in drei Minuten erreichen. Gestiftet hat die kleine Kapelle das Wiener Bürgerehepaar Carl und Elisabeth Boldrino aus Dankbarkeit für die Verschonung vor der Cholera im Jahr 1831.

Am Helenentalradweg

Vorbei an der Krainerhütte führt uns Helenentalradweg nach Sattelbach, wo dieser endet und wir auf den Stiftsradweg nach Heiligenkreuz wechseln. Von hier sind es noch rund drei Kilometer zum berühmten Stift im Wienerwald.

Stift Heiligenkreuz

Stift Heiligenkreuz

Das Stift Heiligenkreuz wurde 1133 von Zisterzienser-Mönchen gegründet. Was die Kaisergruft für die Habsburger ist, das ist Heiligenkreuz für die Babenberger. Im romanisch-gotischen Stift fanden mehrere Babenberger ihre letzte Ruhestätte. Darunter auch der tugendhafte Herzog Leopold V, der in die Geschichte als Kidnapper von König Richard Löwenherz einging.

Stift Heiligenkreuz

Leopold designte auch die österreichische Fahne. Als Teilnehmer am dritten Kreuzzug erobertete er mit seinen Rittern die Stadt Akkon im Heiligen Land. Nach der Schlacht war sein weißer Waffenrock blutgetränkt. Nur ein Streifen, wo Leopold den Schwertgurt trug, blieb weiß. Somit war die rot-weiß-rote Fahne geboren.

Kreuzgang - Stift Heiligenkreuz

Viele Bereiche des Stifts sind nur mit Führung zugänglich. Dazu zählt der gotische Kreuzgang mit den kostbaren Glasfenstern, die mit Ranken und Blattwerk bemalt wurden. Vom Kreuzgang geht es weiter in den Kapitelsaal mit den Grabplatten der Babenberger und zur makabren Totenkapelle. Beeindruckend ist das Brunnenhaus mit den gotischen Glasfenstern, die den Stammbaum der Babenberger zeigen.

Stiftskirche Heiligenkreuz

Den Abschluss der Führung bildet der Besuch der Stiftskirche. Mächtige Kirchenfenster tauchen das Kircheninnere in eine mystische Atmosphäre. Unendlich hohe Steinsäulen streben gegen den Himmel und symbolisieren Gottesnähe. Es ist beeindruckend, welches gotische Gesamtkunstwerk die Baumeister der Kirche hier schufen.

Stift Heiligenkreuz

Habt Ihr Lust einmal ein Stück auf der Via Sacra zu wandern? Wenn ja, dann empfehle ich Euch den Beitrag »VIA SACRA – VON PERCHTOLDSDORF ZUM STIFT HEILIGENKREUZ«

Mayerling – Schicksalsort der Habsburger

Allander Höhe

Nach einer Stärkung im Klostergasthaus, nehmen wir nun den zwei Kilometer langen Anstieg auf die Allander Höhe in Angriff. Dabei habt Ihr die Wahl zwischen Mountainbike-Strecke oder Bundesstraße. Nachdem wir mit einem Tourenfahrrad unterwegs sind, fällt die Entscheidung zu Gunsten der Bundesstraße aus. Die Steigung zieht sich, doch sie ist nicht unangenehm. Trotzdem sind wir froh als wir den Scheitelpunkt der Steigung erreicht haben.

Jagdschloss Mayerling

Von hier geht es in engen Serpentinen hinunter nach Mayerling, welches aufgrund einer Tragödie in die Weltgeschichte einging. Wo sich heute das Karmelkloster Mayerling befindet, stand einst das Jagdschloss von Kronprinz Rudolf, dem Sohn von Kaiser Franz Joseph und der legendären Sisi.

Jagdschloss Mayerling

Mit dem 30. Jänner 1889 wird das Jagdschloss zum Schicksalsort für die Habsburgermonarchie. Der verheiratete Kronprinz hatte seit drei Monaten ein Pantscherl mit einer gewissen Mary Vetsera. An diesem Abend traf sich das Liebespaar im Jagdschloss, man champagnisierte und war ausgelassener Stimmung. Sie spielten vielleicht russisches Roulette oder machten es »Romeo und Julia« nach.

Jagdschloss Mayerling

Tatsache ist, dass man den Kronprinzen und seine Geliebte am nächsten Tag tot im Bett auffand. Der Skandal war perfekt. Die Leiche des Kronprinzen wurde in einem Sonderzug nach Wien gebracht, während Mary Vetsera in Heiligenkreuz in einer Nacht und Nebel Aktion eiligst am Ortsfriedhof verscharrte wurde.

Jagdschloss Mayerling

Auf Veranlassung von Kaiser Franz Joseph wurde das Jagdschloss noch im Jahr 1889 zu einem Kloster umgebaut. An der Stelle wo das Sterbebett des Liebespaares stand, erhebt sich heute der Hochaltar der neogotischen Kirche. Wie heißt es so schön in einem Heurigenlied von Heller und Qualtinger » Im grünen Wald von Mayerling, ein schöner Traum zu Ende ging. Zwei Herzen liebten sich so sehr und schlugen plötzlich nimmermehr!«

Am Helenentalradweg

Machen wir uns auf den Rückweg nach Laxenburg. Gleich nach dem Jagdschloss überqueren wir die Schwechat und folgen dem Hinweisschild »Helenentalradweg« Richtung Baden zurück. Dabei müssen wir ein kurzes Stück (zwei Kilometer) auf der Bundestraße radeln.

Am Helenentalradweg

Nach rund vier Kilometer erreichen wir wieder den uns schon bekannten Teil des Helenenetalradwegs. Wir radeln zurück bis nach Baden, wo wir nach dem Dobellhofpark auf den Weingartenradweg Richtung Pfaffstätten wechseln. Auf ein Kuriosum stoßen wir in den Weingärten zwischen Pfaffstätten und Gumpoldskirchen.

Zwischen Pfaffstätten und Gumpoldskirchen

Gumpoldskirchen, Busserltunnel

Zwischen Gumpoldskirchen und Pfaffstätten befindet sich der älteste Bahntunnel Österreichs, der »Busserl Tunnel«. Zu jeder schönen Bahnstrecke gehört ein Tunnel befand Kaiser Ferdinand I, der Gütige und so wurde der nur 156 m lange Tunnel im allerhöchsten Auftrag errichtet. Den Spitznamen erhielt der Tunnel, weil wegen der geringen Länge die Waggonbeleuchtung nicht eingeschaltet wurde und daher Zeit für ein Busserl im Dunkeln blieb. In der Biedermeierzeit ein höchst frivoles Erlebnis!

Gumpoldskirchen

In der Ferne können wir schon den Kirchturm von Gumpoldskirchen und das Deutschordensschloss sehen. Ein kurzer Stopp im bekannten Weinort muss natürlich sein. Sehenswert ist neben der Pfarrkirche St Michael auch das Renaissance-Rathaus mit seinen schönen Arkadenbögen, sowie der alte Pranger.

Mödling

Flott geht es am Fuße des Anningers weiter zum Freigut Thallern, einem der ältesten Weingüter Österreichs, welches bereits seit 1141 von den Zisterziensern bewirtschaftet wird. An zahlreichen Weingärten vorbei radeln wir weiter entlang des Weingartenradwegs bis nach Neu-Guntramsdorf. Von hier ist es nur mehr ein Katzensprung bis wir auf die bereits bekannte Strecke nach Laxenburg treffen. 

Weingartenradweg

Autorenfazit

Eine schöne und geschichtsträchtige Radtour, die durch die unterschiedlichsten Landschaften führt. An heißen Tagen lädt natürlich im Helenental die Schwechat für eine Abkühlung ein. Auf keinen Fall solltet Ihr einen Spaziergang durch Baden versäumen. Wenn Euch noch genug Zeit bleibt, dann ist natürlich auch noch ein Rundgang durch den Schlosspark Laxenburg empfehlenswert.

HINWEIS
Nachdem wir weder mit Trekking-Rad oder E-Bike unterwegs sind, haben wir die offizielle »Klöster-Kaiser-Künstler« Radtour ein wenig variiert. Dadurch erspart ihr Euch viele Höhenmeter und seht trotzdem alle wichtigen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Einziger kleiner Nachteil: Ihr radelt dieselbe Strecke zum Teil wieder zurück. Dafür ist diese Tourenvariante bis auf die Allander Höhe meist flach und gemütlich zum Dahinradeln. Die offizielle Strecke verläuft wie folgt: Laxenburg – Baden – Helenental – Mayerling – Allander Höhe – Heiligenkreuz – Siegenfeld – Gaaden – Hinterbrühl – Mödling – Mödlingbach – Laxenburg (Quelle: www.wienerwald.info).

FOTOALBUM
Wir hoffen, dass wir Euch mit unseren Tipps zu einer Radtour auf den Spuren von Kaisern und Künstlern inspirieren konnten. Noch mehr Fotos zu dieser Radtour findet Ihr im Fotoalbum unter: KLÖSTER-KAISER-KÜNSTLER-RADTOUR

Streckenplan

Tourdaten

Radweg-Symbol: kein einheitliches Symbol, mehrere verschiedene Radwege, wie Thermenradweg, Weingartenradweg, Helenentalradweg oder Stiftsradweg

Schwierigkeit: mittel

Strecke: ca 62 km

Highlights der Strecke:

  • Schlosspark Laxenburg
  • Wiener Neustädter Kanal
  • Kaiserstadt Baden
  • Das Wegerl im Helenental
  • Stift Heiligenkreuz
  • Jagdschloss Mayerling
  • Gumpoldskirchen

Der Weg ist meist sehr gut ausgeschildert. Trotzdem empfiehlt es sich zur Sicherheit eine Karte der Region mitzunehmen.